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1672 - Die Insel

1672 - Die Insel

Titel: 1672 - Die Insel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als wir die Menschen sahen, die sich vor ihr versammelt hatten. Es waren mindestens ein Dutzend Personen, und zu ihnen zählte auch der Pfarrer.
    »Da läuft etwas verkehrt, John.«
    »Das meine ich auch.«
    Sekunden später lenkte Suko den Wagen nach rechts in einen schmalen Weg hinein, der in einen kleinen Platz auslief, auf dem auch die Kirche stand.
    Man schaute uns entgegen und die Haltung der Leute wirkten alles andere als freundlich. Neben dem Pfarrer stand eine braunhaarige Frau in roter Windjacke über dem dünnen Pullover. Wir kannten Lucy McMillan nicht, waren jedoch überzeugt, sie jetzt zu sehen.
    Suko ließ den Wagen ausrollen. »Dann wollen wir mal«, sagte er und nickte mir zu. Beide stiegen wir aus und hatte den BMW kaum verlassen, als die Frau etwas zu dem Geistlichen sagte und auf uns zukam.
    »Ich bin Lucy McMillan.« Sie sagte ihren Namen bereits, bevor sie uns erreicht Hatte.
    »Und wir sind die Hilfe, um die Sie gebeten haben. Mein Name ist John Sinclair.« Ich streckte ihr meine Hand entgegen, die sie mit einem festen Druck umschloss. Auch Suko stellte sich vor. Der Ausdruck der Erleichterung auf ihrem Gesicht war nicht zu übersehen.
    »Ich glaube, jetzt kann ich aufatmen, meine Herren. Danke! Danke, dass Sie hier sind.«
    »Die Insel haben wir bereits gesehen«, sagte Suko. »Sie sieht tatsächlich so aus, als wäre sie in die Höhe gedrückt worden.«
    »Das ist sie auch. Leider liegt jetzt ein Nebelschleier davor. Wäre das nicht der Fall, dann hätten Sie den oberen Teil eines riesigen Totenschädels sehen können.«
    Mir blieb erst mal die Sprache weg.
    Dann schaute ich sie an und schüttelte den Kopf. »Sind Sie sicher?«
    »Ja. Es kommt etwas auf uns zu. Oder ist schon auf uns zugekommen.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Schauen Sie sich doch um. Glauben Sie denn, dass die Bewohner hier grundlos vor der Kirche herumstehen? Sie haben sich hier versammelt, weil sie Antworten auf Fragen wollen, die sie sich selbst nicht geben können.«
    »Und worum geht es da?«, fragte ich.
    Lucy McMillan antwortete mit einer Gegenfrage. »Wissen Sie eigentlich, was in der Kirche passiert ist?«
    »Ja, das wissen wir. Ihr Vater hat es uns erzählt.«
    Lucy holte tief Luft. »Ein Kreuz, das plötzlich Feuer fängt und herabfällt, das ist nicht zu begreifen. Ich habe die Reste selbst gesehen und bin inzwischen davon überzeugt, dass die kleine Kirche hier einen Angriff erlebt hat. Der Pfarrer brachte die Hölle oder den Teufel mit ins Spiel. Egal, was da nun läuft, das Geschehen in der Kirche war kein Einzelfall…«
    »Sind noch weitere Kreuze verbrannt?«, fragte Suko.
    »Ja - leider.« Lucy drehte sich um und deutete auf die Menschen in der Nähe. »Es sind alles Bewohner von Strack, und jeder von ihnen hat in der vergangenen Nacht den Angriff der anderen Seite erlebt. In ihren Wohnungen hingen Kreuze. Ich sage bewusst hingen, denn jetzt hängen sie nicht mehr dort, weil sie verbrannt sind.« Sie trat einen kleinen Schritt zurück. Ihr Gesicht sah jetzt bleich aus. »Verstehen Sie? Die Kreuze in den Häusern sind verbrannt. So hat dieser furchtbare Überfall nicht nur die Kirche erwischt, sondern auch die Häuser. Und niemand hat etwas gesehen. Es gab keine anderen Personen, keine Fremden, die nach Strack gekommen wären. Es war ein Angriff des Bösen und er erfolgte aus dem Unsichtbaren heraus. Dieser Meinung sind der Pfarrer und ich. Und die Menschen sind zu ihm gekommen, weil er ihnen einen Rat oder einer Erklärung geben sollte. Aber das ist unmöglich. Er weiß es auch nicht. Dafür ist jetzt die Angst da.«
    Lucy McMillan hatte lange gesprochen und dabei auch laut geredet. Ihre Sätze waren gehört worden, und so löste sich der Pfarrer aus der Menschengruppe und kam langsam auf uns zu.
    Er stellte sich namentlich vor und erklärte dann, dass ihn Lucy eingeweiht hatte, was uns anging.
    »Dann sind Sie beide so etwas wie eine letzte Hoffnung für uns.« Er hob die Schultern.
    »Ich weiß nämlich nicht mehr weiter und traue mich kaum noch in meine eigene Kirche. Sie - sie - ist übernommen worden. Von einer anderen Macht. Und zwar von der Macht, gegen die ich so oft gepredigt habe.«
    »Ja, das kann ich nachvollziehen. Und sie haben nichts von diesem Eindringen der anderen Kraft bemerkt?«
    »Habe ich nicht. Aber ich weiß auch, dass das Böse raffiniert ist. Schon die Heiligen und die Propheten haben davor gewarnt, dass es immer auf der Lauer liegt, um dann zuzuschlagen, wenn die Zeit reif

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