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1675 - Der Kopfjäger

1675 - Der Kopfjäger

Titel: 1675 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir gedacht, dass Sie so handeln würden, John.«
    »Bleibt uns eine andere Chance?«
    »Richtig. Und was meinen Sie, Glenda?«
    Sie überlegte nicht lange. Dann sagte sie mit leiser Stimme. »Es ist natürlich schwerer, zwei Menschen wegzubeamen, aber ich würde mich wohler fühlen, wenn John an meiner Seite bleibt.«
    »Dafür bin ich auch.« Sir James fixierte Glenda. »Soll ich Ihnen eine Waffe besorgen?«
    »Nein, das möchte ich nicht.«
    »Es wäre aber besser!«, stand ich meinem Chef bei. Dass Glenda schießen konnte, wusste ich.
    Sie zögerte auch nicht länger. »Gut, wenn es denn sein muss, nehme ich eine mit.«
    »Das ist sehr vernünftig«, erklärte Sir James und griff bereits zum Telefonhörer, um eine bestimmte Nummer anzurufen. Er sprach zwei, drei Sätze und erklärte dann, dass die Waffe in sein Büro gebracht werden sollte.
    Als er gegangen war, lehnte Glenda sich in ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen.
    »Du kannst es dir ja noch mal überlegen«, sagte ich. »Es wird dir keiner übel nehmen, wenn du einen Rückzieher machst.«
    »Das weiß ich«, gab sie zu. »Aber es gibt keine andere Lösung, John. Oder weißt du eine?«
    »Nein. Wir haben keine Hinweise. Offiziell sind wir raus und können nur so agieren.«
    »Es geht ja auch um Suko.«
    »Stimmt.«
    Glenda sprach mit leiser Stimme weiter. »Und wer weiß schon, in welcher Lage er sich befindet. Er ist nicht unbesiegbar.«
    Mehr musste sie nicht sagen. Außerdem wechselte ich das Thema. »Bist du dir denn sicher, dass du es schaffst, Suko zu finden?«
    »Ja, darauf setze ich. Ich muss ihn finden. Ich muss mich auf ihn konzentrieren, ich muss ihn praktisch aufstöbern. Das kostet mich Kraft und Konzentration.«
    Das musste sie mir nicht sagen. Mir war schon bekannt, wie dramatisch es für sie war, sich und mich wegzubeamen.
    Sir James kehrte zurück. Er hatte Druck gemacht und auch eine Waffe erhalten. Es war eine Beretta, deren Magazin zehn Schuss fasste. Das gleiche Modell trug auch ich bei mir.
    Glenda wog die Pistole noch in der Hand, krauste dabei die Stirn und sah alles andere als glücklich aus. Dann steckte sie die Waffe hinter den Gürtel ihrer Hose. Sir James hatte gar nicht erst Platz genommen. Er fragte nur: »Gibt es noch etwas zu besprechen?«
    Ich fragte: »Bei dir, Glenda?«
    »Nein.«
    »Bei mir auch nicht, Sir.«
    Der Superintendent nickte. »Gut«, sagte er mit leiser Stimme, »dann lasse ich Sie jetzt allein.« Er holte noch mal tief Luft. »Ihnen alles Gute, und bitte, seien Sie vorsichtig, denn ich möchte Sie gesund wiedersehen. Zusammen mit Suko.«
    Obwohl ich wusste, wie lahm meine Erwiderung klang, sprach ich sie aus. »Wir werden uns bemühen.«
    »Das weiß ich doch.« Sein letztes Lächeln wirkte schon aufgesetzt und verzerrt. Dann ging er.
    Glenda und ich blieben allein zurück.
    »Moment, John«, sagte sie, stand auf und ging zum Kleiderhaken, um ihre Jacke zu holen. Sie bestand aus dunkelbraunem Leder und war fast so lang wie ein Mantel.
    »Können wir?«, fragte ich.
    Glenda blieb stehen und nickte. Sie sah alles andere als siegessicher aus, aber sie wusste auch, welch ein Stress vor ihr lag. Ich würde davon nichts spüren. Ich ging auf sie zu.
    Es war ja nicht das erste Mal, dass wir zusammen eine derartige Reise antraten. Es gab da ein bestimmtes Prozedere, das wir einhalten mussten und auf das wir auch in diesem Fall nicht verzichteten.
    Ich streckte Glenda meine Hände entgegen. Sie tat das Gleiche von sich aus. Wir berührten uns.
    Und dann gab es für mich nichts mehr zu tun. Ich konnte nur noch abwarten und hoffen…
    ***
    Suko schalt sich einen Narren, dass er so naiv gewesen war, zu glauben, dass seine Gegner keinen Trumpf in der Hinterhand hielten. Dieser Trumpf waren sie selbst, und jetzt steckte der Inspektor in einer tödlichen Zwickmühle. Wenn den beiden Typen hinter ihm nicht passte, wie sich der Kampf entwickelte, würden sie ohne Gnade schießen. Suko musste weg. So oder so. Er hatte etwas gesehen, was noch geheim bleiben musste. Dafür ging die andere Seite über Leichen.
    »Na, wie fühlst du dich jetzt?«
    Suko schaffte sogar ein Lachen. »Habt ihr eine so große Angst vor mir, dass ihr gleich zu zweit kommen musstet? Oder traut ihr dem Neuen nichts zu?«
    »Wir wollen uns nur absichern.«
    Und der zweite Mann fügte ebenfalls seinen Senf hinzu. »Wir kennen dich. Wir haben uns erkundigt. Du bist nicht so leicht zu stoppen. Aber gegen Kugeln nützt auch deine gesamte Kampftechnik

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