168 - Hauptrolle für einen Zombie
Bastard!« hörte er jemanden rufen.
Die Verfolges eröffneten sofort das Feuer. Sie deckten Peyser so mit Kugeln ein, daß er gezwungen war, den Kopf unten zu halten.
Er lag hinter einer deformierten Badewanne und wartete auf eine Feuerpause. Die Maschinenpistole schußbereit in den Händen. Als es dann soweit war, schnellte er hoch und beharkte seine Umgebung, aber die Gegner standen nicht in Reih und Glied nebeneinander, deshalb traf er nur einen.
Der Mann fiel zwar um, konnte aber in Deckung kriechen. Die anderen waren bereits geschützt, und stehend bot ihnen Jack Peyser ein gutes Ziel.
Aus fünf verschiedenen Richtungen nahmen sie ihn unter Beschuß. Er riß erschrocken die Augen auf, ließ die MPi fallen und stieß einen gellenden Schrei aus.
Dann brach er zusammen, und seine Mörder verließen den Schrottplatz eilig. Ihren verletzten Komplizen nahmen sie mit. Anonym verständigte jemand die Polizei.
Schon lange versuchte man Jack Peyser das Handwerk zu legen. Gelungen war es nie. Nun hatte sich der Fall Jack Peyser gewissermaßen von selbst erledigt.
Es würde keine weiteren Toten mehr geben, die auf Peysers Konto gingen. So dachte man, und dieser beruhigende Gedanke schien berechtigt zu sein.
Aber Jack Peyser blieb nicht tot!
***
John Kiger brauchte einen Killer, deshalb begab er sich auf den Brompton Cemetery, denn dort hatte man Peyser begraben. Sobald Kîger den abendlichen Friedhof betreten hatte, legte er sein menschliches Aussehen ab und wurde zum Knochendämon Eufus.
Ein Skelett in bodenlanger schwarzer Kutte mit hochgeschlagener Kapuze schritt an den Grabreihen vorbei, Die unheimliche Gestalt löste sich in der Dunkelheit nahezu aut Bleich schimmerte die Knochenfratze aus dem Kapuzenschatten. Zielstrebig näherte sich Rufus einer Gräbergruppe, über die sich die mächtige Kuppel einer alten Eichenkrone spannte.
Eines der Gräber hatte einen frischen Erdhügel. Darunter lag Jack Peysers Körper. Ihn zu unseligem Leben zu erwecken, war für Rufus nicht schwierig.
Sobald er Peysers Grab erreicht hatte, blieb er stehen, und zwischen seinen gebleckten Zähnen drangen alte, schaurig klingende Dämonenworte hervor.
Man durfte die Kraft des gesprochenen Worts nicht unterschätzen. In der richtigen Form und zur rechten Zeit angewandt, vermochten diese Worte Verblüffendes zu bewirken.
Die Stimme des Knochendämons durchdrang die lockere Kruste und sank als schwarzes Giftkonzentrat zu dem Toten hinab, erreichte ihn, durchdrang ihn und erfüllte ihn mit einem neuen, anderen Leben, Sofort bewegte sich der Leichnam, und er begann, sich freizukämpfen, sich nach oben zu arbeiten. Es dauerte nicht lange, bis der Grabhügel aufbrach und Jack Peyser sich erhob.
Er verströmte den Geruch nach feuchter Erde und Verwesung. Schon zu Lebzeiten war er nicht schön gewesen, doch nun bekam man Angst, wenn man ihn ansah. Seine Bewegungen waren marionettenhaft, und er schaffte es nicht, den Kopf gerade zu halten, er fiel ihm immer wieder auf die Seite.
John Kigers Mord-GmbH hatte einen Killer!
***
Daisy Brenton wohnte in einem großen Penthouse in der City, nicht weit vom Tower entfernt. Auf Cornwall hatte sie ein nettes Haus, in dem sie lebte, wenn sie nicht zu arbeiten brauchte, was in letzter Zeit jedoch immer weniger der Fall war.
Der Film - ständig auf der Suche nach einem neuen, interessanten, unverbrauchten Gesicht - hatte sie entdeckt, und nun reihte sich ein Drehtermin an den anderen.
Wenn sie mit »Black Hell«, so hieß der Streifen, den sie gerade in den Oakwood Studios drehten - fertig war, sollte Daisy als Kommentatorin vor der Fernsehkamera stehen und die Zuschauer durch ihre Heimat England führen. Der vierteilige Bericht war jetzt schon an etliche Fernsehstationen verkauft.
Das ehrgeizige Mädchen aus Leeds war hervorragend »im Geschäft«, und die Arbeit mit Victor Fox war für sie ungemein lehrreich. Sie bewunderte diesen Mann, der so ein großartiges Fingerspitzengefühl für Nuancen hatte, die - einzeln kaum bewußt beachtet - in ihrer Gesamtheit eine beklemmende Atmosphäre schufen.
Daisy hatte die Muster, die bereits vorhanden waren, gesehen und war davon begeistert. Obwohl es bis zum fertigen Film noch ein weiter Weg war, wußte Daisy jetzt schon, daß er ein Erfolg werden würde.
Ihr Partner Harry Warden war bei ihr. Sie hörten Schallplatten und tranken Scotch. Daisy mochte Harry. Sie hatte ihn erst bei der Arbeit kennengelernt und sich mit ihm angefreundet.
Er war ein
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