1683 - Mehr Macht für Arkon
zuvor an einem Gravo-Pak gearbeitet hatte, den sie aus einem noch nicht ganz zerstörten Beiboot der KATARIS geborgen hatten. Er musste über der Arbeit eingeschlafen sein. Über ein halbes Jahr war vergangen, seit die KATARIS vernichtet worden war, doch ihre Lage hatte sich nicht entscheidend gebessert. Sie war eher schlechter geworden, denn bislang war es ihnen kaum gelungen, verwertbares Material aus dem Wrack zu bergen. Dazu kam ein weiteres Problem.
Die Fauna des Planeten bemächtigte sich in zunehmendem Maße des Wracks. Hunderttausende von winzigen Insekten hatten sich darin eingenistet und fraßen an der Stahl-Plastik-Konstruktion. „Wir gehen nach oben", entschied er. „Sobald wir gefrühstückt haben, versuchen wir den Vorstoß."
„Es ist alles vorbereitet", sagte sie. „Die Männer haben viele Früchte gesammelt." In den ersten Wochen ihres Aufenthaltes hatte ihnen der Hungertod gedroht, denn die Naats hatten ihnen außer den Notrationen nichts gelassen. Mit primitivsten Mitteln hatten sich die Arkoniden der Natur des fremden Planeten nähern und herausfinden müssen, welche Nahrungsmittel aus dem vielfältigen Angebot der Natur sie essen durften. Es war nicht ohne Vergiftungen abgegangen, doch diese hatten glücklicherweise niemandem das Leben gekostet.
Nachdem der Kommandant und seine Stellvertreterin einige Früchte und Pilze gegessen hatten, stiegen sie mit der Antigravtrage nach oben. Es war nach wie vor ihr einziges Transportmittel, obwohl sie mittlerweile eine Reihe von Geräten gefunden hatten, die zwar teilweise zerstört waren, aus deren Einzelteilen sie jedoch hoffen konnten, neue Antigravplattformen zusammenbauen zu können. Mit dieser Arbeit hatten sie vor zwei Tagen begonnen.
Die Lage am Wrack hatte sich geändert. Sie bemerkten es, als sie die Steilwand überwunden hatten und sich dem Raumschiff näherten. Flechten hatten es vollkommen überwuchert. An ihnen hatte sich aufgewirbelter Staub festgesetzt und so den Nährboden für größere Pflanzen gebildet. Daher wuchsen an zahlreichen Stellen des Wracks bereits junge Bäume, und es war abzusehen, dass in ein paar Jahren nichts mehr von der ursprünglichen Konstruktion zu sehen sein würde.
Menthis - die ausgesetzten Arkoniden der KATARIS nannten den Planeten immer noch so, obwohl sie wussten, dass sie sich nicht auf Menthis, sondern auf einer völlig anderen Welt befanden - war ein erdähnlicher Planet mit einer im Äquatorbereich üppigen Vegetation, die den Ausgesetzten auf der einen Seite alles bot, was sie zum Leben benötigten, sie auf der anderen Seite aber mit immer neuen Gefahren konfrontierte. Hargas von Arkta und seine Stellvertreterin schwebten am Wrack bis in eine Höhe von etwa zweihundert Meter hinauf. Hier glitten sie durch eine Lücke ins Innere. Sie schwebten bis an ein Schott, das den einzig möglichen Zugang zum Schiff für sie bildete. Zwei Monate lang hatten die Männer und Frauen an dem Schott gearbeitet, bis es ihnen endlich gelungen war, es zu öffnen. Nun aber war nur noch ein Handgriff nötig, und es glitt zur Seite.
Augenblicklich krochen Dutzende von winzigen Insekten in das Schiff. Sie schienen nur darauf gewartet zu haben, dass sich ihnen die Möglichkeit dazu bot. Der Kommandant hinderte sie nicht daran. Er hatte sich längst damit abgefunden, dass er nichts mehr am Wrack retten konnte. Sie schalteten ihre Helmlampen an und schritten durch einen weitgehend unzerstörten Gang ins Innere des Raumschiffs, kamen aber schon bald in Bereiche, in denen die entfesselten Energien nichts anderes als geschmolzenes Metall zurückgelassen hatten. In den vergangenen Monaten hatten sich die Arkoniden unter der Anleitung von Hargas Schritt für Schritt ins Wrack vorgearbeitet. Sie hatten Abschnitt für Abschnitt untersucht, weil sie gehofft hatten, irgendwo noch Material zu finden, das sie verwenden konnten. Die Ausbeute war denkbar gering gewesen, denn die Naats hatten gründliche Arbeit geleistet. Dennoch gab es das eine oder das andere, was unzerstört geblieben war und was man in irgendeiner Weise im Lager einsetzen konnte.
Für diesen Tag hatte der Kommandant sich ein neues Segment des Raumschiffs vorgenommen. Dazu musste er eine Wand durchbrechen, bis zu der er sich in den vergangenen Tagen vorgearbeitet hatte. Auf einer Leiste lag ein winziger Desintegrator, den ein Waffentechniker aus gefundenen Einzelteilen zusammengebaut hatte. Hargas von Arkta hatte ihn an dieser Stelle abgelegt, damit er so wenig wie
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