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1663 - Insel der Schatten

Titel: 1663 - Insel der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach den verknoteten Seilen griff. Nun erst erkannten die Zuschauer kleine Gewichte an den Enden mehrerer Seile.
    Um welche Art Waffe es sich dabei handelte, ahnte noch niemand.
    Abillerhell schwang die Seile über seinem Körper und blickte dem Anstürmenden ruhig entgegen. Die rotierende Bewegung der Seile wurde schneller und schneller. Die Gewichte teilten sich.
    Dann schleuderte der Herr der Oberstadt das merkwürdige Ding in Richtung seines Gegners.
    Noch bevor es diesen erreichte, breitete sich das Geflecht aus. Ein großes Netz entstand, an dessen sechzehn Ecken halbkugelförmige Metallstücke hingen.
    Pronteros konnte nicht schnell genug reagieren. Das Netz schlang sich um seinen im Lauf befindlichen Körper. Er geriet ins Stolpern und fiel hin. Wo immer sich zwei der metallenen Halbkugeln berührten, hefteten sie sich fest aneinander.
    Den Seeleuten im Publikum war schnell klar, daß es sich hier um das geheimnisvolle Metall der Nadeln handelte, das man anderenorts Magnete nannten. Sosehr sich Pronteros auch bemühte, er war schon halb eingeschnürt, als Abillerhell zu ihm trat und an mehreren Seilenden zerrte.
    Sein Gegner wurde noch enger eingeschnürt. Seine Pseudopodien paßten jetzt nicht durch die engen Maschen des Netzes, und er kam nicht dazu, sie umzuformen.
    Pronteros war verloren.
    Auf der einen Seite des Versteigerungsplatzes erklang Wutgeheul, auf der anderen Triumphgeschrei.
    Abillerhell hatte es jetzt nicht eilig. Er wußte, daß er diesmal der Sieger sein würde. Er hob sein Messer auf und eilte zu dem hilflosen, zuckenden Bündel.
    Der kalte Stahl zuckte in die Höhe, die Spitze nach unten auf Pronteros gerichtet. „Töte ihn! Töte ihn!" toste das Gebrüll.
    Er genoß das Gejohle der Menge für ein paar Sekunden.
    Der Arm mit dem Messer schoß nach unten
     
    5.
     
    Nach dem Lebensrhythmus der Owigos war es später Vormittag, als sich Michael Rhodan in Begleitung von Egenhart Vyro und Feysal al Imbrahim erneut auf den Weg nach Droovonton begab. Die drei Männer trugen leichte SERUNS, die über hochwertige Deflektorschirme verfügten. Diese Defensivwaffe hatte sich ja schon bewährt. Und auf eine echte Auseinandersetzung mit den Bewohnern des Planeten wollten sich die Terraner nicht einlassen.
    Von Prosper Eisenstein war die Meldung eingegangen, daß man kein Eiland entdeckt hatte, hinter dem man die „Insel der Schatten" vermuten konnte. Die negative Nachricht konnte Perry Rhodans Sohn aber nicht davon abhalten, die Suche fortzuführen. „Auf Welten", meinte Mike, „auf denen dieses H5 vorkommt, muß man mit allen verrückten Möglichkeiten rechnen. Vielleicht liegt die Insel direkt vor unseren Augen, und wir sehen sie einfach nicht."
    Am Stadtrand machten sie Halt auf einem Hügel, um die Lage zu sondieren. Mit der Optik der SERUNS war es kein Problem, selbst Einzelheiten in einer Entfernung von mehreren Kilometern zu erkennen. „Das Kaff erinnert mich an einen Ameisenhaufen." Das war der erste Eindruck Feysal al Imbrahims. „Da geht es ja drunter und drüber. Ich sehe Prügeleien, Raufereien und Massenversammlungen. „ „Ich würde sagen, da stimmt etwas nicht", meinte Mike Rhodan. „Einen solchen Aufruhr haben wir bei den Owigos noch nie beobachtet."
    In der Oberstadt liefen regelrechte Straßenschlachten. Und auf einer Wiese mitten in Droovonton versammelten sich bewaffnete Owigos. Sie stellten sich in militärischer Formation auf.
    Was die, die vor der Front standen, verkündeten, konnten die drei Männer leider nicht hören.
    Der Geräuschpegel der Stadt war zu hoch, als daß Einzelheiten wahrgenommen werden konnten. „Dort drüben verfolgt eine ganze Horde einen einzigen Zwergowigo." Egenhart Vyro deutete auf die breite Straße, welche die Hafenanlagen von den ersten Gebäuden trennte. „Sie werfen mit Steinen und Früchten nach dem armen Kerl. Was hat das zu bedeuten?"
    Er bekam keine Antwort. Schweigend beobachteten die Männer weiter das Geschehen.
    Allmählich schälten sich zwei Schwerpunkte heraus. Der eine davon lag auf der Wiese der Oberstadt, wo man sich offensichtlich auf einen richtigen Feldzug vorbereitete. Der andere spielte sich in der Unterstadt auf dem größten Platz des Hafengebiets ab, wo sich die Owigos eher friedlich in einem großen Kreis versammelten. Sie schienen dort auf etwas zu warten. „Vielleicht eine Kundgebung", mutmaßte Egenhart Vyro. „Sie kommen auf uns zu!" warnte der Allroundtechniker plötzlich. „Wer?" fragte Michael Rhodan.

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