1669 - Zombie-Zone
nicht vom Fleck bewegt und warteten weiterhin darauf, dass uns Suko ein Zeichen gab. Ich wartete auch auf ein Zeichen meines Kreuzes. Es war der Indikator für das Böse, doch in diesem Fall streikte es. Keine Wärme. Alles schien normal zu sein, bis zu dem Zeitpunkt, als Suko den rechten Arm hob, sich aber nicht umdrehte, und dann den Arm nach vorn sinken ließ. Er deutete auf etwas, das wohl wichtig war, von uns aber nicht gesehen werden konnte.
»Was hat er?«, flüsterte Karina.
Ich hob die Schultern und wollte etwas sagen, aber dazu kam ich nicht mehr. Eva war schneller, und sie flüsterte: »Sie sind da! Ich spüre es.«
»Und wo?«
»Ganz in der Nähe. Sie sind schlau, sie rotten sich zusammen. Das kann gefährlich werden.«
Sie hatte den Satz kaum ausgesprochen, als die Stille von einer Schussgarbe zerrissen wurde. Suko hatte abgedrückt. Er hatte das Ziel gesehen, wir nicht. Und dann tat er etwas, was uns völlig überraschte. Er warf sich auf der Stelle herum und rannte den Weg mit langen Schritten zurück. Wenn er so reagierte, musste etwas Schlimmes passiert sein.
Wir waren auch gespannt, es zu hören, aber Suko schrie uns nur einen Satz entgegen.
»Los, in den Wagen!«
»Was?«, rief Eva.
»Rein mit euch und dann zurück!«
Ich reagierte als Erster. Karina und Eva folgten, und diesmal blieb der Fahrersitz für Suko frei. Ich hatte mich daneben gesetzt, hörte Sukos Keuchen, als er einstieg und starten wollte.
Nein, er fuhr nicht sofort. Er deutete nur nach vorn, damit wir sehen konnten, was da geschah.
Die Strecke vor uns hatte sich verändert. Sie zeigte jetzt eine hellgrüne Farbe, die sich allerdings unterhalb der Oberfläche ausbreitete und auf die Suko geschossen hatte.
»Ist es die Färbung gewesen?«, fragte ich.
Er schüttelte den Kopf. Der Motor lief bereits, und im nächsten Moment fuhren wir zurück.
Vorn aber spielte die Musik. Für uns Beobachter sah es aus, als würde der Untergrund Wellen werfen. Ich sah, wie er sich anhob, dann wieder zusammensank, sich erneut in die Höhe drängte, aber das war es nicht, was die Gefahr brachte. Es war das, was sich aus der Erde löste, als hätte es erst gestoßen werden müssen. Und tatsächlich schoben sich zwei nackte Gestalten aus der Masse, waren eigentlich nur schleimig, veränderten sich im nächsten Moment, als das Zeug an ihren Körpern entlang rann und so ihre wahre Gestalt offenbart wurde. Jetzt sahen wir, wer sie waren!
Zwei nackte Gestalten, zugleich aber zwei lebende Leichen, die Jagd auf Menschen machten…
***
Suko hatte uns ein gutes Stück zurückgefahren und nun angehalten. Hinter uns lachte Eva. »Ja, das sind sie. So habe ich sie gesehen, nackt und widerlich.«
Wir reagierten noch nicht, sondern schauten uns die Monster an. Es waren menschliche Gestalten, auch mit menschlichen Gesichtern, die aber sahen seltsam aus, denn bei ihnen fehlten die eigentlichen Merkmale. Die Köpfe sahen aus, als hätte man Knochenschädel mit einer dünnen Haut oder Paste überzogen. Zu erkennen waren die offenen Mäuler ebenso wie die Augenhöhlen.
»Hast du welche erwischt?«, fragte ich.
»Nein, ich glaube nicht, denn ich habe gegen den Boden geschossen. Es war auch nur ein Versuch.«
»Okay, dann tun wir es jetzt!«
Ich öffnete die Tür und hörte Karinas Ruf.
»Willst du ihnen entgegen laufen?«
»Nein, ich bleibe hier am Wagen.« Es war mir schon sicherer. Zudem war Suko auf seinem Sitz geblieben. Ob auch Eva oder Karina ausstiegen, sah ich nicht. Jedenfalls war ich draußen und ging ihnen entgegen, denn sie bewegten sich nicht von der Stelle. Sie waren nackt. Sie trugen keine Waffen, aber sie waren höllisch gefährlich, und so hatte ich keine Hemmungen abzudrücken. Eine Salve jagte ich aus der Mündung und schwenkte die MPi leicht von links nach rechts. So war es mir möglich, beide zu erwischen.
Und ich traf sie.
Die Explosivgeschosse zerstörten ihre Körper in Bruchteilen von Sekunden. Ich kam mir vor wie der Benutzer eines dieser brutalen Videospiele, nur war es diesmal ernst. Die Körper wurden zerstört. Die Knochen flogen in alle Richtungen davon und landeten am Boden.
Wow!; Ich fühlte mich plötzlich wie ein Held, aber ich wusste, dass ich erst einen Teilsieg errungen hatte.
Aus dem Wagen rief mir Karina Grischin zu: »Lass es gut sein, John!«
Ich hob die linke Hand. »Einen Moment noch.« Ich stand noch immer unter dem Eindruck des Sieges und wollte mir meinen Erfolg aus der Nähe anschauen. Im
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