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1672 - Die Insel

1672 - Die Insel

Titel: 1672 - Die Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ist.«
    »Es muss natürlich einen Grund geben«, sagte Suko. »Können Sie sich einen vorstellen? Lucy McMillan geht wohl davon aus, dass die Insel eine Hauptrolle spielt.«
    Der Pfarrer drehte an seinen Fingern. Dann sagte er: »Das kann schon sein. Ich will nichts abstreiten.«
    »Was wissen Sie über die Insel, Mister Elroy?« Der Pfarrer sah Suko an, als hätte dieser etwas Schlimmes zu ihm gesagt. »Ich? Über die Insel?«
    »Ja.«
    »Ahm - nichts… Gar nichts. Ich habe keine Ahnung. Ich kenne die Insel nur vom Ansehen. Betreten habe ich sie noch nie, und das gilt auch für die meisten Bewohner hier. Nur Rick McMillan fuhr ab und zu noch hin. Sonst niemand.«
    »Ja, das stimmt!«, bestätigte Lucy.
    Ein Mann mit einer blauen Schiebermütze verließ den Kreis der anderen und kam mit wuchtigen Schritten auf uns zu. Ihm waren seine Wut und der Ärger anzusehen. Neben uns blieb er stehen und atmete heftig.
    »So, und jetzt will ich wissen, was zwischen euch gesprochen wurde und ob es eine Lösung für das Phänomen gibt.«
    »Noch nicht«, sagte der Pfarrer leise.
    Der. Frager trat wütend mit dem rechten Fuß auf. »Das ist doch Bockmist. Uns verbrennen die Kreuze, als hätte der Leibhaftige persönlich das Feuer in den Häusern gelegt, und Sie stehen hier herum und haben keine Erklärung dafür.«
    »Es ist nicht so einfach«, sagte der Pfarrer.
    »Und wer sind die beiden Fremden? Wundermänner, oder hat der Teufel sie geschickt?«
    Das war zu viel für Lucy McMillan. »Jetzt mach mal einen Punkt, Phil, und komm wieder auf den Boden. Wir tun alles, um den Fall zu klären. Und diese beiden Männer kommen aus London. Ich habe sie angerufen, Damit sie uns helfen.«
    »So sehen sie aber nicht aus.«
    »John Sinclair und Suko sind Spezialisten, die sich mit ungewöhnlichen Fällen beschäftigen. Du kannst ihnen vertrauen.«
    »Danke, Lucy.« Er wandte sich an uns. »Und? Habt ihr beiden Wundermänner schon einen Erfolg erzielt?«
    Suko gab die Antwort. »Wie sollten wir? Wir sind soeben erst angekommen. Wir müssen uns erst mal einen Überblick verschaffen. Dann sehen wir weiter.«
    Phil wollte noch etwas sagen. Er überlegte es sich aber anders, holte saugend Luft und ging wieder zurück zu den anderen Leuten.
    Liam Elroy nickte uns zu. »Und nun?«, fragte er leise. »Was haben Sie vor? Ich bin ratlos. Aber wenn Sie Fachleute sind, haben Sie vielleicht eine Idee.«
    »In der Tat«, sagte ich.
    Mit dieser Antwort hatte ich alle überrascht. Man schaute mich an, und ich gab mit leiser Stimme bekannt, was ich vorhatte.
    »Ich möchte mich in der Kirche umschauen und dort die Reste des Kreuzes besichtigen. Oder haben Sie etwas dagegen, Herr Pfarrer?«
    »Nein, nein, auf keinen Fall!« Er winkte ab, »Ich bin über jede Hilfestellung froh.«
    »Wunderbar, dann werde ich jetzt gehen.«
    »Allein?«, fragte Suko.
    »Das dachte ich mir.«
    »Ist schon okay. Ich halte hier die Stellung.«
    Ob es etwas brachte, wenn ich der kleinen Kirche einen Besuch abstattete, wusste ich nicht. Schaden konnte es zumindest nicht, und einfach nur zu warten war nicht mein Fall…
    ***
    Es war keine große Tür, die ich aufziehen musste. Allerdings knarrte sie, Und ich huschte schnell über die Schwelle, bevor sie wieder zufallen konnte. Vor mir lag das Kirchenschiff zwar nicht im Halbdunkel, aber viel fehlte nicht, denn durch die Fenster drang nicht eben viel Licht.
    Es gab nur eine Bankreihe. Sie hörte vor dem Altar auf. Zwischen ihm und den Sitzbänken hatte das Kreuz von der Decke herab gehangen, und das war nun nicht mehr der Fall.
    Durch die Stühle schritt ich dem entgegen, was von ihm übrig geblieben war, und das verdiente durchaus den Namen Asche. Da lag ein grauer Haufen Staub vor meinen Füßen. Schwer vorstellbar, dass es mal ein Kreuz gewesen war. Auch ich trug ein Kreuz bei mir. Ich war in die Kirche gegangen, um zu sehen, ob es sich bemerkbar machte und mich vor irgendwelchen Gefahren warnte. Aber hier schien keine Gefahr zu lauern. Mir gefiel die Stille nicht. Sie kam mir fremd oder gekünstelt vor, aber zu hören war leider nichts.
    Ich wartete noch einige Sekunden ab, dann holte ich das Kreuz hervor und ließ es offen auf meiner Handfläche liegen. Ich setzte darauf, dass es mir ein Zeichen gab, was leider nicht zutraf. Kein Wärmestoß erreichte meine Haut, das Kreuz meldete sich nicht. Warum fühlte ich mich dann nicht wohl? Warum hatte ich den Eindruck, nicht allein zu sein?
    Ich kannte den Grund nicht, wollte ihn aber

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