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168 - Der magische Bumerang

168 - Der magische Bumerang

Titel: 168 - Der magische Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Tonne Kokain befand. Wir sahen die Handgranate, die einen Polizisten traf. Wir sahen den Gangster, dessen Körper von einer Maschinenpistolengarbe erfaßt wurde. Wir sahen den Jungen, der von einem Querschläger getötet wurde.
    Wir sahen explodierende Autos, Männer, die keinen Ausweg mehr wußten und sich von Hochhäusern in die Tiefe stürzten. Wir sahen, wir sahen…
    Wir hatten die Bestie Mensch gesehen.
    Ich verließ Ungas Zimmer, betrat den Aufzug und fand mich irgendwann auf dem Balkon ein, hockte mich nieder und stierte den wolkenlosen Himmel an, genoß den Anblick der Sterne und des Mondes und fühlte mich scheußlich.
    Unbewußt nahm ich viel später die fast unhörbaren Schritte wahr, die schließlich verstummten.
    Eine Hand fuhr durch mein Haar, sanft und zärtlich. Coco schmiegte sich an mich. Ihre Haut war weich und warm, und ich vergrub den Kopf an ihrer Brust. Tränen stiegen mir in die Augen, und ich klammerte mich an ihren vertrauten Körper. Ihre Wärme umgab mich und tröstete mich. Die Hände an meinem Nacken machten alles bedeutungslos, was mich vor einigen Augenblicken noch verzweifeln ließ.
    Wir erhoben uns und betraten eng umschlungen das Zimmer.
    Die Dunkelheit und Stille im Raum schufen die Illusion, daß nur wir beide existierten, gaukelten uns eine Isoliertheit vor. Wir gehörten nur mehr einander.
    Ich schmiegte mich an sie und genoß die Geborgenheit, die mich umgab, ihren Geruch und ihre Zärtlichkeit. Langsam schwand die Verzweiflung und wich meiner Begierde.
    Unserer Vereinigung war mit den Jahren der Reiz der Neuheit entgangen. Aber etwas viel Stärkeres hatte sich gebildet, ein intensiveres Gefühl, unvergleichbar schöner und vollkommener als die erste stürmische Leidenschaft.
    Ich hielt Coco in den Armen und wußte, daß das Leben lebenswert war, solange es sie gab.

    Jeff Parkers weiße Dreißig-Meter-Jacht war ein Traum, wenn man etwas für Schiffe übrig hatte, was auf mich nur bedingt zutraf. Dazu gehörte ich sicherlich nicht, denn mit der Schifffahrt verbanden sich einige der abscheulichsten Kämpfe, die ich in meinen Leben erlebt hatte.
    Der gute Jeff wirkte ein wenig mißmutig, das lag wohl daran, daß er bei Lena Hedberg nicht weitergekommen war. Sie ließ sich von seinem Charme und Reichtum nur wenig beeindrucken, und sie war nicht der Typ, der auf ein flüchtiges Abenteuer neugierig war.
    Wir wurden den sechs Besatzungsmitgliedern vorgestellt, der Kapitän war ein alter Seebär, dem man jedes Wort abkaufen mußte. Dann führte uns Jeff voller Stolz die Wunderapparate seines Schiffes vor. Ich zeigte mich davon höchst beeindruckt, doch eigentlich interessierte es mich herzlich wenig.
    Die Jacht hatte zwei Steuerstände, sechzehn Kabinenschlafplätze, Klimaanlage, Heizung, Radar, Autopilot-Steuerung, ein hochleistungsfähiges Funkgerät, Fernsehen und Radio in allen Kabinen und manches andere mehr. Wenn ich es recht verstanden hatte, dann wurde die Jacht von zwei 600- PS-Dieselmotoren angetrieben, die ihr eine Höchstgeschwindigkeit von knapp dreißig Knoten verliehen, oder waren es vierzig?
    Um Jeff nicht zu enttäuschen, heuchelte ich eine nicht vorhandene Begeisterung für den Kahn. Auch Coco fiel es schwer, ihre Langeweile zu verbergen, denn sie interessierte sich für technische Details überhaupt nicht. Einzig Unga schien die Besichtigung zu gefallen.
    Ich war froh, als Coco und ich uns in die Doppelkabine zurückziehen durften.
    In den Morgenzeitungen fanden wir nur ein paar kurze Berichte über die scheußlichen Ereignisse der vergangenen Nacht. Mit Tim Morton hatte ich kurz telefoniert, bevor wir das Hotel verlassen hatten. Die Aktion war recht erfolgreich gewesen, einige der großen Dealer waren gefaßt worden, aber das bedeutete nicht viel. In ein paar Stunden würden sie mit Hilfe ihrer Anwälte freikommen. Für ein paar Tage konnte man den Schnee nur zu horrenden Preisen kaufen, doch ich war sicher, daß der Nachschub schon unterwegs war. Zum Teufel mit den Gangstern, dachte ich, denn mit ihnen wollte ich nichts zu tun haben.
    „Hat sich Rebecca bei dir gemeldet, Coco?"
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, und ich kann sie nicht erreichen. Aber sie wird sich mit mir in Verbindung setzen, sollte es etwas Neues geben."
    Meine Gefährtin hatte sich für einen nicht allzu offenherzigen Bikini entschieden, denn sie wollte die Besatzungsmitglieder nicht unnötig verwirren.
    Wir trafen uns mit den anderen auf dem Vorderdeck. Jeff, Lena und Ron hockten unter

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