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1677 - Durchgang zur Spiegelwelt

Titel: 1677 - Durchgang zur Spiegelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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führte der Kyberklon elf Spindeln. Nur die von Shaft und Noman fehlten
     
    7.
     
    IM QUECKSILBERSEE Die
     
    15.
     
    Welt war auf ihre Weise die schlimmste. Mila empfand den Transfer wie immer als einen Schritt durch Nebel, und am anderen Ende kam das Gefühl der Orientierungslosigkeit, wie Ohrensausen im Hirn. Neben sich spürte sie Nadja. Voller Eifersucht, voller Minderwertigkeitsgefühle.
    Und plötzlich, von einer Sekunde zur anderen, war sie bewegungsunfähig. Ein fürchterlicher Druck umklammerte sie. Draußen herrschte absolute Dunkelheit. Die Natur der Bedrohung konnte sie nicht erkennen. „Voltago!" zischte sie voller Panik. „Wo bist du, Voltago?"
    Nadja! Ich spüre dich. Ich weiß, daß du da bist. Wärest du es nicht, dann könnte ich zumindest spiegelsehen.
    Mila wurde übel. Kaum etwas im SERUN funktionierte noch. Trotzdem war es der Anzug mit seiner mechanischen Struktur, der verhinderte, daß sie erdrückt wurde. Gewöhnlich konnte man unten, am Rand der Helmkuppel, ein Dutzend Meßgeräte ablesen. Die Leuchtschriften waren verloschen. Das Funkgerät befand sich außer Betrieb, ebenso die motorische Unterstützung ihrer Bewegungen.
    Dunkelheit und Stille. Als wären wir in fester Materie eingeschlossen. Wie lebendig begraben.
    Bald wird die Luft im Anzug verbraucht sein. Dann ersticke ich.
    Jedesmal war ein guter Teil Anzugtechnik am Durchgang ausgefallen, aber nie so schlimm wie diesmal. Mila und ihre Schwester schaukelten sich in ihrer Panik gegenseitig hoch. Bis sich etwas vor ihrem Gesicht bewegte: Sie wußte nicht, weshalb sie es sehen konnte, doch das Objekt sah aus wie eine menschliche Hand. „Hallo, Mila!" hörte sie dumpf verzerrt eine Stimme. „Ich bin es, Voltago. Hab keine Angst.
    Wenn ich zu deinem Anzug Körperkontakt herstelle, können wir uns verständigen. Dann kann sich der Schall fortpflanzen. Die Substanz ringsum ist dagegen schalltot."
    „Was ist passiert?" schrie sie. „Ich nehme an, wir befinden uns auf Tornister."
    Tornister ... Das war die Erklärung, die Berichte hatte sie im Kopf. Mila erinnerte sich gut an eine Welt, auf der ewig 12 Uhr mittags herrschte. Auf dieser Welt existierte kein Schatten, weil die Sonne an allen Orten und zu jeder Zeit von senkrecht oben brannte. Nur die „Insel der Schatten" stellte eine Ausnahme dar. Dort, auf einem betonierten Quadrat von zehn Kilometern Seitenlänge, ragte als einzige Erhebung ein Vulkankrater in die Höhe. Und direkt darunter, im Innern eines Höhlensystems, hatte Reginald Bull die Grotte entdeckt. Dort waren sie jetzt gelandet, 35 Millionen Lichtjahre von der BASIS entfernt.
    Mila, Nadja und Voltago schwammen im Innern des Quecksilbersees, den die Grotte barg.
    Bull hat davon berichtet. Von einem See, der keinerlei galaktische Technik zuläßt; aus dem man keine Tropfen schöpfen kann, weil das Material auf geheimnisvolle Weise immer wieder in den See zurückkehrt.
    Mila horchte auf die Empfindungen, die sie von Nadja auffing. Endlich ließ die Panik nach - nachdem Voltago ihren Helm berührt und sie über ihre Lage informiert hatte. Ein ungutes Gefühl blieb dennoch. Lebendig begraben zu sein war nicht jedermanns Sache.
    Mila spürte, daß sie bewegt wurde.
    Zwar war sie immer noch in derselben Haltung wie vorher gefangen, aus der Bewegung erstarrt, aber zumindest änderte sich der Zug der Schwerkraft. Der Kyberklon war an der Arbeit.
    Er legte Mila seitlich, ließ dann ab und widmete sich offenbar Nadja.
    Dann wieder die Stimme: „Ich habe euch beide so gelegt, daß eure Helme sich berühren. Ihr könnt euch verständigen."
    „Nadja?"
    „Ich bin hier, Schwester", hörte sie verzerrt. „Wir müssen die Spindel haben. Sonst war alles umsonst."
    „Ja."
    „>Ja    „Was soll ich denn sonst sagen? Ihr tut ja doch, was ihr wollt."
    Wenn das alles ist, was du beizutragen hast... Danke für die konstruktive Mitarbeit! „Ich sehe nur eine Möglichkeit", sagte Voltago. „Wir steigen bis in neunhundert Meter Höhe über dem Durchgang auf. Dann lassen wir Nadja zurück, und Mila und ich suchen das Pyramidenprisma." Panik. Nicht allein sein. Ich kann dich verstehen, Schwester. Aber du hältst es aus.
    Mila verdrängte die Furcht, die sie aus Nadjas Kopf empfing. „Es ist unsere einzige Möglichkeit", versuchte sie zu erklären. „Wir müssen es genauso wie immer machen. Du wartest ab, Nadja, und wir erledigen den schweren Part."
    Mila konnte nicht verhindern, daß sie wegen der ständigen

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