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1663 - Die neue Hölle

1663 - Die neue Hölle

Titel: 1663 - Die neue Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höllenboten standen allerdings nicht mehr so starr, sie bewegten ihre Köpfe, schauten sich gegenseitig an und nickten sich dann zu. Ein Zeichen, dass sie einen Entschluss gefasst hatten.
    Niemand sprach und verriet somit, was sie vorhatten. Alles geschah stumm. Einer nach dem anderen löste sich von seinem Platz und bewegte sich auf die Mitte des Raumes zu, denn dort hatten sie den nötigen Platz. Sie stellten sich nebeneinander und bildeten eine Angriffsreihe. Es waren die unterschiedlichsten Gestalten. Der eine war groß, der anderen kleiner. Waffen zogen sie nicht. Es waren auch keine zu sehen. Die Halbvampire schienen sich auf ihre körperlichen Kräfte verlassen zu wollen.
    »Ich werde in diesen Pulk hineinrammen«, sagte die Cavallo. »Was habt ihr vor?«
    Als hätten sie sich abgesprochen, standen Jane und Suko zugleich auf. Suko deutete auf den Tisch. Jane begriff. Sie half ihm dabei, den Tisch umzukippen.
    »Den nehmen wir als Deckung«, sagte er.
    »Super.« Justine lachte. Plötzlich leuchteten ihre Augen. In ihnen stand so etwas wie Vorfreude zu lesen. Sie war scharf darauf, sich endlich wieder bewegen zu können, und darauf musste sie nicht mehr lange warten, denn die Reihe der Höllenboten ging vor. Und jetzt waren auch die Waffen zu sehen, die sie unter ihrer Kleidung versteckt gehalten hatten. Keine Schusswaffen, aber Schlagringe, Totschläger, und hier und da blitzte auch eine Messerklinge.
    Suko warf Jane Collins einen Blick zu.
    Die Detektivin nickte, bevor sie flüsterte: »Das wird hart, Suko.« Dann ging sie auf die Knie und suchte Deckung hinter dem Tisch, die Beretta im Anschlag.
    »Okay«, rief die Cavallo und startete…
    ***
    Wir hatten uns nicht getäuscht und mussten uns auch nicht die Augen reiben. Im Zimmer stand tatsächlich Glenda Perkins, und sie war allein. Keiner von uns sagte etwas, obwohl uns sicherlich die Fragen auf der Zunge brannten. Wenn jemand reden sollte, dann war es Glenda Perkins, und darauf warteten wir. Es war ihr anzusehen, dass sie sich zunächst an die neue Situation gewöhnen musste. Keiner von uns wollte sie stören, aber unsere Gesichter sprachen Bände. Es lag auf der Hand, dass Glenda nicht der Erfolg vergönnt gewesen war, den sie sich vorgenommen hatte, und ich musste wieder daran denken, mit welchem Gegner wir es zu tun hatten. Das war kein normaler Schwarzblüter. Dieser Matthias stand ganz oben auf der Liste. Wer in der Lage war, Engel so leicht zu vernichten, für den wahren Menschen erst recht kein Problem.
    Mir fiel auf, dass Sheila ihre Lippen bewegte, ohne etwas zu sagen. Ansonsten war sie erstarrt. Ebenso wie ihr Mann Bill.
    Glenda trat etwas näher. Sie litt noch unter ihrer Rückverwandlung. Als ich sah, dass sie leicht schwankte, sprang ich auf, lief zu ihr und stützte sie.
    »Es geht schon, John, danke.«
    Ich führte sie zu einem Sessel und drückte sie dort nieder. »Du ruhst dich erst mal aus.«
    »Das muss ich nicht.«
    Sie blieb trotzdem sitzen und ich hockte mich neben sie auf die Sessellehne. Sheila hatte ihre Sprache wiedergefunden. Sie hatte schon angesetzt, etwas zu sagen, aber Bill kam ihr zuvor, wobei er seinen Arm um Sheila legte.
    »Bitte, Glenda, sag uns alles. Wir wollen die Wahrheit hören und sind darauf vorbereitet.«
    »Ja.«
    Mit noch zitternder Stimme stellte Bill die Frage, die ihm am meisten beschäftigte.
    »Lebt Johnny?«
    »Ja, er lebt!«
    Keiner von uns brach in laute Jubelschreie aus, aber die Erleichterung war unseren Gesichtern schon anzusehen. Sheila senkte den Kopf. Tränen traten in ihre Augen. Bill streichelte über ihr Haar.
    Auch ich hatte die Botschaft positiv aufgenommen, aber ich wusste auch, dass das dicke Ende noch kam, denn ich kannte Glenda. So wie sie aussah, hatte sie keinen Erfolg errungen.
    »Bitte, Glenda, wir hören zu.«
    »Okay«, flüsterte sie und sagte dann mit ebenso leiser Stimme: »Wir können davon ausgehen, dass Johnny am Leben ist.«
    »Hast du ihn denn gesehen?« rief Sheila, die plötzlich wie auf dem Sprung saß.
    »Das habe ich.«
    »Und du hast ihn nicht mitgebracht?«
    Glenda senkte den Blick und schüttelte den Kopf.
    »Warum denn nicht?« Sheila sprang auf.
    »Bitte, Sheila, lass Glenda reden.« Bill zog seine Frau wieder zurück, die sich entschuldigte.
    »Es ist für mich einfach so schlimm. Johnny ist unser einziges Kind. Auch wenn er schon erwachsen ist, aber die Sorgen bleiben eben bestehen.«
    »Das weiß ich«, gab Glenda zu. »Ich hätte ihn auch mitgebracht. Ich war

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