1669 - Der Kyberklon
deswegen extra per Transmitter von der Oberfläche des Planeten an Bord der ODIN. „Voltago möchte in tausend Meter Tiefe eine Basisstation errichten", berichtete sie Rhodan. „Er verlangt eine geräumige Kabine, die mehrere Personen aufnehmen kann, mit umfassendem Lebenserhaltungssystem. Aus Sicherheitsgründen. Er will darin eine der Zwillingsschwestern unterbringen, während er mit der anderen in noch größeren Tiefen unterwegs ist. Es gibt keine Bedenken, und technisch wäre das natürlich auch kein Problem. Wir haben die entsprechende Ausrüstung an Bord."
Die Technikerin hob die Schultern, als Rhodan sie irritiert anschaute. „Die wichtigste Frage ist nur: Wie schaffen wir das Material zur Oberfläche des Planeten?" fuhr sie fort. „Die installierten Personentransmitter sind dafür zu klein. Wir können die Druckkabine natürlich auch zerlegen, das geht. Aber das kostet uns insgesamt einen ganzen Tag mehr. Wir brauchen sowieso zusätzlich Zeit, um sie zu justieren und dann an der Tausend-Meter-Marke zu verankern. Wäre es zu riskant, für den Transport eine Lastenfähre einzusetzen?"
Die Frage war berechtigt, denn Rhodan hatte zuvor jeglichen Pendelverkehr zwischen Shaft und den Raumschiffen verboten, um die Gish-Vatachh nicht unnötig zu reizen. Er hatte gemeint, daß sie vielleicht zugänglicher wären, wenn sich die Galaktiker in ihrem Sinne „artig" verhielten. „Wir riskieren den Lastentransport mit der Fähre", entschied Rhodan spontan. „Wenn Bwosy sich aufregt, können wir einen Krankentransport oder etwas Ähnliches vorschieben. Von unserer Transmitterverbindung braucht er ja nichts zu wissen."
Drei Stunden danach startete die Fähre von der ODIN. Von den Gish-Vatachh kam überhaupt kein Protest. Diese waren offenbar mit ihren eigenen Vorbereitungen beschäftigt.
Zwischen den Quappenschiffen herrschte reger Beibootverkehr, bevor eines der Raumschiffe zum vierten Planeten flog, einer marsgroßen Eiswelt ohne Atmosphäre.
Die Galaktiker vermuteten, daß sich Bwosy dort mit seinen „Stellvertretern" darüber beriet, was mit den Galaktikern zu geschehen hätte.
Am Samstag um fünf Uhr früh Bordzeit kam der Anruf von Bwosy. Rhodan hielt sich zufällig gerade in der Kommandozentrale auf, um die Hochrechnung darüber, wie die Gish-Vatachh einzuschätzen seien, zu studieren.
Glaubte man dem Bordsyntron, so stand die Sache nicht einmal so schlecht.
Aus den bisher erarbeiteten Analysen über die Quappenschiffe ging hervor, daß sie insgesamt einen deutlich niedrigeren technischen Stand als die galaktischen Raumschiffe besaßen. Das ließ sich aus verschiedenen Werten, etwa ihrer Manövrierfähigkeit und dem niedrigeren Überlichtfaktor ihres Hyperraumantriebs und weiteren Parametern, hochrechnen. Daraus konnte man auch Schlüsse auf eine unterlegene Bewaffnung schließen.
Obwohl die Quappen die Kugelraumer „zusammengetrieben" hatten und in Schach hielten, wäre es - basierend auf den vom Syntron erarbeiteten Werten - im Ernstfall nicht schwergefallen, die Belagerungskette der Quappenschiffe mit einem Blitzstart ohne Verluste zu durchbrechen.
Aber so weit sollte es nach Rhodans Willen nicht kommen. Der Syntron hatte auch aufgrund bisheriger Erkenntnisse versucht, die psychische Belastbarkeit der Vatachh zu bestimmen. Nach seiner Analyse zu schließen, war es möglich, einen Zeitgewinn von mindestens vier Tagen herauszuholen - wenn es keine unliebsamen Zwischenfälle gab.
Dem stimmte Hogan Trauter, ein Xenologe von der SATURN, unbedingt zu und erstellte sogar noch günstigere Prognosen. Trauter war ein kleiner Terraner von 80 Jahren, der in der MonosÄra im Simusense-Netz von Terra aufgewachsen und danach durch Julian Tifflors Rehabilitationsprogramm wiederhergestellt worden war. Man merkte ihm nicht an, welche Erlebnisse seine Jugend geprägt hatten. „Du hast einen neutralen Ort für eine Unterredung verlangt, Perry Rhodan", begann Bwosy ohne Umschweife die neuen Verhandlungen. „Wir haben auf dem vierten Planeten ein Kuppelgebäude errichtet, in das wir dich zu einer Anhörung bitten."
„Darauf war ich nicht gefaßt", log Rhodan. „Ich werde also einige Vorbereitungszeit brauchen, um zu dem Treffen kommen zu können. Und ich komme natürlich nicht ohne meine Berater."
„Es sei dir für die entsprechende Vorbereitung ausreichend Zeit gewährt. Es ist dir auch gestattet, ein deinem Status gerechtes Gefolge mitzubringen. Aber übertreibe es nicht.
Versuche nicht, die Grenzen unserer
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