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1674 - Attacke der Grausamen

1674 - Attacke der Grausamen

Titel: 1674 - Attacke der Grausamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jedenfalls haben wir das Nachsehen.«
    »Aber wir können sie nicht einfach hier so stehen lassen. Oder siehst du das anders?«
    »Ganz und gar nicht.«
    Der Mann vor dem Garagentor war dabei, sich aufzurichten. Er tat es mit langsamen Bewegungen, als hätte er Mühe, auf die Beine zu gelangen. Das war nicht gespielt. Ich ging davon aus, dass es ihm tatsächlich schlecht ging.
    »Moment mal«, sagte Purdy. Sie ging zu ihm, um ihm auf die Beine zu helfen. Die anderen beiden Männer schauten zu. Purdy sprach erst mit ihrem Schützling. Ob sie eine Antwort erhielt, war für mich nicht zu hören, und dann fasste Purdy so hart zu, dass sie ihn anheben konnte. Er wehrte sich nicht.
    »Schaff ihn her, bitte!«, rief ich.
    »Moment, John. Hier stimmt was nicht.« Purdy blieb bei ihm. Sie schaute in sein Gesicht und zuckte zurück.
    »Was hast du?«, rief ich.
    »Das ist kein Mensch mehr, John!«
    »Was dann?«
    »Seine Haut verändert sich.«
    Das wollte ich mir aus der Nähe anschauen. Mit wenigen Schritten hatte ich die beiden erreicht und meine Augen weiteten sich, als ich sah, dass Purdy recht hatte. Es war schrecklich, die Haut wurde allmählich grau, erhielt dann einen Grünstich und zugleich drang ein Jammerlaut aus seinem Mund.
    »Können Sie reden?« Purdy war einen Schritt von ihm weggegangen.
    »Ich - ich - habe kein Blut mehr. Anderes Blut, glaube ich. Kein Mensch mehr, ich weiß es auch nicht. Wir gehören ihnen. Wir sind keine Menschen mehr, wir sind…«
    Er schrie auf - und dann geschah etwas Grauenhaftes. Vor unseren Augen löste sich die Haut von seinem Gesicht. Es war furchtbar. Sie rollte sich auf, sie zog sich von oben nach unten und wir sahen tatsächlich kein Blut. Alles, was hinter der Haut lag, war verschwunden. Dass er überhaupt noch etwas hatte sagen können, kam einem Wunder gleich.
    Sekunden später stand ein Toter vor uns. Ein Körper mit einem Totenschädel. Er hatte eine grünliche Farbe angenommen, bewegte sich nicht mehr und kippte einen Moment später nach vorn. Auf dem harten Boden brach er auseinander. Wir standen da und sagten nichts. Es war uns ein Rätsel.
    »Was ist passiert, John?«
    Ich hob nur die Schultern. Eine andere Antwort konnte ich nicht geben. Aber es gab noch die beiden anderen Männer. Sie hatten sieh umgedreht und blickten auf das, was von ihrem Leidensgenossen zurückgeblieben war. Ein Körper, der sich ebenfalls auflöste, denn überall war diese alte Haut zu sehen.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, Purdy. Wir müssen die beiden Typen zum Reden bringen, solange sie das noch können. Ich weiß nicht, was man genau mit ihnen gemacht hat, aber…«
    Ich verstummte und Purdy nahm meinen Satz auf. »Denk an die Totenschädel dieser Gestalten. Da haben wir zwischen den beiden eine Gemeinsamkeit.«
    »Und sonst?«
    »Keine Ahnung.«
    Am Fenster stand noch immer der Konstabler. Er war zur Salzsäule erstarrt. Man konnte sein Gesicht nur noch als starre Maske bezeichnen. Es wurde Zeit, dass wir uns um die beiden Lebenden kümmerten. Konnte man sie noch retten? Viel Hoffnung hatte ich nicht und ich nahm mir vor, sie behutsam zu behandeln. Mit kleinen Schritten ging ich auf sie zu. Sie registrierten mich, aber sie reagierten nicht. Wieder waren es die stumpfen Blicke, die bei mir eine Gänsehaut hinterließen. Ich rechnete damit, dass das Gleiche passieren würde wie bei dem Ersten, doch da unterlag ich einem Irrtum. Der Mann wollte sprechen. Zumindest bewegte er seine Lippen.
    »Hast du uns was zu sagen?«
    Er nickte.
    »Dann bitte jetzt!«
    Dann sprach er. Die Worte drangen leise über seine Lippen. Ich musste mich schon anstrengen, um sie zu hören. Und er sprach Sätze, die auch ein Vampir hätte sagen können, denn er flüsterte, dass sie kein richtiges Blut mehr in sich hätten, sondern das Blut der fliegenden Echsen.
    »Was ist denn genau passiert?«
    »Leer. Wir sind leer. Die Grausamen haben uns getötet, obwohl wir noch leben. Wir sollten wie sie werden, und wir sind es auch geworden. Deshalb sind sie jetzt wie wir.«
    »Was heißt das?«
    »Sie wollen menschlich werden. Sie wollen sich in der Welt nicht verstecken müssen. Wir haben ihnen als Gastkörper gedient. Sie haben uns genommen - wir wurden leer. Ihr Keim steckt in uns. Wir sind nicht mehr wir…«
    »Aber ihr seid auch nicht sie!«, sprach ich dagegen.
    »Das weiß ich nicht mehr. Sie haben sich auf uns gestürzt, wir waren ihre Beute…«
    »Und jetzt?«
    »Haben sie uns wieder laufen lassen. Wir sind jetzt

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