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167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Funktionär und Staatsgast. „Wo ist denn Tio Oyo? Der Lump ist entwichen. Auf, Leute, fangt ihn! Wer ihn mir bringt, erhält tausend Pesos bar auf die Hand!"
    Für die Einwohner von San Jaguey war das eine stattliche Summe. Trotzdem wollte sie sich keiner verdienen. Hier lag wirklich vieles im argen, und der dämonische Terror und Einfluß waren offensichtlich. Für Kiwibin und mich hatte es keinen Zweck, Tio Oyo zu verfolgen. Für Coco momentan sowieso nicht. Ich wandte mich wieder an den greisen Ramon.
    „Berichte mir, was du erlebt hast." Ich nannte ihm unsere Namen und teilte ihm unsere Absichten mit. Ich erwähnte auch, daß wir schon des öfteren Dämonen bekämpft und besiegt hatten. „Was verbirgt sich in der Tumba Satanas?"
    Ramon löste sich aus Pasquelas Armen. Er starrte mich an.
    „Hoffentlich hast du Erfolg, Dorian Hunter. Im Satansgrab ist ein Wesen, das…"
    Er konnte keine nähere Auskunft mehr geben. Ramon faßte sich ans Herz und sank vor unseren Augen nieder. Ich wußte nicht, ob seine Lebenskräfte gerade in diesem Moment versagten oder ob ein fremder, dämonischer Einfluß nachhalf. Jedenfalls war er binnen einer Minute tot, ohne noch etwas berichtet zu haben.
    Er hatte das Geheimnis der Tumba Satanas ergründet, aber er nahm es mit in den Tod. Pasquela warf sich aufschluchzend über ihn, und sein alter und dennoch jüngerer Vater drückte Ramon die Augen zu.

    Die Dorfkapelle war verwahrlost, was mich erstaunte. Auch unter der neuen Regierung hatten sich viele Kubaner noch eine naive, zu Herzen gehende Frömmigkeit bewahrt. Unter normalen Umständen hätte die Kapelle tadellos aussehen müssen. Es mußte irgendwo in der Nähe ein Santeria- Heiligtum geben, und dieser Kult sowie der Einfluß des Dämons in der Tumba Satanas überwucherte und unterdrückte den Katholizismus.
    Wir waren' im größeren der beiden Gasthöfe des Ortes untergekommen. Bei dem andern handelte es sich um eine Cantina ohne Gästezimmer. Zunächst hatte man uns nicht aufnehmen wollen. Aber Kiwibin hatte sich durchgesetzt.
    Ramon Figueiras' Leiche war in die Kapelle getragen und aufgebahrt worden. Der alte Orlando und Pasquela hielten die Totenwache. Ich wollte sie in Kürze aufsuchen.
    Im Gasthof beratschlagte ich mit Coco und Kiwibin. Einfach naßforsch zum Satansgrab ziehen wollten wir nicht. Denn wir mußten mit allen möglichen Feinden rechnen. Es galt, sich erst einmal zu erkundigen und zu spähen. Wenn wir einen von der Gegenseite erwischen und ausfragen konnten, um so besser.
    „Zumbado gefällt mir nicht", sagte ich.
    „Mir auch nicht", erwiderte Kiwibin. „Ich traue nie einem, dessen Augenbrauen zusammengewachsen sind und der gleichlange Mittel- und Zeigefinger hat."
    „Du meinst, er könnte ein Werwolf sein?"
    Wir unterhielten uns: auf Deutsch, das Kiwibin zwar fehlerhaft, aber doch ausreichend beherrschte. Denn wir mußten vor Lauschern auf der Hut sein.
    „Das wäre möglich."
    „Dann ist aber allerhand aufgeboten worden", sagte Coco. „Ein Vampir in Havanna. Falls deine Vermutung stimmt, Zumbado als Werwolf. Der Dämon im Grab, Tio Oyö und der Santeria-Kult. Vermutlich noch Zombies und vielleicht weitere Unwesen. Das ist eine ganze Menge."
    „Hast du Angst, Coco?" fragte ich.
    „Nein, Rian. Aber ich wünschte, ich wäre im Vollbesitz meiner magischen Kräfte und Fähigkeiten. Es ist ein scheußliches Gefühl, derart eingeschränkt zu sein. Ich fühle mich wie teilweise gelähmt." Ich konnte es Coco nachfühlen, vermochte ihr aber nicht zu helfen. Sie blieb in dem Gasthofzimmer zurück, mit einem mit Silberkugeln geladenen Revolver bewaffnet, sowie mit unserem Gepäck. Kiwibin und ich verließen den Gasthof, und Coco schloß hinter uns ab. Man konnte auch über einen Anbau durch die Fenster in die Zimmer gelangen. Coco mußte aufpassen. Die Zeit der Siesta war angebrochen. Wer es sich erlauben konnte, der pflegte der Mittagsruhe. Doch in San Jaguey waren das nur sehr wenige.
    Die Zafra kannte keine Siesta. Das Zuckerrohr mußte geschlagen werden. Vor dem Gasthof hielt ich Kiwibin am Ärmel.
    „Hörst du es?" fragte ich.
    Von den Bergen her tönten Trommeln. Sie erklangen aus der Richtung der Tumba Satanas. Kiwibin wußte gut Bescheid, auch über den Anschlag, den Luguri auf unser Flugzeug verübt hatte. Ich hatte ihm alles erzählt.
    Er nickte. Er wußte, wie sehr wir auf der Hut sein mußten. Während Kiwibin den Alcalden aufsuchen wollte, ging ich zur Kapelle. Ihr Inneres war verstaubt und

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