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168 - Der magische Bumerang

168 - Der magische Bumerang

Titel: 168 - Der magische Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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den Tag zur Nacht. Die ersten schweren Regentropfen klatschten nieder.
    „Haben Sie irgendwelche Vorschläge, Captain?" fragte ich.
    Der alte Seebär schüttelte den Kopf, er verstand die Welt nicht mehr. Solch eine Situation hatte er in seiner langen Laufbahn noch nicht erlebt.
    Der Sturm tobte. Haushohe Wellen rollten gegen die Jacht an. Manchmal bohrte sich der Bug der
Sacheen
in einen Wogenberg, und gewaltige Wassermassen überschütteten uns, außerdem wurde der Regen immer heftiger.
    „Verschwindet alle im Salon!" brüllte Jeff.
    Seine Worte waren kaum zu verstehen, so wild heulte und pfiff nun der Sturm. Es war so dunkel geworden, daß man nur wenige Meter weit sah.
    „Soll ich nicht bei euch bleiben?" brüllte ich.
    „Du kannst uns nicht helfen, Dorian."
    „Bindet euch fest", schrie ich.
    „Das werden wir tun."
    Blitze zuckten über den Himmel und rasten in die tobende See. Wir stemmten uns dem Sturm entgegen und torkelten auf den Salon zu. Lena stieß einen gellenden Schrei aus, sie war ausgerutscht und flog gegen die Reling. Unga klammerte sich irgendwo mit der linken Hand fest und erwischte die junge Frau im letzten Augenblick, riß sie an sich und drückte die Salontür auf.
    Die elektrische Beleuchtung funktionierte natürlich auch nicht. Wir versuchten es mit Taschenlampen, aber schon nach wenigen Sekunden erloschen sie.
    Bis jetzt war noch niemand über Bord gegangen, das war Glück im Unglück. Die Besatzungsmitglieder verhielten sich ruhig, Lena schluchzte ein wenig, beruhigte sich aber bald. Ronald Fogleman murmelte Flüche vor sich hin. Coco, Unga und ich standen vor den Bullaugen aus Panzerglas und versuchten etwas zu erkennen.
    Soweit ich es beurteilen konnte, war der Sturm in den vergangenen Minuten nicht stärker geworden. Doch die Jacht wurde immer wieder durchgebeutelt, und der stabile Rumpf gab klagende Geräusche von sich.
    Mich wunderte es ein wenig, daß noch niemand seekrank geworden war. Die Geräusche des heulenden Sturms zerrten an meinen Nerven. Ich fragte mich, wie es Jeff und dem Kapitän auf der Brücke ergingen.
    Das war jedenfalls kein normaler Sturm, vielleicht hatten ihn Luguri oder Zakum beschworen, dazu waren die beiden durchaus fähig. Sollte meine Vermutung stimmen, dann wollten sie nicht, daß die Jacht unterging, denn sonst hätten sie den Sturm zu einem todbringenden Taifun gesteigert. Irgend jemand wollte uns lebend haben. Das gab mir ein wenig Mut.
    Die Wassermassen rauschten mit Urgewalt, ein paar Mal hing die Jacht zwischen zwei Wogenbergen in der Luft und knallte höchst unsanft in die tobende See zurück.
    „Vor uns liegt eine starke magische Sperre", flüsterte mir Coco ins Ohr. „Prallen wir dagegen, dann wird das Schiff zerschellen."
    Das waren wenig aufmunternde Worte.
    „Können wir dagegen etwas unternehmen?" fragte ich.
    „Nein", antwortete sie und klammerte sich an mich.
    Unga knurrte ungehalten, auch er hatte den magischen Abwehrschirm bemerkt. Er taumelte durch den Salon auf uns zu.
    „Es muß doch einen Ausweg geben", sagte ich verzweifelt.
    Coco schüttelte den Kopf. Nun begann das Warten, das uns ganz schön fertigmachte. Ich wollte hinaus auf die Brücke.
    „Wir könnten doch ins Meer springen", sagte ich.
    „Das ist auch keine Rettung", meinte Unga. „Innerhalb weniger Minuten würden wir ertrinken." Einer der Matrosen schrie auf. Dann stimmten die anderen in das Geschrei ein, was ich mir nicht erklären konnte. Ich spürte einen schwachen Druck gegen die Stirn und die Schläfen, dann durchraste eine Schmerzwelle meinen Körper, und ich stöhnte gequält auf. Die Schreie verstummten.
    „Sie sind bewußtlos", stellte Coco fest. „Da ist starke Magie im Spiel, die ich noch abwehren kann." Unwillkürlich griff ich nach der Brust, doch ich war so sorglos gewesen, daß ich mir nicht einmal eine gnostische Gemme umgehängt hatte, was sich nun rächte. Der Druck gegen mein Hirn verstärkte sich. Vor meinen Augen explodierten rote Kreise. Verzweifelt kämpfte ich gegen die drohende Ohnmacht an. Ich taumelte zur Seite, stolperte über eine Couch, fiel zu Boden und rutschte auf die Bar zu. Ich preßte meine Arme an den Kopf und konnte so den Aufprall etwas mildern.
    Der Salon war plötzlich mit übelriechenden Rauchschwaden erfüllt. Alles war grau und schemenhaft.
    Dann war es totenstill.
    „Die magische Sperre hat uns erfaßt!" schrie Unga.
    Nun fiel ich in einen schwarzen Abgrund und dann schwanden mir die Sinne…

    Für Rebecca war

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