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1670 - Der Psychonauten-Gott

1670 - Der Psychonauten-Gott

Titel: 1670 - Der Psychonauten-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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davon nahm sie Abstand. Es sollte zunächst alles so laufen, wie der Professor es sich vorgestellt hatte. Danach würde man weitersehen, und Dagmar war schon jetzt gespannt darauf, den Götzen zu erleben…
    ***
    Dass wir einen Toten hinterlassen hatten, würde schnell an die Ohren des Professors dringen, das ließ sich nicht vermeiden. Aber es war uns egal, denn jetzt lag es an ihm, eine Reaktion zu zeigen. Wir waren auch weiterhin erpicht darauf, ihm Auge in Auge gegenüberzustehen.
    Wir hatten die Wellness-Zone verlassen und waren die Treppen hochgegangen bis in den Parterrebereich. Da konnten wir uns nur wundern, denn dort war es mit der Ruhe vorbei. Die Menschen, die sich bisher im Garten aufgehalten hatten, waren ins Haus gegangen und machten auf uns alle einen recht gespannten Eindruck. Harry meinte: »Da liegt was in der Luft.«
    »Das denke ich auch.«
    Er schaute sich suchend um. »Wo steckt denn meine Freundin? Die würde ich gern mal fragen.«
    »Meinst du diese Uschi?«
    »Genau die.«
    »Dann halte mal die Augen auf.«
    »Tue ich ja.«
    »Wenn es zu lange dauert, fahre ich allein in die dritte Etage zu unserem Feind.«
    »Untersteh dich.«
    Es dauerte nicht lange, denn Harry hatte Uschi Werner gefunden. Sie stand neben einer Säule und warf eine gelesene Zeitung in den Papierkorb.
    »Ich gehe mal zu ihr, John.«
    »Ja, tu das.«
    Ich wollte ihn nicht allein gehen lassen und blieb hinter ihm. Zudem ging ich langsam, weil ich Harry bei seiner Unterhaltung nicht stören wollte.
    »Ach, Sie sind ja auch da, Harry.«
    »Klar. Wo hätte ich sonst sein sollen?« Er schaute sich um, sah mich und zwinkerte mir zu. »Ich bin ja nicht gekommen, um sofort wieder zu verschwinden.«
    Ein Zeigefinger tippte gegen Harrys Brust. »Das ist eine gute Entscheidung. Haben Sie denn inzwischen den Professor kennengelernt?«
    »Leider nein.«
    »Oh, das ist schade.«
    »Finde ich auch.« Harry legte seine Stirn in bedauernde Dackelfalten. »Was kann ich denn da machen?«
    Uschi Werner überlegte. Sie war ganz in ihrem Element. »Ja, was soll ich dazu sagen?«
    Sie kicherte. »Ich kann Ihnen auch keine Audienz verschaffen. Aber ich habe eine Idee!«
    »Wunderbar. Und welche?«
    »Sie kommen mit uns.«
    »He, das hört sich gut an. Und wohin?«
    »In den großen Versammlungsraum. Der Professor nennt ihn das Tor zur Vergangenheit oder ins andere Bewusstsein. Da kommen wir bald zusammen und werden das erleben, auf das wir hier alle hinarbeiten. Unser tiefes Bewusstsein wieder hervorholen. Für uns wird es eine wunderbare Zeit werden. Wir werden endlich erfahren, was mit der frühen Menschheit alles geschah und sich bis heute gehalten hat.«
    »Das hört sich gut an.«
    »Wollen Sie dabei sein?«
    Harry nickte heftig. »Das denke ich schon, und ich freue mich auch sehr darauf.« Er blickte auf seine Uhr. »Wann beginnt die Sitzung, Frau Werner?«
    Sie verdrehte die Augen. »Bitte, Harry nicht so förmlich. Sagen Sie einfach Uschi. Wir sind doch hier alle Verwandte im Geiste. Oder sehen Sie das anders?«
    »Nein, auf keinen Fall.«
    »Eben. Und deshalb zieren Sie sich nicht. Ich warte auf Sie. Ich halte Ihnen sogar einen Platz frei, wenn Sie wollen.«
    »Ach, danke, das wird wohl nicht nötig sein.« Harry nickte ihr zu. »Wir sehen uns dann.«
    »Und ob. Der Raum befindet sich übrigens hier unten. Sie werden ihn schon finden.«
    »Das hoffe ich.«
    Ich hatte alles mit angesehen und erkannte, dass Harry froh war, dieser Frau entkommen zu sein.
    »Was hast du erfahren?«
    Er sagte es mir.
    »Dann haben wir ja noch Zeit, um uns um den Chef des Ganzen zu kümmern.«
    »Du sagst es.«
    Er hatte sein Büro in der dritten Etage. Wir hätten die Treppe nehmen können, aber wir nahmen lieber den Lift, der uns nach oben brachte.
    In der Kabine herrschte die Farbe weiß vor. Zwei Spiegel gab es auch. Sie lagen sich gegenüber. Jeder, der fuhr, konnte sich genau betrachten. Ich lächelte und fragte Harry: »Freust du dich darauf, Olsen endlich kennenzulernen?«
    »Und wie ich mich darauf freue. Du kannst ihn ruhig mir überlassen, John, ich werde ihm schon die richtigen Fragen stellen.«
    »Sei auf der Hut.«
    »Bin ich immer.«
    Der Lift hatte gehalten, und Harry stieß die Tür auf. Wir landeten in einem hellen Flur, denn die Glaswände an der rechten Seite ließen viel Licht durch. Büros gab es hier nicht. Der Gang endete vor einer Tür und dort stand auch der Name des Professors in großen Metallbuchstaben, die nicht übersehen werden

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