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167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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durch die Berge führte. Wir hatten die Sierra del Rosario erreicht und mußten noch nach San Jaguey, zu dem wir bald abbiegen mußten. Es handelte sich um ein Mädchen.
    Ich bremste und versicherte mich, daß ich Kommandostab und Revolver griffbereit hatte. Man mußte mit Tricks rechnen. Kiwibin räusperte sich. Er fummelte an seiner Tokarev-Pistole, einem Ungetüm, das auch dann noch funktionierte, wenn es drei Tage lang im Dreck gelegen hatte. Dann griff er nach Kreuz und Weihwasser.
    Die letzteren Insignien paßten ihm bei seiner linientreuen Einstellung zwar nicht besonders. Aber er konnte den Wesen der Finsternis schlecht mit dem Kommunistischen Manifest zuleibe rücken. Coco blieb auf dem Rücksitz sitzen, und wir stiegen aus. Palmen und Buschwerk wuchsen am Berghang. Tropische Blüten wie die Bananenblüte, Frangipani und der duftende Goldkelch leuchteten im Unterholz.
    Ich hatte auch die Vogelpfeife von Makemake einstecken. Bei nächster Gelegenheit wollte ich sie einmal ausprobieren. Bei dem Kondor, auf dem Luguri und seine Spießgesellen geritten waren, hatte ich es natürlich nicht getan, denn das war ein böser Geist gewesen und kein Vogel.
    Das Mädchen auf der Straße war eine Weiße mit schwarzem Haar und einer zierlichen, doch ansprechenden Figur. Sie trug zerrissene und mit getrockneten Blutflecken und Schmutz besudelte Leinenkleidung. Ich drehte das Mädchen auf den Rücken, voller Angst, daß sie tot sei. Doch sie lebte, das Pulsieren der Ader an ihrem schlanken gebräunten Hals verriet es mir.
    Das Mädchen war zerschunden und zerschlagen. Doch tiefere Wunden konnte ich nicht feststellen. Die tiefste war eine lange Schramme an der linken Brust, die über den festen Busen und die Seite verlief.
    Kiwibin zog sein Jackett aus und legte es unter den Kopf des Mädchens, nachdem wir es in den Schatten des Jeeps getragen hatten. Ich fächelte dem Mädchen mit dem Strohhut, den wir alle drei als Sonnenschutz trugen, Kühlung zu und benetzte ihre Stirn und ihre Lippen mit Wasser.
    Sie schlug die Augen auf, seufzte und schien gleich wieder in Ohnmacht fallen zu wollen. Doch als sie getrunken hatte, erholte sich das Mädchen. Wir halfen ihr auf die Füße, und sie setzte sich in den Jeep. Coco rückte zur Seite.
    „Wie heißt du?" fragte ich.
    „Nenn mich Oya", antwortete das Mädchen mit klingender Stimme. Sie sprach wie eine gebildete Kubanerin. „Wer seid ihr?"
    Ich stellte uns vor und fragte, was vorgefallen sei.
    „Ihr wollt nach San Jaguey." Das war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Hütet euch vor den Untoten. Hütet euch auch vor Tio Oyo. An ihnen müßt ihr vorbei, wenn ihr zu Tumba Satanas wollt. Darin lauert die Ursache aller Schrecken. Ein Geschöpf der Nacht, das Menschen das Leben aussaugt. Ihr schwebt in großer Gefahr."
    „Woher weißt du das?" fragte ich. „Und wie kommt es, daß du den Namen der Göttin der Friedhöfe und Gräber trägst?"
    „Ich bin ihre Botin, also ist es nur recht und billig, daß ich so wie sie heiße." Oya lächelte strahlend. Sie hatte dunkle Augen. Bisher hatte ich weder an ihr noch in der Umgebung eine dämonische Ausstrahlung wahrnehmen können. Doch jetzt schob es sich wie eine dunkle Sphäre zwischen uns und Oya. Ihre Konturen verschwammen, wie wenn Wasser das Licht brach. „Ihr könnt mir vertrauen.
    Ich werde euch nach San Jaguey begleiten. Doch wenn andere dabei sind, sollt ihr für mich den Decknamen Juanita Carranza benutzen."
    Wir schauten uns an. Unter anderen Umständen hätte Coco aus dem Mädchen leicht die Wahrheit herausholen oder vielmehr ihre Angaben überprüfen können. Doch noch war das nicht möglich. Ich wollte Oya mit dem Kommandostab berühren. Sie zuckte zurück. Jetzt war sie wieder klar zu sehen. „Nimm dieses Ding weg, oder ich muß mich von euch trennen. Das wäre euer Schaden. Seht!"
    Oya war jetzt nur noch eine Fiktion. Als ich die Hand ausstreckte, griff ich durch sie hindurch. Man sah den Sitz und die Gegenstände hinter Oya durch sie durchschimmern. Entschlossen schob ich den Kommandostab zusammen und winkte Coco und Kiwibin zur Seite, um mich mit ihnen zu beraten. „Ich finde, es ist besser, wenn wir sie bei uns haben", sagte ich. „Dann haben wir sie wenigstens im Auge. Vielleicht ist sie wirklich Oyas Botin."
    „Vielleicht ist sie ein Ghoul, ein Nachtmahr, ein böser Geist oder ein Gespenst aus der Tumba Satanas, das uns bespitzeln und um so sicherer ins Verderben locken soll." Kiwibin regte sich auf. „Ich

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