1669 - Zombie-Zone
letzte Vorposten der Zivilisation in Richtung Osten?«
»So ähnlich. Du hast recht. Wir werden noch einige Kilometer weiter nach Osten fliegen und bei einer Wetterstation landen. Dort steigen wir um in einen Wagen.«
»Und?«
Sie blieb stehen, drehte mir ihr Gesicht zu, zeigte aber kein Lächeln. »Dann, John Sinclair, werden wir auf die Zombies warten.«
»Sehr schön. Und die kommen auch, meinst du?«
Sie tippte gegen ihre Nasenspitze. »Ja, sie kommen, das rieche ich, und das riechen auch sie.«
Letzteres traf schon zu. Zombies riechen das Fleisch der Menschen. Sie waren regelrecht darauf dressiert. Und wer erst mal in ihre Fänge geriet, der hatte keine Chance.
Es gab hier in der Einsamkeit der Militärstation keinen größeren Aufenthalt. Karina sprach mit einem Offizier noch ein paar Sätze, dann gingen wir auf den Hubschrauber zu, der auf uns wartete. Er war groß genug, um uns alle fassen zu können, aber das war auch alles. Wenig Bequemlichkeit. Wir saßen auf Metallstühlen und schnallten uns fest.
Der Pilot drehte sich um und hob den rechten Daumen an. Es war das Signal zum Start, und der ging unter einem Lärmpegel vonstatten, der in unseren Ohren dröhnte. Ich hockte neben Suko. Diesmal hatte ich gute Sicht. Wir hoben recht schnell ab, ich hatte für einen Moment das Gefühl der Leere in meinem Innern, dann hatte ich mich an das Fliegen gewöhnt.
Es war nicht der Kurs nach Westen, also zu den Bergen hin. Wir-schwebten in östliche Richtung, da gab es keine Berge. Nur eine hügelige Steppenlandschaft, die leer war. Dörfer und andere Ansiedlungen bekamen wir nicht zu sehen. Auch keine Tiere, aber zweimal eine Eisenbahnstrecke, denn auch hier mussten Menschen versorgt werden. Die Straßen unter uns waren breite Pisten. Eine Kolonne von Trucks zog seine Bahn. Die Wagen waren eingehüllt in eine einzige riesige Staubwolke. Schneereste fielen uns ebenfalls auf. Sie lagen dort, wo das Gelände anstieg und sich Schatten länger hielten.
Knapp eine Stunde flogen wir, dann setzte der Pilot zur Landung an. Ich schaute aus dem Fenster und sah, dass die Leere der Landschaft verschwunden war. Unter uns befand sich so etwas wie eine Station. Im Wilden Westen hatte man Forts gebaut, und daran wurde ich erinnert, als wir auf die Station zuschwebten. Es gab genügend Platz. Der Hubschrauber konnte ohne Probleme landen, was mir gut tat, denn so hörte das Schaukeln endlich auf, das sich auf meinen Magen geschlagen hatte.
Wir stiegen aus.
Diesmal kam uns kein Militärmensch entgegen. Hier wurde eine Wetterstation betrieben. Natürlich schauten die Mitarbeiter auch auf andere Dinge, die an gewisse Dienste weitergegeben wurden.
Da die Sicht klar war, fiel mir ein Ort auf, dessen kleine Häuser sich in der klaren Luft abhoben.
Karina sprach mit dem Verantwortlichen der Station, der ihr zuhörte und auch einige Male nickte. Danach führte er sie zu einem Schuppen aus Wellblech. Er schloss die Tür auf, und wir konnten sehen, dass der Schuppen als Garage diente. Zwei Geländewagen standen dort.
Karina erhielt von dem Mann einen Schlüssel, stieg in eines der beiden Fahrzeuge und lächelte, weil der Wagen sofort ansprang. Sie fuhr auf mich zu und bremste neben mir.
»Alles in Ordnung?«, fragte ich.
»Hätte es besser laufen können?«
Ich winkte ab. »Wenn du das sagst, ist das okay.«
Auch Suko und Eva kamen langsam zu uns. Karina wandte sich an die Kollegin. »Ist der Wagen okay?«
»Ja, damit kommen wir durch.«
»Gut. Ihr habt alles?«
»Ja«, sagte Suko.
»Dann werden wir jetzt starten.«
Suko zögerte mit dem Einsteigen. »Und wann sind wir am Ziel?«, fragte er.
Eva gab die Antwort. »Das ist nicht weit von hier. Wir werden auch ab und zu Dörfer sehen. Es ist zudem besser, wenn ich fahre, denn ich kenne mich hier aus.«
Dagegen hatten wir nichts. Die beiden Frauen saßen vorn. Wir hockten auf den nicht eben bequem gepolsterten Sitzen dahinter. Das Leder war so dünn wie ein Handtuch, aber wer erwartet schon in dieser Gegend einen normalen Komfort?
Eva Braunova startete und lachte laut. Einen Kommentar gab sie nicht ab. Dieses Lachen hatte sich angehört, als stamme es von einem Racheengel. Da schien sich wirklich jemand auf die nahe Zukunft zu freuen…
***
Es gibt immer wieder tolle Momente, wenn man durch eine Landschaft wie diese fuhr. Oft war ich noch nicht so weit östlich gewesen, und ich war von diesem unendlich weiten Himmel fasziniert.
Es gab so etwas wie einen Weg. Eine Trasse,
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