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1682 - Das Blutschiff

1682 - Das Blutschiff

Titel: 1682 - Das Blutschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgestoßen hatte und nun den Bau verließ. Justine Cavallo. Wir hatten also mit unserer Annahme recht behalten. Sie war mal wieder ihren eigenen Weg gegangen, und als wir einen Blick in ihr Gesicht warfen, da zeichnete sich dort ein recht zufrieden wirkender Ausdruck ab. Sie ließ die Tür offen und blieb zwei Meter davor stehen.
    »Es ist alles erledigt. Ihr habt euch wirklich auf mich verlassen können, wie es sich bei Partnern gehört.«
    »Was ist erledigt?« Auf den letzten Teil ihrer Bemerkung ging ich nicht ein.
    »Ich habe Paul aus dem Weg geschafft.«
    »Paul?«, fragte Suko.
    »Ja, er gehörte zu den Halbvampiren.«
    »Und weiter?«
    »Sieh selbst nach.« Sie hob lässig die Schultern. »Es gibt keine Überlebenden.«
    Wir glaubten ihr und schauten trotzdem nach. Als ich die Toten sah, erlitt ich schon einen Hassanfall. Ja, ich hasste diese verfluchte Brut, und ich hasste auch Mallmann, der dafür gesorgt hatte, dass es sie überhaupt gab.
    Die Cavallo hatte vor dem Haus auf uns gewartet. Nach dem Verlassen zogen wir die Tür zu.
    »Es wird Nebel geben. Der erste Dunst ist schon da«, sagte sie.
    »Das ist uns klar.«
    »Gut.« Sie stemmte die Hände in die Hüften und fragte: »Habt ihr auch Paul gesehen?«
    ***
    »Wir konnten nicht an ihm vorbeischauen.«
    »Gut. Er war mir sehr dienlich, das muss ich auch sagen, ich habe von ihm genau die Antworten erhalten, die ich wollte.«
    »Und die wären?«
    Justine lächelte Suko an. »Ich weiß jetzt, wo wir die anderen Halbvampire finden können.«
    »Und wo?«
    »Sie haben sich ein Schiff als Versteck ausgesucht. Einen alten Segler. Er liegt in einer Bucht südlich von hier vor Anker. Das ist doch was - oder?«
    »Und wo genau?«, wollte ich wissen.
    Justine hob die Schultern. »Das hat er mir leider nicht gesagt. Ich denke trotzdem, dass wir seinen Aussagen trauen sollten. Jetzt müssen wir das Blutschiff nur noch finden.«
    Die Bezeichnung passte, und mit dem zweiten Teil der Aussage hatte sie auch recht. Nur war uns das Gelände unbekannt und es stellte sich die Frage, von wo wir uns auf die Suche machen sollten. Vom Land her oder von der See? Über Land würden wir fahren können. Für die See brauchten wir ein Boot.
    Es war noch nicht dämmerig und das würde zu dieser Jahreszeit auch noch dauern. Den einzigen Schutz, den die Halbvampire hatten und auf den sie sich verlassen konnten, war der Nebel.
    Auch Suko hatte sich gedanklich mit dem Problem beschäftigt und sprach es jetzt aus.
    »Wenn sie sich auf ihrem Schiff versteckt halten, dann kommen wir von der Landseite schlecht an sie heran. Es sei denn, wir warten ab, wo sie anlegen, aber das wird wegen des Nebels ein Problem sein.«
    Ich klatschte in meine Hände und sagte: »Wir brauchen ein Boot.«
    »Woher nehmen wir es?«
    »Es gibt doch welche hier in Titson. Hier hat doch jeder ein Boot.«
    Suko nickte mir zu. »Das ist möglich. Nur hilft uns ein Fischerkahn nicht weiter. Ich dachte zwar nicht an ein Schnellboot, aber an eines, mit dem wir zügig vorankommen. Ich schlage vor, dass wir uns an die Lesters wenden. Die kennen wir, und ich denke, dass sie uns weiterhelfen können.« Ich nickte.
    Auch die Cavallo hatte nichts dagegen. Sie allerdings wollte sich zurückhalten und uns allein zu den Lesters gehen lassen, was auch besser war. In ihrem Outfit wäre sie nur unangenehm aufgefallen.
    Auf dem Weg zu den Lesters fielen unsere Blicke auf den schmalen Strand. Dort lag der Dunst jetzt wie eine hellgraue Mauer. Man konnte hindurchschauen, aber das würde sich bald ändern.
    Justine Cavallo blieb in unserem Wagen zurück und wir gingen zu den Lesters. Die alte Frau hatte uns bereits gesehen. Sie öffnete die Tür und sah den Ernst in unseren Gesichtern. Sofort schaltete sie und fragte: »Gibt es Tote?«
    Ich nickte. »Leider.«
    »Und wer?«
    Ich sagte es ihr und hielt dann den Mund, als ich sah, dass sie anfing zu weinen. Kathy Lester entschuldigte sich nach einer Weile für ihr Verhalten und sagte dann: »Sie wollten bestimmt zu uns, nicht wahr?«
    »Klar.«
    »Kommen Sie ins Haus.«
    »Danke.« Ich ging vor und fragte dabei: »Wie geht es denn Ihrem Sohn, Mrs Lester?«
    »Er hat es besser überstanden, als ich dachte.«
    »Das freut uns.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Junge ist trotzdem verrückt. Ich habe ihn gebeten, im Bett liegen zu bleiben. Das wollte er nicht, so hat er sich in einen Sessel in meinem Wohnzimmer geschleppt, nachdem ich ihn neu verbunden habe. Da kann man noch so alt

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