1683 - Mehr Macht für Arkon
Alle Vorbereitungen waren getroffen. Die Spindeln und die Segmente lagen auf einer Antigravplattform und konnten nun abtransportiert werden. Mehr als 500 Naats bewachten die Forschungsstation, und einige hundert sicherten den Weg bis zur Hyperfunkstation.
Arol von Pathis wollte nicht noch mehr wagen, als er ohnehin schon getan hatte, nachdem er die Genehmigung für die Benutzung einer 5-D-Anlage gegeben hatte. Der Arkonide erwartete Boris Siankow und sein Team im parkähnlichen Hof der Forschungsanlage, als sie mit den beiden Spindeln und den Segmenten aus der Station kamen. Seine Augen lagen tief' in den Höhlen, beschattet von den weit heruntergezogenen Brauen. Sie waren schmal und voller Misstrauen. „Welche Ehre", spottete der Nexialist. „Die FAMUG schickt eine Führungspersönlichkeit zu unserem Empfang." Der Arkonide antwortete nicht.
Zornig presste er die Lippen zusammen und beobachtete schweigend, wie Torris Blefar die Antigravtrage mit den Spindeln und den Segmenten zum Ausgang der Station lenkte, wo ein Transporter mit großer, offener Ladefläche auf sie wartete. Das Spalier der Naats ließ keine andere Möglichkeit zu. Die Wissenschaftler mussten zu dem Transporter gehen und auf die Ladefläche steigen, wo sie von schwer bewaffneten Naats bewacht wurden.
Jetzt kam Arol von Pathis doch heran. „Meine Leute haben den Befehl sofort zu schießen, falls einer von euch einen Fluchtversuch wagen sollte", drohte er, während er sich zu ihnen stellte. „Sollte jemand von euch mich angreifen, wird sofort geschossen. Die Naats werden keine Rücksicht auf mich nehmen." Die Wissenschaftler drehten ihm den Rücken zu und antworteten nicht. Nur Boris Siankow hatte in den vergangenen zwei Jahren ab und zu mit ihm gesprochen, alle anderen hatten ihn ignoriert. Die Hyperfunkstation war schnell erreicht. Es war ein relativ kleines Gebäude, das nur für Forschungszwecke mit einem Sender ausgestattet worden war.
Vier Stunden später begannen die Experimente unter der strengen Aufsicht von Arol von Pathis und den Naats, die mit Waffen in den Händen auch im Inneren des Gebäudes herumstanden. Boris Siankow ging kein Risiko ein. Er richtete die ersten Experimente so ein, dass weder Ergebnisse noch Zwischenfälle zu erwarten waren. Unbemerkt von Aral von Pathis baute er Neutralisatoren ein, die von Anfang an dafür sorgten, dass die Hyperstrahlung wirkungslos auf die Spindeln bleiben musste. Nach Abschluss dieser Versuche warf er in gut gespieltem Zorn ein Glasgefäß auf den Boden. „Jetzt reicht es!" schrie er Arol von Pathis an. Er zeigte mit beiden Händen auf die bewaffneten Naats, die um ihn herum standen. „Wie sollen wir unter diesen Umständen arbeiten? Nicht nur, dass sich meine Leute nicht konzentrieren können, wie du siehst; sie können sich kaum bewegen, weil sie bei jedem Schritt fürchten müssen, einem deiner Naats auf die Füße zu treten."
„Die Naats bleiben", antwortete Arol von Pathis. „Dann stellen wir unsere Arbeiten ein", kündigte Siankow an. „Sie sind sinnlos. Von mir aus kannst du überall Kameras aufbauen, die uns auf Schritt und Tritt überwachen, aber sorge endlich dafür, dass wir genügend Platz haben, um uns zu bewegen."
„Du kannst die Station von außen bewachen lassen", schlug Torris Blefar vor. „Oder fürchtest du, dass wir uns hier drinnen in Luft auflösen und verschwinden?" Arol von Pathis war Wissenschaftler genug, um zu erkennen, dass ein Teil der Proteste berechtigt war. Er zögerte nur kurz, dann schickte er die Naats nach draußen, setzte sich aber in der Nähe des Nexialisten auf einen Stuhl und beobachtete das Team bei der Arbeit.
Boris Siankow übergab an Torris Blefar, und dieser übernahm die Leitung der folgenden Experimente, bei denen es recht laut zuging und bei denen sich die beteiligten Männer und Frauen mit lauten Zurufen verständigten. Der Nexialist setzte sich neben Arol von Pathis auf einen Hocker. „Anfangs habe ich dich zum Teufel gewünscht, weil du die Spindeln und Segmente aus dem Solsystem entführt hast", gestand er. „Mittlerweile ist mir das egal.
Mich interessiert nur noch, was die Spindeln wirklich sind. Ich will wissen, was für ein Geheimnis sie in sich bergen, und es ist mir vollkommen gleichgültig, ob ich diesem Geheimnis auf Titan oder auf diesem Planeten auf die Spur komme, von dem ich noch nicht einmal weiß, wie er heißt."
Arol von Pathis war für ein paar Sekunden abgelenkt. Er merkte nicht, dass Torris Blefar die
Weitere Kostenlose Bücher