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1662 - Der Engelfresser

1662 - Der Engelfresser

Titel: 1662 - Der Engelfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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da im Weg?
    Die Gestalt, die ich hatte sterben sehen, die für mich ein Engel gewesen war. Ich verfolgte meinen Gedanken weiter. Wenn dieser Engelfresser die Hindernisse aus dem Weg geschafft hatte, dann konnte die neue Hölle entstehen. Vielleicht lag ich richtig. Vielleicht auch nicht. In dieser Nacht würde ich nicht weiterkommen, deshalb brachte es nichts, wenn ich mir den Kopf zerbrach. Ruhig schlafen konnte ich trotzdem nicht…
    ***
    Der Mann rannte um sein Leben!
    Er lief durch einen dunklen Park und wusste nicht mal, in welchem er sich aufhielt. Alain Agato war aus Ghana nach London gekommen. Er wollte hier studieren und hatte auch ein Stipendium bekommen. Er wohnte bei einer Cousine. Tagsüber war er unterwegs, aber nachts hatte er zu Hause sein wollen.
    Hatte…
    Leider war Alain Agato etwas dazwischen gekommen. Er hatte zwei Landsleute kennengelernt und mit ihnen bis in die Nacht hinein gefeiert. Erst dann hatte er sich auf den Weg nach Hause gemacht. Er war durch den kleinen Park gegangen, um den Weg abzukürzen, denn an der Ostseite des Parks standen die Häuser, die wie alte Kasernen aussahen. Da musste er hin.
    Ob er es schaffen würde, war fraglich. Die Verfolger wären zu schnell. Zwei nur, die jedoch ihren Spaß hatten, ihn zu jagen. Hin und wieder sprachen sie ihn mit keuchenden Stimmen an und machten ihm klar, dass er es nicht schaffen würde. Alain rannte trotzdem weiter. Auch er keuchte. Seitenstiche quälten ihn. Er hielt die Augen weit geöffnet, schaute in das Dunkel vor sich und sah manchmal schon rote Flecken und Kreise vor den Augen. Agato wusste nicht, wie lange er sich noch auf den Beinen halten konnte.
    Noch mal fand er die Kraft, den Kopf zu drehen und sich umzuschauen. Er sah sie. Sie hatten seine Reaktion bemerkt. Sie lachten ihn aus. Und dieses Gelächter klang sehr triumphierend, denn sie sahen sich bereits dicht vor dem Ziel. Alain Agato konnte sich nicht vorstellen, was die beiden Fremden von ihm wollten. Er hatte keinem Menschen etwas getan. Er hatte nur den Weg abkürzen wollen, und dann waren sie plötzlich da gewesen.
    Er war nur gerannt. In der Hoffnung, ihnen zu entkommen. Das war nicht mehr möglich, denn er hörte bereits ihr Keuchen, was auch von einem Knurren untermalt wurde.
    Alain lief trotzdem weiter, doch es war kein Laufen mehr, eher ein Dahin-schleppen. Wieder tauchte ein Schneehaufen vor ihm auf. Umgehen konnte er ihn nicht. Er trat hinein - und sackte weg. Der Schneerest war höher, als er ausgesehen hatte. Das Zeug schien aus Gummi zu sein, das sich um seine Beine gelegt hatte, Alain Agato fiel zu Boden. Mit dem Gesicht schlug er auf die nasse Erde und bekam für einen Moment keine Luft mehr.
    Er drehte den Kopf zur Seite, saugte die Luft in seine Lungen und hatte das Gefühl, dass eine schwere Last auf seiner Brust lag.
    Aus-vorbei!
    Er wartete darauf, dass man ihn hochzog. Er hatte seinen Verfolgern nichts getan. Möglicherweise hatten sie ihn auch deshalb ausgesucht, weil er farbig war, und Rassisten gab es auch in einer offenen Weltstadt wie London genug. Über sich hörte er die Stimmen. »Machen wir es hier?«
    »Nein.«
    »Wo dann?«
    »Wir schleifen ihn ins Gebüsch.«
    »Okay.«
    Alain Agato hatte die beiden Männer sprechen hören. Er wusste auch, wie sie sich bald verhalten würden, aber er wusste nicht, was sie genau mit ihm vorhatten. Im schlimmsten Fall würden sie ihn töten, einfach nur so. Die Vorstellung machte ihn fast irre. In seiner Heimat Ghana hatte er genug Gewalt erlebt. Hier in London aber hatte er geglaubt, so etwas nicht erleben zu müssen. An den Schultern riss man ihn in die Höhe. Zwei Hände griffen nach seinen Beinen, und dann schwebte er über dem Boden. Wohin er gebracht wurde, sah er nicht. Er hatte noch immer damit zu tun, normal Luft zu bekommen. Seine Lunge schmerzte. Obwohl er die Augen offen hielt, sah er nichts Genaues von dem Gesicht über ihm. Es war für ihn nur ein Fleck, der sich bewegte. Und dass es ein Weißer war, der ihn an den Schultern festhielt. Sie schleppten ihn weg. Das Gebüsch, von dem sie gesprochen hatten, sah er nicht. Als erste Tropfen auf sein Gesicht fielen, da wusste er, dass sie da waren. Sie ließen ihn wieder fallen. Dann sah er die Gesichter über sich schweben. Diesmal waren es zwei, und ihre Blicke konzentrierten sich auf seinen Kopf. Die Verfolger trugen dunkle Kleidung. Ihre Augen schimmerten. Sie kicherten leise. Sie freuten sich auf das, was sie mit ihm anstellen würden.
    »Bitte, was

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