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1674 - Attacke der Grausamen

1674 - Attacke der Grausamen

Titel: 1674 - Attacke der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieder wahr.«
    »Und was machen wir dann, um unser Gewissen zu beruhigen?«
    Ich wollte kein langes Hin und Her. Zudem konnte ich mir vorstellen, dass es in diesem Wald nicht geheuer war. Wir hatten etwas gesehen, aber was da genau vorgefallen war, das entzog sich unserer Kenntnis. Es war unter Umständen besser, wenn wir noch mal mit den Bewohnern im Ort sprachen und sie dann direkt nach dem Wald fragten, ob sie dort etwas vermuteten.
    »Ich denke, dass wir bleiben«, erklärte ich.
    »Und weiter?«
    Ich strich über mein Haar. »Es wäre vielleicht nicht schlecht, wenn wir versuchen, mit den Leuten im Ort zu reden. Sollte sich hier etwas tun, hätten wir unter Umständen die Chance, das aufzuklären. Dass hier alles normal abgelaufen ist, davon bin ich nicht überzeugt.«
    »Das könnte sein.«
    »Also fahren wir noch mal zurück nach Dalbury.«
    Wir hatten lange genug diskutiert. Ich startete den Motor und ließ den Golf anrollen. Wir hatten beide kein gutes Gefühl. Darüber mussten wir nicht erst reden, das sah man uns an, denn unsere Gesichter wirkten recht verkniffen.
    »Wie ich uns kenne«, sagte Purdy, »sind wir der anderen Seite mal wieder ins Netz gegangen.«
    »Das kann sein.«
    Ich lenkte zwar den Golf, konzentrierte mich aber nicht nur auf die Straße, sondern schielte auch zum Wald hin, der uns als grüne Mauer begleitete. Ich war beinahe davon überzeugt, dass sich dort etwas versteckte, ohne den Beweis zu haben.
    »Ich denke schon, dass die Menschen in Dalbury verstockt sein werden«, meinte Purdy.
    Die Bemerkung brachte mich zum Lachen. »Du denkst es, weil wir Fremde sind.«
    »Genau. Die Einwohner dieser Dörfer bilden stets eine geschlossene Gesellschaft. Da ist es ziemlich schwer, als Fremder hineinzukommen. Oder wie denkst du?«
    »Nicht anders.«
    »Das ist gut.«
    Der Bus war das einzige Fahrzeug, das wir bisher gesehen hatten. Auch jetzt kam uns keines entgegen und es fuhr auch keines hinter uns her. Wir waren mal wieder allein. Das änderte sich mit einem Mal.
    Es geschah nichts Schlimmes, aber wir sahen schon, dass ein Schatten über die Straße huschte. Zwar nicht vor uns, dafür seitlich. Purdy, die mehr Bewegungsfreiheit hatte als ich, sah es zuerst. Sie saß zwar links, aber sie hatte auch zur rechten Seite hingeschaut und bemerkte die Veränderung.
    »Da war was, John.«
    »Und was?«
    »Keine Ahnung. Aber es hat ausgesehen, als wäre ein Schatten über die Fahrbahn gehuscht.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Und ob.«
    Ich war nicht schnell gefahren und senkte das Tempo noch mehr. Purdy Prentiss war nicht mehr so ruhig. Sie hatte sich sogar losgeschnallt, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben, und meldete sich mit leiser Stimme.
    »Jetzt ist er weg.«
    »Okay. Aber du bist sicher, ihn gesehen zu haben?«
    »Das bin ich.«
    »Soll ich anhalten?«
    »Nein, nein, fahr ruhig weiter. Und bleib so langsam.«
    Das tat ich und fragte nach. »Hast du gesehen, wie groß das Gebilde war?«
    »Nicht genau. Ich würde nur sagen, dass es ungewöhnlich groß gewesen sein muss.«
    Sie deutete gegen den Fahrzeughimmel. »Es muss sich durch die Luft bewegt haben.«
    »Ein Vogel?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Oder etwas anderes, John. Man kann nie wissen. Ich denke da an den Wald und…«
    »Okay, ich werde mal stoppen.«
    Es blieb beim Vorsatz, denn was dann geschah, das überraschte uns beide. Vor uns tauchte der Schatten wie aus dem Nichts aus. Er tanzte schwachgrau über die Fahrbahn und ließ etwas von seinem wahren Aussehen ahnen.
    Wir wurden an einen großen Vogel erinnert, der seine Schwingen ausgebreitet hatte. Gleichzeitig stellte ich mir die Frage, ob es überhaupt so große Vögel gab. Zumindest hier in der Umgebung waren keine Adler zu Hause, hier tummelten sich normale Singvögel in der Luft. Zudem blieb der graue Schatten auch nicht an einer Stelle. Er bewegte sich so, wie wir fuhren, wurde nicht schneller und auch nicht langsamer, sondern blieb mit uns auf gleicher Höhe.
    Ich fuhr schneller, weil ich testen wollte, was dann passierte. Es blieb bei dem Schatten, der vor uns her wanderte.
    Purdy Prentiss hatte sich zur Seite geduckt. Sie versuchte aus dem Fenster nach oben zu schielen, um etwas von diesem fliegenden Wesen zu entdecken, was ihr aber nicht gelang. Es flog im toten Winkel.
    Sekunden später veränderte sich alles. Der Schatten hatte für einen größeren Abstand gesorgt, schwebte jetzt vor uns, war plötzlich auch zu sehen, aber erst besser und genauer, als er aus der Luft

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