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1667 - Gefangene der Pharaonen

1667 - Gefangene der Pharaonen

Titel: 1667 - Gefangene der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat.«
    »Das hat nur mit meinem Anblick zu tun. Nicht mit deinem, Jane. Aber lassen wir das. Ich bin jedenfalls auf die nächsten beiden Stunden gespannt.«
    »Ja, das denke ich mir.«
    Jane hatte die Antwort in einem Tonfall gegeben, bei dem ich eigentlich hätte nachhaken sollen. Das verkniff ich mir, denn ich wollte das Thema nicht noch mehr ausweiten.
    Der Flur mündete in der Nähe des Zuschauerraums. Es gab genügend Platz, um dort herumzulaufen. Da hatte man eine regelrechte Flaniermeile geschaffen. Man konnte etwas zu trinken kaufen, sich aber auch mit einem Programm oder Werbematerial eindecken.
    Jane ging, um sich ein Programm zu besorgen. Bevor sie mich verließ, hatte sie mich noch so seltsam angelächelt, als wüsste sie mehr.
    Auch bei ihr war man vor Überraschungen niemals sicher. Ich konnte mir fetzt vorstellen, dass Jane mehr wusste, als sie mir gegenüber zugegeben hatte. Möglicherweise hatte sie mich aus bestimmten Gründen in das Theater geschleppt. Da konnte das Motiv, sich das Musical anzuschauen, durchaus sekundär sein. Sie kehrte zu mir zurück und fragte: »Na, du stehst noch immer so allein in der Gegend?«
    »Wieso?« Ich schüttelte den Kopf. »Hast du denn etwas anderes von mir erwartet?«
    »Nein, nein. Es hätte ja sein können, dass dir einige Bekannte über den Weg laufen.«
    »Nicht nötig, Jane, ich bin mit deiner Begleitung voll und ganz zufrieden.«
    »Oh - sollte das ein Kompliment sein?«
    »Das kannst du so auffassen.«
    »Danke.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und ließ ihre Blicke schweifen. Dabei machte sie den Eindruck, als würde sie nach jemandem Ausschau halten.
    »Suchst du was?«
    Sie hob die Schultern. »Nicht unbedingt, John. Aber ich denke, dass wir schon hineingehen können.«
    »Und wo befinden sich unsere Plätze?«
    »In der ersten Reihe.«
    »Ha!«, rief ich. »Da hast du dich aber in Unkosten gestürzt.«
    Sie breitete die Arme aus. »Du weißt doch, John; für dich ist mir nichts zu teuer.«
    Ich deutete eine Verbeugung an. »Dann darf ich mich noch mal recht herzlich bedanken.«
    »Kein Problem.«
    Wir setzten uns in Bewegung. Der große Zuschauerraum ließ sich durch verschiedene Eingänge betreten.
    Ich hatte das Theater von innen nie zuvor gesehen. Deshalb blieb ich stehen, um einen Blick in den großen Saal zu werfen. Die Sitzreihen erhöhten sich und waren gebaut wie in einem Kino. So konnte jeder Zuschauer von jedem Platz aus etwas sehen. Um die erste Reihe zu erreichen, mussten wir eine Randtreppe hinabgehen. Wir waren nicht die Einzigen, auch andere Zuschauer gingen den Weg. Ruhig war es um uns herum nicht. Wir hörten das Gemurmel der Stimmen, konnten aber nicht verstehen, was da gesagt wurde. Außerdem interessierte es mich nicht. Die meisten Menschen waren auf das Stück fixiert und sprachen darüber. Als wir die erste Reihe erreichten, deutete Jane mit einer Handbewegung an ihr entlang.
    »Wir haben sogar das Glück, zwei Plätze in der Mitte besetzen zu können.«
    »Super. Dann tun wir das doch.«
    »Gern.« Sie strahlte mich an, und das wunderte mich irgendwie. Ich kannte den Grund nicht. Machte es ihr wirklich so viel Spaß, mit mir das Musical besuchen zu können?
    Oder steckte etwas ganz anderes dahinter?
    Bei Jane Collins wusste man das nie. Ich überließ mich meinem Schicksal und folgte ihr in die Mitte der Reihe. Vor uns lag die Bühne. Sie war nicht einsehbar, denn ein Vorhang verdeckte die Sicht. Ich setzte mich noch nicht. Zwischen dem Vorhang und dem Rand der Bühne war ein freier Streifen zu sehen, auf dem sich die Akteure noch bewegen konnten. Etwas fiel mir auf. Es gab kein Orchester. Nicht so wie in der Oper oder der Operette.
    Ein Musical war eben etwas anderes und hatte in den letzten Jahren einen wahnsinnigen Zuspruch gefunden.
    Jane stand neben mir. Sie hatte die Hände in die Hüften gedrückt und drehte sich langsam auf der Stelle, als wollte sie nach irgendetwas Ausschau halten. Sie sah die anderen Zuschauer, die sich in den großen Saal schoben. Die Menschen suchten ihre Plätze, und allmählich füllte sich der Raum. Noch war die Luft gut, aber das würde sich schnell ändern. Das Gefühl hatte ich.
    Dann sah ich, dass Jane mit beiden Armen winkte. Die Geste war schnell vorbei, und ich war schon neugierig geworden.
    »He, hast du jemanden gesehen?«
    »Ja.«
    »Und wen?«
    »Lass dich überraschen.«
    Ich holte durch die Nase Luft und schaute sie mit einem langen Blick an. Dabei sagte ich: »Das ist ja heute

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