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1682 - Das Blutschiff

1682 - Das Blutschiff

Titel: 1682 - Das Blutschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ja, das musste so sein.
    Der Ankömmling veränderte seine Richtung. Als hätte er gespürt, dass hinter der Scheibe jemand lauerte. Er kam immer näher, und Kathy konnte schon sein blasses Gesicht erkennen.
    Noch drei, vier Schritte und er hatte sein Ziel erreicht. Er würde wahrscheinlich die Scheibe einschlagen, um ins Haus einzudringen, aber sie wusste auch, dass hier keine Reichtümer zu holen waren. Es war nur die Frage, ob er es auch wusste. Der letzte Schritt bis zu seinem Ziel. Jetzt stand er dicht vor der Scheibe. Obwohl im Zimmer kein Licht brannte, musste er die alte Frau sehen. Sie saß unbeweglich im Sessel und starrte in ein Gesicht, das sich von außen an die Scheibe drückte und dadurch etwas deformiert wurde.
    Es war schon seltsam. Sie hätte schreien müssen, doch das kam ihr nicht in den Sinn. Sie hielt stattdessen den Atem an und wartete darauf, dass der Mann etwas unternahm. Es geschah nichts. Er hob seinen Arm nicht an, um die Scheibe einzuschlagen. Er hielt auch keine Waffe in der Hand. Er ging sogar etwas zurück, tauchte aber nicht nach links oder rechts ab, sondern blieb bewusst in der Nähe des Fensters. Und er öffnete seinen Mund. Er tat es langsam, und die alte Frau verspürte plötzlich eine eigenartige Faszination.
    Sie ging davon aus, dass der Mann ihr etwas zeigen wollte, was auch stimmte, denn sie sah plötzlich etwas, das unmöglich war, das es nicht geben durfte, und dann schrie sie gellend auf…
    ***
    Es sah nicht nach einem wirklich guten Tag aus.
    Es lag nicht daran, dass Suko und ich besonders-großen Stress hatten, nein, es lag am Wetter, das wohl nur den wenigsten Menschen gefallen konnte. Es war einfach zu heiß. Dabei schien nicht mal die Sonne. Sie war nur als fahler Fleck hinter einer Wolkenbank zu sehen. Es ging darum, dass es ungeheuer schwül geworden war und die Luft sich verdickt hatte, dass das Atmen zur Qual wurde. Hinzu kam der Autoverkehr, der auch nicht gerade für eine bessere Luft sorgte. Wer konnte, der verließ bei diesem Wetter die Stadt und legte sich an den Strand, wo er neben dem Wasser noch ein wenig Wind genießen konnte.
    Den Fall mit Amara hatten wir hinter uns gebracht. Ihr Geist würde keinen Menschen mehr töten, und um die Aufräumarbeiten, die der Fall mit sich gebracht hatte, kümmerte sich unser Chef Sir James, der einiges zu erklären hatte. Zu einem Gespräch hatten wir uns gegen Mittag mit ihm verabredet.
    Dennoch waren wir fast pünktlich im Büro, wo eine Überraschung auf uns wartete. Das Vorzimmer war leer. Keine Glenda Perkins.
    Auch kein Kaffee, was bei diesem Wetter nicht besonders schlimm war. Suko und ich schauten uns an und hoben die Schultern. Suko meinte: »Sag was, John.«
    »Sie ist nicht da.«
    »Super. Das sehe ich selbst.«
    Es war schon ungewöhnlich, denn Glenda Perkins gehörte zu den Menschen, die mehr als pünktlich waren und meist schon vor uns an ihrem Arbeitsplatz hockte. Das war heute nicht so, und es musste einen Grund haben.
    »Hat sie dir was gesagt, John?«
    »Nein.« Ich ging nachdenklich hin und her. Ich dachte nicht mal darüber nach, mir selbst den Morgenkaffee zu machen.
    Es war einfach zu warm draußen, und da war es besser, ein Glas Wasser zu trinken. Nicht mir, dafür fiel Suko auf, dass der Computer nicht hochgefahren war. Aber nicht das erweckte meine Aufmerksamkeit, sondern der Zettel, der in der Tastatur steckte und mit der Hand beschrieben war.
    Das konnte nur eine Nachricht für uns sein, die Suko sich schnappte. Er las, lachte dann und reichte mir den Zettel rüber.
    Ich erfasste mit einem Blick, weshalb Glenda Perkins nicht im Büro war. Sie war unterwegs, um Blumen für eine Kollegin zu besorgen, die am heutigen Tag ein Firmenjubiläum feierte.
    »Na denn«, sagte ich und nickte Suko zu. »Lassen wir sie Elisa, das Blumenmädchen, spielen.«
    »Und du kochst dir deinen Kaffee selbst.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das werde ich nicht tun. Ichpfeife diesmal darauf und halte mich an Mineralwasser.« Dabei ging ich schon auf den kleinen Kühlschrank zu, in dem stets einige Getränke bereitstanden.
    Es waren nur kleine Flaschen. Ein Glas brauchte ich nicht. Das war ein Wetter, bei dem man schon am frühen Morgen Durst bekam. Heiß und schwül. In Südafrika lief die WM. England war gegen Deutschland ausgeschieden, und somit hatten sich die Fußballgemüter bei uns auf der Insel beruhigt. Man sah die übrigen Spiele wesentlich gelassener, ohne die übergroßen Emotionen.
    Suko nickte mir

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