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167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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von Schädlingen befreien. Eine Schulklasse lernte im Freien unter einem Sonnendach. Zwei Lastwagen standen auf dem Dorfplatz beim weißgekalkten Rathaus. Daneben war eine Plakatwand mit dem Konterfei des Staatschefs und der Parole: Trabajar mas y mejor con menos gastos! Mehr und besser arbeiten mit weniger Kosten!
    Das wollten sie im Westen auch überall, und ich fragte mich, wo da der Unterschied lag. Wir hielten vorm Rathaus und wollten gerade nach dem Alcalden fragen, dem Bürgermeister, als eine groteske Gestalt um die Ecke bog. Ein Mestize. Ungewöhnlich, denn in Kuba gab es zwar jede Menge Farbschattierungen zwischen Weiß und Schwarz, aber Indioblut war selten anzutreffen. Dann noch eher asiatisches.
    Der Mann war so hager und knochig, daß man glauben mußte, seine Knochen klappern zu hören. Er hatte einen hellen Leinenanzug an und einen schwarzen Zylinder auf dem Kopf. Schlangenbälge und Kupferreifen vervollständigten seine groteske Aufmachung. Der gewundene Stab und das Amulett unter seinem. zerrissenen Hemd fielen mir gleich auf.
    „Das ist Tio Oyö", flüsterte Oyä. „Hütet euch vor ihm."
    Im nächsten Moment war sie verschwunden. Sie löste sich buchstäblich in Luft auf. Tio Oyö hatte sie anscheinend nicht bemerkt. Er schwenkte eine Knochenrassel. Seine knotigen Füße waren nackt. Er tanzte umher.
    Die lernenden Schulkinder und auch ihre farbige Lehrerin, die uns zuvor neugierig angegafft hatten, beachteten Tio Oyö betont nicht. Er hüpfte vor und herum und führte einen näselnden Singsang auf. „Was willst du, du Nieselpriem?" fragte ich ihn und gebrauchte einen volkstümlichen spanischen Ausdruck für einen, der näselte. „Paßt dir unsere Ankunft nicht?"
    Ich hatte mich entschlossen, Oyä erst einmal zu vertrauen, bis das Gegenteil bewiesen war. Sie hatte uns vor Tio Oyö gewarnt, und Diplomatie und Schliche brauchten wir bei ihm gar nicht erst anzuwenden. Er deutete mit dem Schlangenstab auf uns.
    „Verschwindet!" zischte er. „Oder ihr sollt es büßen! Ich weiß, wer ihr seid. Fort mit euch!"
    „Das könnte dir so passen", antwortete ich, schwenkte meine langen Beine aus dem Jeep und rückte dem Burschen gleich mit Kommandostab und Weihwasser zuleibe. Ich bespritzte ihn mit ein paar Tropfen, um einmal die Wirkung zu testen. „Wie schmeckt dir das?"
    Tio Oyö zuckte zusammen, als ob ihn kochendes Wasser getroffen hätte. Er war von Geburt her ein Mensch, aber dämonisiert. Auf einen reinblütigen Dämon hätte das Weihwasser wie Salzsäure gewirkt, es sei denn, er war ungeheuer stark. Dann hätte er sich verflüchtigt, um ihm auszuweichen.
    Tio Oyö stieß mir seinen gewundenen Stab mit dem Schlangenkopf entgegen. Der Schlangenkopf öffnete sich. Eine giftige Natter zischte mich an. Ihr Biß war zweifellos tödlich. Ich sprang zur Seite und stieß mit dem Kommandostab zu. Doch ich verfehlte den Schlangenkopf knapp.
    Tio Oyö war selber so schnell wie eine Schlange. Er sprang zurück und warf den Stab, der sich vollends in eine Schlange verwandelte, nach Kiwibin. Kiwibin duckte sich. Er wirkte zwar plump, aber er war es nicht. Die Schlange flog über ihn weg, und als sie im Staub landete, zog Kiwibin seine 45 er Tokarev und schoß ihr den Kopf weg.
    Der Schuß dröhnte durch den Ort und über die Felder. Kiwibin zielte gleich darauf auf Tio Oyö, den auch ich im Visier meines mit Silberkugeln geladenen Revolvers hatte. Für einen Menschen war der Kommandostab nicht gefährlicher als ein spitzer Stock. Anfassen wollte ich Tio Oyö lieber nicht ohne weiteres. Coco saß noch auf dem Rücksitz des Jeeps.
    „So, Towarischtsch Vogelscheuche", sagte Kiwibin zu dem Medizinmann. „Jetzt wollen wir dir einmal auf den Stockzahn fühlen. Stell dich dort drüben an die Mauer, mit dem Gesicht zur Wand.
    Stütz dich mit den Händen ab und setz die Füße zurück. Ja, so ist es fein. Sieh nach, was er in den Taschen und unter seinem Zylinder hat, Dorian. Der Kerl gefällt mir wie Rasputin der vergiftete Blaubeerkuchen. Was bist du für einer, Oyö?"
    „Ich bin der Priester der Santeria", zischte Tio Oyo, während er Kiwibins Anweisungen ausführte.
    In der Haltung, in der er dann stand, konnte er schlecht etwas unternehmen. Glaubten wir. „Ihr werdet noch bitter bereuen, nach San Jaguey gekommen zu sein. Kommt der Tumba Satanas nur nicht zu nahe!"
    „Dort schläft wohl dein Schätzchen", höhnte Kiwibin. „Wir wollen es uns einmal ansehen."
    Ich durchsuchte Tio Oyos Taschen, indem ich erst

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