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1682 - Das Blutschiff

1682 - Das Blutschiff

Titel: 1682 - Das Blutschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können wir uns ja auf den Weg machen.«
    »Das werden wir auch. Aber ich muss mich zuvor kräftigen, wenn du verstehst. Es sieht zwar nicht so aus, aber ich fühle mich schon etwas schwach.«
    »Du brauchst Blut?«
    »Ja, so ist es.«
    »Und - ahm - wo willst du es dir holen?«
    Justine sagte nichts. Der Halbvampir erhielt trotzdem eine Antwort, denn Justine schaute ihn nur an. Und sie tat es mit einem besonderen Blick, dem er nicht ausweichen konnte, wobei eine Frage in ihm aufstieg, die er einfach loswerden musste.
    »Nein- oder?«
    »Doch, Paul. Ich werde mich hier sättigen. In dir steckt noch genügend Blut, um mich satt werden zu lassen. Für deine Auskünfte danke ich dir, denn ich weiß jetzt, wie es weitergeht. Nimm es nicht so tragisch. Es kann nicht immer alles nur gut ablaufen. Verstehst du?«
    Der Halbvampir suchte nach einem Ausweg. Nach vorn konnte er nicht laufen, da wartete die Blonde auf ihn, und die schätzte er nicht eben als schwach ein. Und zurück?
    Da war ihm ebenfalls der Weg versperrt. Bis er den hinteren Ausgang geöffnet hatte, verging zu viel Zeit, und so blieb ihm nur eine Möglichkeit. Er musste kämpfen. Er musste die blonde Blutsaugerin aus dem Weg räumen. Eine andere Chance gab es für ihn nicht.
    Er schrie hasserfüllt auf und griff an!
    ***
    Darauf hatte sich die Cavallo eingestellt. Das war den Reaktionen des Halbvampirs leicht zu entnehmen gewesen. Für ihn gab es keine Alternative. Zwei Sprünge brachten ihn in die unmittelbare Nähe der Cavallo. Sie ließ ihn kommen, winkelte im richtigen Moment die Arme an und riss sie hoch. Beide Ellbogen trafen den Halbvampir mit voller Wucht. Sein Kopf wurde zurückgeschleudert. Das Gesicht nahm einen anderen Ausdruck an, da verschoben sich für einen Moment die Züge, dann tauchte er ab und stolperte zurück. Justine setzte sofort nach. Ein Tritt sorgte dafür, dass Paul endgültig zu Boden ging. Er blieb dort liegen, rollte sich aber zur Seite und wurde in die Höhe gezogen. Wuchtig schleuderte die Vampirin ihn gegen die Wand. Ein lauter Krach erklang. Das Material erzitterte unter dem Stoß und Paul breitete seine Arme aus, wobei er sie zusätzlich in die Höhe streckte und nach einem Halt suchte. Die Cavallo stand dicht hinter ihm und trat ihm kurzerhand die Beine weg. Wieder kippte er. Aber Justine ließ ihn diesmal nicht fallen. Sie fing ihn rechtzeitig ab, und dann lag er plötzlich in ihren Armen wie ein Kind.
    Paul hatte nicht mehr die Kraft, sich zu wehren. Er befand sich in einem Zustand, in dem er Schmerzen spürte, und genau das bewies, dass er noch nicht richtig zu den Blutsaugern gehörte.
    Die Cavallo lachte. Sie hatte gewonnen. Sie war die Siegerin, und sie spürte schon lange den Hunger in sich. Es war für sie lebensnotwendig, an das Blut heranzukommen, denn ohne diesen Treibstoff konnte sie nicht existieren. Ihr Griff war wie eine Klammer. Und er blieb auch bestehen, als sie zusammen mit ihrem Opfer in die Knie sackte. Den Kopf des Halbvampirs hielt sie so gedreht, dass sie in das Gesicht schauen konnte. Sie sah den Schweiß darauf und in den Augen leuchtete das Gefühl einer starken Angst.
    Die Cavallo kannte sich aus. Sie kniete sich hin und machte es sich so bequem. In ihrer Kehle entstand ein grunzender Laut. Da schien das Tier in ihr durchzukommen, und sie riss den Mund so weit wie möglich auf.
    Auch wenn Paul unter einer irren Angst litt, er sah trotzdem klar, was auf ihn zukommen würde. Es war der Ausdruck im Gesicht dieser Person, die Gier nach seinem Blut stand darin geschrieben, und er sah die beiden Vampirhauer, die vorn so spitz wie Nadeln waren.
    »Ich vollende nur das, was Will Mallmann nicht mehr geschafft hat oder es bewusst ließ.«
    Es war genug geredet worden.
    Sie biss zu!
    Es war eine routinierte Bewegung, mit der sie ihre Zähne in den Hals des Halbvampirs schlug und dafür sorgte, dass zwei recht tiefe Wunden entstanden. Die Haut am Hals war straff gespannt, aber den Widerstand hatte sie schnell überwunden. Blut floss in seinen Adern. Es war noch Pauls Blut, denn Mallmann hatte ihn nicht bis zum letzten Tropfen geleert. In diesem Fall musste es der Cavallo reichen, und es reichte ihr auch.
    Sie trank.
    Zuerst wollte die rote Flüssigkeit nicht so sprudeln, wie sie es sich gedacht hatte. Das änderte sich, als sie die Wangen zusammenzog und so stark saugte wie nur eben möglich. Da spürte sie das Blut in ihren Mund strömen, und sie fing an zu schlürfen. In ihren Augen änderte sich der

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