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1667 - Gefangene der Pharaonen

1667 - Gefangene der Pharaonen

Titel: 1667 - Gefangene der Pharaonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hut.«
    »Schade.«
    »Für dich vielleicht.«
    Echem verzog seine Lippen, und so entstand ein wissendes Grinsen. »Manchmal sollte man umdenken und dabei die Vergangenheit nicht aus den Augen lassen. Da bekommt der Begriff lebendige Vergangenheit eine ganz andere Bedeutung.«
    »So, wir sind fertig«, erklärte die Maskenbildnerin und trat zwei Schritte zurück. Cleo war froh darüber. Echem würde den Raum verlassen, so musste sie sich nicht mehr mit ihm über ein Thema unterhalten, das ihr nicht behagte. Inzwischen keimte in ihr der Verdacht, dass er sehr wohl etwas wusste über das, was mit ihr passiert war. Nicht grundlos hatte er so hintergründig gelächelt und sie auch angeschaut. Da kam einiges zusammen, was ihr bitter aufstieß.
    Echem stand auf. Das Magazin ließ er liegen. Er ging nur nicht sofort zur Tür, sondern trat nahe an Cleo heran. Er beugte seinen Kopf vor, um seine Botschaft zu flüstern.
    »Sehr bald schon wirst du erkennen, dass die Zeiten nicht unbedingt voneinander zu trennen sind. Die Götter warten.«
    »Was soll das?«
    »Denk darüber nach, Cleo.«
    Er schaute die Frau intensiv an, und Cleo gefiel das ganz und gar nicht. Sie glaubte, in diesem düsteren und dunklen Blick zu ertrinken. Am liebsten wäre sie aufgestanden, um zu verschwinden. Seltsamerweise schaffte sie das nicht. So blieb sie sitzen und fühlte sich ungewöhnlich schwach.
    Echem strich mit zwei Fingerspitzen über ihre linke Wange. »Wir sehen uns…«
    Cleo gab keine Antwort. Sie sah zu, wie er sich aufrichtete und mit langsamen Schritten auf die Tür zuging, sie öffnete und wenig später verschwunden war. Cleo atmete auf. Sie schloss die Augen. Sie wollte nichts mehr sehen und vernahm in ihren Ohren ein Rauschen, das verschwand, als die Maskenbildnerin sie ansprach.
    »Manchmal kann er schon recht seltsam sein, finde ich.«
    »Ja, da hast du recht. Sehr seltsam sogar.«
    Susan schwächte ab. »Seine Rolle in dem Stück ist ja nicht eben positiv. Das bleibt irgendwo in den Klamotten hängen, meine ich zumindest.«
    »Sollte aber nicht so sein.«
    »Jeder geht anders damit um. Du kannst dir nicht vorstellen, was ich hier schon alles erlebt habe. Das schlägt dem Fass den Boden weg. Wahnsinn.«
    »Wir sind eben Künstler.«
    »Das sage ich mir auch immer.« Es wurde Zeit für Susan, ihrer Arbeit nachzukommen. Der kleine Topf mit der Schminke stand bereit.
    Cleo schloss die Augen. Es war wie immer. Und trotzdem anders. Diese Vorstellung wollte einfach nicht Weichen, und in ihrem Innern stieg erneut ein ungutes Gefühl hoch…
    ***
    Wir hatten gezahlt und schlenderten langsam ins Theater hinein, zusammen mit zahlreichen anderen Menschen, die für mich Statisten oder Staffage waren und kaum beachtet wurden, denn meine Gedanken drehten sich noch immer um diesen seltsamen Vorgang, den ich mir nicht erklären konnte.
    Warum war die Frau bei meinem Anblick so schnell verschwunden?
    Ich wusste keine Antwort. Ich hatte keine ansteckende Krankheit und sah normal aus, und trotzdem war die junge Frau vor mir geflohen.
    Oder gab es dafür eine besondere Erklärung? Eine, die mir allerdings so unwahrscheinlich erschien, dass ich sie nicht akzeptieren wollte. Dann hätte die Frau einen Feind in mir sehen müssen, und wer das tat, der stand auf der anderen Seite und gehörte zu den Schwarzblütern.
    Diese Künstlerin auch?
    Das war möglich, doch ich wollte es nicht so recht akzeptieren. Ich war hier, um mit Jane Collins einen netten Abend zu verbringen und nicht an berufliche Dinge zu denken. Das war vorbei und, lag an der Reaktion dieser Frau. Jane Collins hielt meine Hand fest und drückte sie einige Male, um auf sich aufmerksam zu machen.
    »Was ist los?«
    »Bitte, John, denk mal an etwas anderes.«
    »Woher weißt du, an was ich denke?«
    »Ich sehe es dir an.«
    »Tja, ich bin eben kein Schauspieler. Das wäre manchmal besser. Es stimmt, ich komme nicht so leicht darüber hinweg, was wir erlebt haben. Das war nicht normal. Dahinter steckt mehr, Jane, das kann ich dir schwören.«
    »Kann sein. Aber deshalb sollten wir uns die Laune nicht verderben lassen.«
    »Richtig. Ich werde das Stück nur nicht so entspannt verfolgen können. Und überhaupt. Es liegt noch nicht so lange zurück, da bin ich mit den Conollys in einem Musical gewesen. Da hat es auch Probleme gegeben.«
    Sie blieb stehen, und meine Hand rutschte aus der ihren. »Wieso Probleme? Ich sehe hier keine, nur weil die Frau bei unserem Anblick etwas seltsam reagiert

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