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1670 - Der Psychonauten-Gott

1670 - Der Psychonauten-Gott

Titel: 1670 - Der Psychonauten-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mitgebracht…«
    Dagmar Hansen hatte Mühe, ruhig zu bleiben. Ich darf mich nicht verraten!, hämmerte sie sich ein. Ganz ruhig sein, denn sie ahnte schon, wen Harry alarmiert hatte. »Davon weiß ich nichts.«
    Gerd Olsen nickte ihr zu. »Ich glaube dir sogar, aber ich sage dir auch, dass dieser Mensch gefährlich ist. Einer meiner Bodyguards hat es erlebt. Er ist tot, obwohl die Macht des Götzen ihn stark gemacht hat. Verstehst du?«
    »Nein, da komme ich nicht mit.« Die Stimme des Professors versank wieder zu einem Flüstern. »Wie kann es ihm gelingen, die Kraft des Götzen zu überwinden? Genau das will ich von dir wissen.«
    »Das weiß ich nicht, ich weiß nicht mal, von wem du sprichst. Tut mir leid.«
    »Dann denke nach.«
    »Nein, das lohnt sich nicht. Aber es gibt eine Möglichkeit, wenn du mir den Mann beschreibst.«
    Olsen verzog den Mund. »Ich habe ihn noch nicht gesehen, aber ich denke, dass Horst ihn beschreiben kann.« Er fuhr herum und nickte seinem Leibwächter zu. Horst wartete mit einer Reaktion. Er musste erst aufgefordert werden, dann nickte er und fing an zu sprechen, wobei er ein ziemliches Gestammel von sich gab. Bestimmt stand er noch zu stark unter dem Eindruck des Erlebten.
    Nicht nur sein Chef hörte zu, auch Dagmar spitzte die Ohren. Es dauerte nicht lange, bis sie wusste, wen Harry da mitgebracht hatte. Es war auch keine Überraschung für sie, denn dieser Mann war kein Geringerer als John Sinclair.
    Als Horst schwieg, fuhr Olsen seine Gefangene wieder an. »Du hast alles gehört?«
    »Ja«, gab sie zu.
    »Und? Was sagst du?«
    Dagmar breitete die Arme aus. Dabei lachte sie und fragte: »Was willst du denn hören? Was soll ich dir sagen? Dass ich den Mann kenne und dir erkläre, wer er ist?«
    »Das wäre am Besten.«
    »Tut mir leid, Professor, da muss ich passen. Ich weiß es nicht. Ich kenne den Mann nicht.«
    »Du lügst!«
    »Nein!«
    Gerd Olsen hob den rechten Arm zum Schlag. Seine Hand bildete eine Faust. Es sah aus, als wollte er sie ins Gesicht der rothaarigen Frau schlagen. Sie aber hielt seinem Blick stand, und das ließ ihn stutzen. Er senkte den Arm. Dafür kam er wieder auf den Fremden zu sprechen.
    »Dieser Mann«, sagte er mit leiser Stimme, »muss etwas Besonderes sein. Er hat es geschafft, einen Kollegen von Horst zu töten. Verstehst du? Einfach so, und dabei gehörte mein Leibwächter zu denen, die das dritte Auge besitzen, die den Weg zum Psychonauten-Gott kennen. Aber das hat ihm nichts genützt. Er ist gestorben, und ich will wissen, wie es dieser verdammte Hundesohn geschafft hat.«
    »Dann müssen Sie ihn fragen.«
    »Das weiß ich. Aber ich will auch wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
    »Hält er sich denn noch hier im Haus auf?«
    »Das denke ich.«
    »Dann treffen Sie ihn doch.«
    Dagmar hatte recht lässig gesprochen. Sie war überhaupt in den letzten Minuten lockerer geworden, und das gefiel dem Professor nicht. Er sagte: »Du hast keine Angst, wie?«
    »Ja und nein. Jedenfalls bin ich neugierig.«
    Olsen deutete auf ihre Stirn. »Verlass dich nur nicht auf dein drittes Auge. Wenn es dem Psychonauten-Gott nicht mehr gefällt, wird er es dir nehmen. Ich hatte gedacht, mir eine Partnerin an meine Seite zu holen, aber da habe ich mich wohl geirrt. Ich bin gespannt, ob Elmar Kogel auch so reagiert wie du.« Er lachte. »Das lässt sich schnell herausfinden. Da musst du dir keine Sorgen machen. Jedenfalls werden wir uns bald unten im Meditationsraum treffen. Meine Patienten wissen Bescheid, dass heute der große Tag da ist und sie mit dem konfrontiert werden, was bisher nur Legende war, aber nun zu einer Tatsache werden wird. Es ist noch etwas Zeit. Ich lasse Horst zur Sicherheit bei dir. Er wird dich bei passender Gelegenheit zu uns bringen.«
    Mehr hatte Olsen nicht zu sagen. Er warf Dagmar einen letzten und auch forschenden Blick zu, dann machte er kehrt und ging aus dem Raum.
    Dagmar Hansen und ihr Aufpasser blieben allein zurück. Horst nahm seine Aufgabe sehr genau. Er blieb mit dem Rücken zur Tür stehen und ließ sie nicht aus den Augen. Dagmar hatte Zeit, über ihr Schicksal nachzudenken. Für sie hatte sich zwar sichtbar nichts verändert, aber es gab Hoffnung, denn sie befand sich nicht mehr allein in diesem Haus. Harry hatte es geschafft, sie zu finden, und er war nicht allein gekommen. Er hatte John Sinclair mitgebracht, was ihr natürlich gefiel.
    Auch dachte sie darüber nach, ob sie versuchen sollte, den Aufpasser zu überwältigen. Aber

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