Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
167 - Tor in die Vergangenheit

167 - Tor in die Vergangenheit

Titel: 167 - Tor in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
Quastenschuppigen an, und zwar so wütend, dass einige in die Knie gingen und schützend die Arme über dem Kopf verschränkten. Andere wälzten sich schreiend im Sand, wieder andere rannten um sich schlagend ins Wasser. Für die zwölf silberschuppigen Gefangenen interessierten sich weder Insekten noch Schlangen.
    Plötzlich fiel ein Schatten auf den Strand. Das Gebrüll der Patrydree wurde schlagartig so laut, dass die gefangenen Sänger nicht mehr zu hören waren. Wie aus dem Nichts fegte eine Sturmböe über das Ufer. Die Farnhalme bogen sich ins Wasser und auf den Strand, Sandwirbel hüllten die Gefangenen, den Beutehaufen, die Schlachtsteine und die Feuer ein. Ein Mammutfisch fegte knapp über dem Boden ans Ufer, schnappte nach einem der Quastenschuppigen und trug ihn zwischen den Zähnen davon.
    Nun brach Panik unter den Patrydree aus. Kopflos rannten sie am Strand hin und her, viele stürzten sich ins Wasser und tauchten ab.
    Jetzt oder nie! Matthew Drax hämmerte seine Gedanken in das Bewusstsein des anderen. Greif an oder vergiss es!
    Zwei Patrydree standen im seichten Wasser, schlugen nach den Insekten und brüllten Befehle. Gilam'esh sprang auf und spurtete zu den Gefangenen.
    Der zweite fliegende Mammutfisch schraubte sich in den Kraterkessel hinunter. Er griff vom See her an und trug einen der Anführer davon. Nur noch ein Barbar brüllte jetzt noch Befehle. Gilam'esh warf sich hinter dem ersten der Gefangenen auf die Knie und zerschnitt dessen Fesseln mit den scharfen Kanten seines Dreizacks. Zu zweit befreiten sie die nächsten beiden Sänger, zu viert den Rest.
    Der erste Mammutflugfisch kehrte zurück. Sein Schädel erinnerte Drax an den eines Hammerhais, seine Rückenflosse an die eines Orkas, seine Schwingen an die eines Pterosauriers.
    Fassungslos sah er das gewaltige Tier durch Gilam'eshs Blickfeld Richtung Strand rauschen. Folge ihm zu den Kombactern, dachte er. Los, hinter ihm her! Mach schon!
    »Hinter dem Tolot her!«, brüllte der junge Hydree. Den Dreizack aufgepflanzt wie ein Bajonett, rannte er durch die aufgewirbelten Sandmassen. Sechs oder sieben Ikairydree folgten ihm.
    Mit seinem nächsten Opfer in den Fängen segelte der Tolot knapp über dem Wasser davon und hinterließ Angst und Schrecken. Dennoch wurden jetzt einige Patrydree auf ihre befreiten Fleischvorräte aufmerksam. Der nackte Schlächter packte seine schwere Axt, sprang über den Steintisch und stürmte Gilam'esh und den Silberschuppigen entgegen. Drei andere folgten ihm. Ein Schwarm großer und kleiner Insekten umschwirrte sie, doch die Sorge um ihre Vorräte schien sie schmerzunempfindlich gegen deren Stiche und Bisse zu machen.
    Nur einer brach zusammen, weil zwei Schlangenfische sich in seine Zehen verbissen hatten.
    Gilam'esh und die Ikairydree erreichten die beiden Gefesselten vor dem Haufen mit den Kleidern und den Beutestücken. Der nackte Schlächter und seine beiden Gefährten waren noch dreißig Schritte entfernt. Die Ikairydree stürzten sich auf die dünnen Teleskopstäbe, die Gilam'esh
    »Kombacter« genannt hatte. Zwei befreiten die Verletzten von ihren Pflanzenfaserfesseln. Gilam'esh, die Finger um den kurzen Stiel seines Dreizacks verkrampft, stellte sich schützend zwischen sie und die drei Angreifer. Drax spürte, wie er bebte vor Angst.
    Der Quastenschuppige rechts des Schlächters blieb stehen und schwang ein kurzstieliges Beil über seinem Schädel, der links des Schlächters holte im Laufen mit seinem Wurfspieß aus. Gilam'esh brach innerlich zusammen; Matt spürte es an den Wogen von Todesangst, die ihm aus dem Bewusstsein des anderen entgegenbrandeten. Bilder fremder Erinnerungen an den Kampf mit einem riesigen Meerestier blitzten vor ihm auf; und zugleich die Einsicht, dass drei intelligente und ebenso kampferprobte wie erbarmungslose Westbarbaren ungleich gefährlicher waren.
    Es war Gilam'eshs Einsicht, nicht seine. Matthew Drax'
    Geist warf sich mit der ganzen Wucht seines Willens in das fremde Bewusstsein und spürte nach seinen Muskeln. Für die nächsten Sekunden verschmolz er mit dem jungen Hydree und übernahm die Kontrolle über dessen zitternden Körper! Er warf sich zur Seite. Ein Beil flog über ihn hinweg und fuhr unter die Ikairydree hinter ihm, der Wurfspieß zischte statt in seinen in den Leib des einarmigen, schwer verletzten Silberschuppigen.
    Blitze knisterten durch die feuchte Luft, zuckten den Angreifern entgegen und schleuderten sie zu Boden. Trotzdem stand der Schlächter

Weitere Kostenlose Bücher