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1674 - Attacke der Grausamen

1674 - Attacke der Grausamen

Titel: 1674 - Attacke der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück, als wir auf sie traten. Mit den Füßen fegten wir die Reste in den Straßengraben, dann wurde es Zeit für uns, wieder in den Golf zu steigen und den Weg zum Dorf hinter uns zu bringen. Dass wir noch mal angegriffen wurden, daran glaubte ich nicht.
    »Da werden wir wohl doch länger hier in der Gegend bleiben müssen«, erklärte ich.
    »Freut dich das?«
    »Nein.«
    »Mich auch nicht.«
    Ich übernahm wieder das Lenkrad. Purdy saß neben mir und hielt die Augen geschlossen.
    »Willst du schlaf en?«
    Sie lachte. »Bestimmt nicht. Ich denke daran, dass jemand, der mit dir unterwegs ist, nichts Normales erlebt. Da passiert immer was.«
    »Richtig. Es ist wohl mein Schicksal. Dagegen kann man nichts machen.«
    »Aber irgendwie ist es auch spannend.«
    »Das stimmt allerdings. Wenn ich ehrlich sein soll, kann ich mir kein anderes Leben vorstellen.«
    »Ich auch nicht…«
    ***
    Es war wirklich nur ein Katzensprung bis Dalbury. Der Ort strahlte auch jetzt die Ruhe aus, die wir von ihm kannten, und das war alles andere als unangenehm. Unser Ziel war die Pension. Wir wollten Mrs Wintermere erklären, dass wir noch eine Nacht zu bleiben gedachten. Danach war es wichtig, dass wir mit Konstabler Orson Gilmore redeten. Möglicherweise wusste er etwas und musste nur darauf gestoßen werden.
    Man konnte Dalbury als ein großes Dorf bezeichnen, das nichts Bedrückendes an sich hatte. Bäume säumten die Straßen, es blühten in Kästen und Töpfen Blumen, es gab einen gut gepflasterten und auch sehr sauberen Marktplatz und die alten Häuser sahen gepflegt aus, als wären sie einige Male nach ihrem Bau renoviert worden. Die Pension lag natürlich an der Hauptstraße und nicht weit vom Marktplatz entfernt. Blumenkäsen standen auf den Fensterbänken und selbst die graue Wolkendecke ließ ihre Farbenpracht nicht verblassen.
    Nur war es für die Jahreszeit zu kalt. Der Mai hatte uns schon wärmere Tage gebracht. Nicht wenige Menschen waren davon überzeugt, dass der Ausbruch des isländischen Vulkans damit zu tun hatte und seine unsichtbare Asche in großer Höhe die Strahlen der Sonne beeinflusste.
    Wir hielten vor der Pension an. Mrs Wintermere hatte uns bereits gesehen. Sie öffnete die Tür und wartete vor der Treppe auf uns. Ihre Augen zeigten einen neugierigen Blick. Sie sah uns jetzt mit anderen Augen an, seit sie wusste, welchem Beruf wir nachgingen.
    »Schon zurück?«
    Ich nickte ihr zu und lächelte dabei. »Haben Sie denn etwas gefunden?«
    »Den leeren Wagen.«
    »Und von seinem Fahrer?« Sie hatte die Frage schnell gestellt und lauerte.
    »Von ihm war nichts zu sehen.«
    Die Frau erschrak. »Himmel, wie bei den anderen beiden. Was wollen Sie denn jetzt tun?«
    »Zunächst mal bleiben wir noch«, sagte Purdy Prentiss.
    »Hier?«
    »Wo sonst?«
    Mrs Wintermere holte tief Luft. Dann nickte sie. »Und Sie wollen auch hier bei mir wohnen?«
    »Wenn wir dürfen…«
    »Aber klar. Das ist keine Frage. Natürlich. Ich freue mich sogar darüber. Und Sie werden sich bestimmt auch um den Fall kümmern. Ich meine, Sie - Sie ermitteln Weiter.«
    »Das hatten wir vor.«
    »Weiß denn Orson Gilmore schon Bescheid?«
    Purdy schüttelte den Kopf. »Nein, mit ihm werden wir noch reden. Aber Sie, Mrs Wintermere, sollten mal darüber nachdenken, ob Ihnen in der letzten Zeit hier in Dalbury oder in der nahen Umgebung etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist.«
    Sie trat einen Schritt zurück und war etwas durcheinander. »Was sollte mir denn aufgefallen sein?«
    »Das fragen wir ja Sie.«
    »Nein, da kann ich Ihnen nicht helfen, so leid es mir tut.«
    »Denken Sie ruhig noch mal darüber nach. Es muss auch nicht sofort sein. Sie können sich Zeit lassen.«
    »Ja, ja, schon.« Sie knetete die Finger ineinander. »Hätte das dann mit dem Verschwinden der Fahrer zu tun?«
    »Das könnte sein.«
    »Ja, ja, da werde ich mal nachdenken. Aber schauen Sie sich um. In einem Ort wie hier passiert nichts. Mal eine Schlägerei auf einem Fest, mal ein Hühnerdiebstahl, sonst nichts.«
    »Es muss ja nicht so etwas gewesen sein. Vielleicht ein kleiner Vorgang, ein geringes Ereignis, das aus dem Rahmen fällt. An mehr denke ich in diesem Fall nicht.«
    »Gut, ich bemühe mich.«
    »Danke.«
    Ich war schon bis zur Treppe gegangen und wartete dort auf Purdy Prentiss. Sie nickte mir zu. »Kann ja sein, dass wir Glück haben und eine Spur finden.«
    »Klar. Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen.«
    Unsere Zimmerschlüssel hatten wir mitgenommen.

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