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1662 - Der Engelfresser

1662 - Der Engelfresser

Titel: 1662 - Der Engelfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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soll das? Ich bin ein armes Schwein. Ich habe kein Geld, ehrlich nicht.«
    »Das wollen wir auch nicht.«
    Alain war völlig perplex. »Bitte, was dann? Ihr - ihr habt euch wohl vertan?«
    »Nein, das haben wir nicht.«
    Alain bäumte sich auf, was einem der beiden nicht passte. Ein Fuß drückte ihn wieder zurück.
    »Ruhig, ganz ruhig. Du kannst dich schon an die große Ruhe gewöhnen, mein Freund.«
    »Was heißt das?«, kreischte er und bekam einen Schlag gegen den Mund.
    »Rate mal…«
    Nein, Alain wollte nicht mehr reden. Er musste nicht mehr raten, denn er wusste, worauf es hinauslief. Sie wollten ihn töten. Einfach so killen.
    »Nein«, flüsterte er, »das ist doch alles nur ein Scherz - oder? Ihr wollt mir Angst einjagen und…«
    »Du musst keine Angst haben«, wurde ihm gesagt. »Es tut nur am Anfang etwas weh. Dann ist es schnell vorbei.«
    Alain wollte eine Antwort geben. Er hatte schon dazu angesetzt, doch seine Kehle war zu und nur ein Krächzen dräng über seine Lippen.
    Die beiden Fremden gingen methodisch vor. Sie ließen sich rechts und links neben dem Opfer auf die Knie nieder. Dann packten sie die Arme des Mannes und zerrten sie auseinander. Durch den Druck jeweils eines Knies sorgten sie dafür, dass sie auf dem Boden blieben.
    Den Kopf konnte Alain noch bewegen. Er schaute nach rechts, nach links, er warf den Kopf hin und her. Es waren mehr Reaktionen der Verzweiflung, denn ändern konnte er nichts mehr.
    Die beiden starrten ihn an.
    »Was wollt ihr denn?«, keuchte er ihnen entgegen.
    »Wir brauchen was von dir.«
    »Und was?«
    Beide griffen unter ihre Kleidung und zogen Waffen hervor. Es waren keine Pistolen, sondern Messer, deren Klingen beinahe wie Nadeln aussahen, so lang, so schmal und auch so spitz waren sie. Man hätte sie auch als chirurgische Instrumente bezeichnen können, die bei einer Operation eingesetzt wurden.
    Zwei Klingen, deren Stahl schimmerte. Eine rechts, die andere links von Alains Kopf. Alains Angst verwandelte sich in Todesangst. Er verkrampfte sich und wusste nicht, wohin er schauen sollte.
    Die Gefahr lauerte an der linken Seite ebenso wie an der rechten. Die Messer würden wie durch Butter in seine Haut dringen und… Beide stießen zu. Alain war nicht gewarnt worden. Er sah noch so etwas wie zwei Blitze auf seinen Hals niederfahren und spürte die Einstiche an den beiden Seiten. Er merkte sogar, wie die Messer oder Nadeln in seinen Hals eindrangen und dabei zur Seite gedrückt wurden, weil sie etwas Bestimmtes treffen sollten.
    Das geschah.
    Die Nadeln verschwanden wieder aus dem Hals, und auch das bekam Alain mit. Er wollte schreien, weil jetzt die Schmerzen kamen, aber er riss sich zusammen. Etwas anderes war wichtiger, und er sah dies sogar als unglaublich an. Beide beugten sich zu ihm herab. Der eine blieb links, der andere rechts. Beide hatten auch ein Ziel. Es war sein Hals mit den beiden Wunden, aus denen das Blut strömte.
    Einen Moment später erlebte Alain die erneute Überraschung. An beiden Seiten seines Halses klebten plötzlich Lippen fest. Sie dockten an wie zwei Schläuche, und nicht mal zwei Sekunden später hörte Agato Geräusche, die ihm fremd waren. Es war ein Saugen, ein Schmatzen und ein Schlürfen. Und sie wurden verursacht von zwei Männern, die sein Blut tranken…
    ***
    Die Frau mit den hellblonden Haaren und der eng sitzenden dunklen Lederkleidung wusste genau, dass sie sich auf der richtigen Fährte befand. Die beiden Halbvampire hielten sich im Park auf, um ein Opfer zu finden. Justine Cavallo, die Blutsaugerin, wusste, dass sie sich nicht geirrt hatte. Sie war darauf vorbereitet, diese Gestalten zu jagen, die das Blut anderer Menschen tranken und trotzdem keine normalen Vampire waren.
    Sie bezeichneten sich als Halbvampire. In ihnen war der Keim gelegt worden, aber nicht richtig durchgekommen. Ihnen waren keine spitzen Blutzähne gewachsen und würden es auch nicht, denn dafür hatte ein gewisser Will Mallmann, alias Dracula II, noch kurz vor seiner Vernichtung gesorgt. Er hatte sie nur angebissen und ihnen so die Sucht nach dem Blut der Menschen mit auf den Weg gegeben. Er hatte sich durch sie eine neue Armee aufbauen wollen. Eine Armee von Gestalten, die zwar scharf auf Menschenblut waren, die jedoch nicht als normale Vampire erkannt wurden. Somit konnten sie auch nicht so leicht auffallen.
    Der Plan war nicht ganz geglückt. Eine Armee hatte er von ihnen nicht schaffen können, aber es liefen schon genug herum und verließen

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