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1664 - Die Schöne und die Grausame

1664 - Die Schöne und die Grausame

Titel: 1664 - Die Schöne und die Grausame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und war im Moment so perplex, dass sie keinen Ton hervorbrachte. Purdys Erscheinen hatte sie erstarren lassen.
    Die Staatsanwältin wusste ihm Augenblick nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie wollte ihren Mitarbeiter retten, der in seiner eigenen Wohnung in eine Falle geraten war.
    Was konnte sie tun?
    Es blieb nur eine Möglichkeit, um die Vampirin von ihrem Vorhaben abzulenken. Purdy riss den Mund auf und stieß einen gellenden Schrei aus. Und sie hatte Glück!
    Die Blutsaugerin biss nicht zu. Sie schleuderte ihr Opfer zurück und fuhr in ihrer knienden Haltung herum, sodass Purdy plötzlich in ihr Gesicht schaute. Es war eine Spanne, die nur Sekunden andauerte. In dieser Zeit sah die Staatsanwältin das Gesicht der Dunkelhaarigen zum ersten Mal. Es klebte kein Blut an den Zahnspitzen. Nur ihre Zunge tanzte im offenen Mund, und ein bösartig klingendes Fauchen erreichte ihre Ohren.
    »Hol sie her, Elena!«
    Die Blonde schien nur auf den Befehl gewartet zu haben. Aus dem Stand heraus hechtete sie auf Purdy zu.
    Die Staatsanwältin warf sich zurück und in den Flur hinein, wo sie mit der Wand kollidierte, was nicht weiter tragisch war.
    Den Aufprall verkraftete sie schnell.
    Elena hatte mitten in der Bewegung gestoppt. Für einen Moment starrte sie Purdy an. Dann warf sie sich wieder vor — und genau in den Gegenschlag hinein, der klatschend ihren Kopf traf. Purdy hatte hart zugeschlagen, das spürte sie an den Knöcheln. Ohne dass sie es wollte, drang ein Fluch über ihre Lippen.
    Elena aber kippte zurück. Sie war angeschlagen und fand auch nirgendwo Halt, sie fiel auf das Bett, wo sie gegen ihre Schwester prallte.
    Tabea hatte ihr Opfer losgelassen. Nur für einen Moment. Jetzt wollte sie den angststarren Tim wieder an sich reißen, was ihr jedoch nicht gelang, denn sie wurde zur Seite geschleudert und rollte fast bis an den Rand der Schlafcouch. Purdy hätte jetzt Zeit gehabt, die Flucht zu ergreifen. Genau das konnte sie nicht. Auf keinen Fall wollte sie ihren Mitarbeiter im Stich lassen.
    »Hoch, Tim!«, schrie sie gellend.
    Helling hatte sie sehr wohl gehört, nur begriff er nicht so schnell, dass sich die Situation verändert hatte. Das sah auch Purdy.
    Sie empfand es als schlimm, dass sich Tim nicht vom Fleck bewegte, und sie schrie ihn noch mal an.
    Jetzt schrak er zusammen, das war aber auch alles. Dafür handelte die Blutsaugerin. Sie sah wieder Land, und sie war auch nicht in eine Starre gefallen. Sie konnte sich normal und auch sehr schnell bewegen.
    Das tat sie.
    Für Purdy Prentiss sah es aus, als hätte sie vom Bett abgehoben, so schnell war sie. Vom Rand her sprang sie auf die Staatsanwältin zu, die einen Fehler begangen hatte und sich zu stark auf Helling konzentriert hatte. Deshalb schaffte sie es nicht mehr, der Vampirin auszuweichen.
    Beide prallten zusammen. Purdy hatte noch die Hände vor ihr Gesicht gerissen, damit die scharfen Fingernägel der Vampirin nicht ihr Gesicht zerkratzten. Den Tritt in die Magengrube sah sie nicht kommen und konnte ihn nicht abwehren. Ein böser Schmerz jagte durch ihren Leib. Sie bekam zudem kaum Luft, sackte in die Knie und wurde abgefangen. Dabei hörte sie das Lachen der Blutsaugerin, die kurz danach den Namen ihrer Schwester rief.
    Dann hatte sie etwas anderes zu tun. Sie umfasste Purdy an den Hüften, stemmte sie kurz hoch und schleuderte sie wuchtig auf die Schlafcouch zu. Wäre sie hart gewesen, wäre Purdy durch den Aufprall ihres Hinterkopfes bewusstlos geworden. Aber die Matratze gab nach, und so behielt sie ihr Bewusstsein.
    Aber der Schlag in den Leib hatte sie geschwächt. Übelkeit stieg in ihr hoch. Ihre Arme waren schwer geworden.
    Das freute Tabea.
    Ihr Lachen hörte sich schlimm an.
    Sie riss ihren Mund weit auf, und dabei verwandelte sich ihr Gesicht in eine Fratze. Das war der Ausdruck des Triumphes. Sie stieß sich ab und flog der Staatsanwältin entgegen.
    Das bekam Purdy mit. Sie war nicht völlig ausgeschaltet und schaffte es noch, ihre Beine anzuwinkeln, sodass die Vampirin auf ihre Knie prallte. Schmerzen verspürte die Wiedergängerin nicht, aber sie war von dem ersten Biss abgelenkt worden. Trotzdem gab sie nicht auf.
    Sie schlug nach Purdys Gesicht Und suchte nach einer anderen Chance. Purdy wusste, dass sie sich wehren musste, solange es möglich war. Sie dachte dabei an John Sinclair, der sich auf den Weg gemacht hatte. Lange konnte es bis zu seiner Ankunft nicht mehr dauern, und er würde hoffentlich die richtigen Schlüsse

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