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1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glotze schauen, die auf einem Regalbrett an der Wand stand. Sie rümpfte die Nase über den Geruch und hatte eigentlich genug gesehen. Die obere Etage spielte in ihren Plänen keine Rolle mehr. Jetzt wollte sie so schnell wie möglich wieder nach Hause.
    Sie ging zurück in die Küche, öffnete die Tür, Um in den kleinen Vorflur zu treten, sah die Treppe - und blieb stehen, als hätte man einen Kübel Eiswasser über sie gekippt.
    Sie hatte etwas gehört.
    Leise Schrittgeräusche, die auf dem Teil der Treppe zu hören waren, den sie nicht einsehen konnte.
    War Blaine doch da?
    Cora musste eine Entscheidung treffen. Noch war sie nicht entdeckt worden, aber sie war hergekommen, um diesen Peter Blaine zur Rede zu stellen. Diese Chance bot sich ihr jetzt.
    Sie wartete angespannt, sah zuerst einen Schatten auf dem Treppenabsatz, und einen Moment später tauchte er auf.
    Er? Nein, das war nicht Peter Blaine. Trotzdem schrie sie leise auf, aber es war ein Laut der Freude, denn auf dem Treppenabsatz stand kein Geringerer als Mike Rander…
    ***
    Auch der Fotograf war überrascht. Er stand auf der obersten Stufe und war nicht mehr fähig, seinen Mund zu schließen. Er konnte nur noch staunen. Auch Cora musste zweimal ansetzen, um etwas sagen zu können. Sie brachte nur flüsternd den Namen des Mannes hervor.
    Er nickte und schluckte. Dann hatte er seine Starre überwunden. »Du - du bist es?«
    »Wer sonst?« Sie lachte glücklich. »Oder hast du mit einem Geist gerechnet?«
    »Ja - ahm - nein - ich…« Er winkte ab und stürmte die Stufen herab. Cora stellte sich lieber etwas breitbeinig hin, um seine stürmische Umarmung abfangen zu können. Sein Jubel schrei gellte in ihren Ohren. Mike hielt sie so fest umschlungen, als wollte er sie nie mehr in seinem Leben loslassen. Cora konnte nicht anders. Sie weinte vor Glück.
    Beide wussten jedoch, dass die Zeit nicht ewig stillstand. Sie lösten sich voneinander, Und Mike musste erst einmal seine Fragen loswerden.
    »Wo bist du gewesen - und wie kommst du hierher?«
    »Das braucht Zeit.«
    Er nickte heftig. »Die habe ich.«
    »Okay.« Cora setzte sich auf eine Stufe und Mike drückte sich neben sie. Er wollte sie berühren, umfasste eine Hand seiner Freundin und unterbrach sie nicht, als sie sprach. Erst als sie fast am Ende angelangt war, sagte er mit rauer Stimme: »Blaine ist ein Schwein. Er ist-er-er…«
    »Das weiß ich, Mike. Aber was steckt dahinter?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Sie fragte weiter. »Wer macht mit Peter Blaine hier gemeinsame Sache?«
    Da musste er nicht lange nachdenken. »Alle, Cora. All deine Nachbarn hier. Du natürlich nicht. Aber sonst sind alle dabei.« Er nickte: »Das kann ich sogar beschwören.«
    »Meinst du nicht, dass du übertreibst? Hier - hier - leben auch Frauen und Kinder. Ich gehe nicht davon aus, dass sie mit einer anderen Seite, wie immer die auch aussehen mag, unter einer Decke stecken. Da sollte man schon unterscheiden.«
    »Das ist mir auch klar. Aber ich frage dich jetzt, was mit deinem Vater ist.«
    Cora senkte den Blick. »Du verdächtigst ihn auch?« Ihre Stimme hatte sehr leise geklungen.
    »Ja. Das ist logisch. Wenn du genauer darüber nachdenkst, dann musst du auch ihn verdächtigen. Er und dieser Blaine haben gemeinsame Sache gemacht.«
    »Aber mein Vater liebt mich.«
    »Und er hat Angst.«
    »Ja, das stimmt«, gab sie zu. »Er hat Angst vor dem Grauen, das immer irgendwo lauert. Der Torwächter, fürchte ich. Als Kind habe ich den Begriff schon gehört und ihn immer für eine Legende gehalten. Später habe ich gezweifelt. Jetzt nicht mehr. Jetzt muss ich einfach davon ausgehen, dass es ihn gibt.«
    »Wahrscheinlich im Wald.«
    »Das denke ich auch.«
    Mike Rander stand auf. »Ich will das genau wissen«, sagte er und ballte die Hände.
    »Und ich weiß auch, wen wir fragen müssen.« Er sah seine Freundin direkt an.
    »Und ich schwöre dir, dass er die entsprechenden Antworten geben wird.«
    »Vom wem redest du?«
    »Von deinem Vater natürlich.«
    Cora riss die Augen auf. Für einen Moment sah bei ihr alles nach Protest aus, dann hatte sie den Eindruck, zusammenzusacken. Schließlich nickte sie. Mike fasste nach ihrer Hand. »Gehen wir zu ihm?«
    »Ja, denn ich will endlich Klarheit haben…«
    ***
    Welch ein Gesicht!
    Nein, welch eine Fratze. Als Gesicht konnte dieses Gebilde nicht bezeichnet werden. Es hatte uns trotzdem so stark in seinen Bann gezogen, dass wir fasziniert auf der Stelle standen und uns um keinen

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