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1683 - Mehr Macht für Arkon

Titel: 1683 - Mehr Macht für Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Torris Blefar trat bis an das wandhohe Fenster des Raumes und blickte hinaus. „Beeile dich", flüsterte er. „Wir haben nicht viel Zeit."Boris Siankow schlüpfte aus dem Bett, und keine Minute später war er angezogen. „Wir können gehen", sagte er. Zusammen mit dem GAFIF-Spezialisten verließ er den Raum, durchquerte die Forschungsstation und stieg schließlich einen Schacht hinab bis zu einem Gang, der an den Schutzschirm der Station führte. Er verfolgte, wie Torris Blefar eine Strukturlücke schuf, und dann glitt er neben ihm in die Nacht hinaus, getragen von einem Gravo-Pak, den er in heimlicher Arbeit in den vergangenen zwei Jahren hergestellt hatte.
    Schweigend flogen die beiden Männer über von Robotern bestelltes Land hinweg zu einer etwa zwanzig Kilometer entfernten Siedlung. „Vorsicht jetzt", mahnte der Arkonide. „Wahrscheinlich schlafen alle, aber sicher ist das nicht." Sie drangen in eine Siedlung aus kleinen Häusern mit kuppelförmigen Dächern ein, bis sie zu einem größeren Gebäude nahe dem Zentrum kamen. Boris Siankow war mittlerweile ziemlich sicher, dass Torris Blefar nicht mit Aral von Pathis zusammenarbeitete, aber ein kleiner Rest von Misstrauen war geblieben, da es bisher an einem absoluten Beweis für die Treue des Mitarbeiters fehlte. Nach wie vor mochte der Nexialist nicht ausschließen, dass Blefar ihm gegenüber ein doppeltes Spiel betrieb. Der nächtliche Besuch in diesem Gebäude sollte ihn davon überzeugen, dass er ihm vertrauen konnte.
    Torris Blefar öffnete die Tür, und sie drangen ein. Das Licht im Inneren des Gebäudes schaltete sich automatisch ein, und als sie einen kleinen Vorraum durchquert und einen Saal erreicht hatten, stand Boris Siankow einem Transmitter gegenüber. „Zwei Jahre habe ich gebraucht, um bis hierher zu kommen", flüsterte der Arkonide. „Wie wäre es, wenn du dich mal freust? Ein kleines Lächeln würde mir schon genügen." Belustigt verzog der Nexialist die Lippen. Er konnte sich vorstellen, wie schwierig es für Blefar gewesen war, sich so weit vorzuarbeiten. „Es ist ein kleiner Transmitter", stellte er fest. „Damit können nicht mehr als zwei oder drei Mann fliehen da wir die Spindeln und die Segmente mitnehmen müssen."
    „Ich weiß", erwiderte der Arkonide „doch mit mehr kann ich derzeit leide; nicht dienen."
    Siankow boxte ihm freundschaftlich in die Seite. „Du hast Phantastisches geleistet", lobte er ihn, während er damit begann, den Transmitter zu untersuchen. „Mehr kann man wirklich nicht verlangen, zumal du der einzige von uns bist, der überhaupt soweit gekommen ist." Er brauchte eine halbe Stunde für die Untersuchung, dann zog er sich hochzufrieden mit Torris Blefar in die Forschungsstation zurück. „Bleibt noch eine Frage", sagte er, als sie durch die Strukturlücke im Energieschirm stiegen. „Wie kommen wir vom Hyperfunksender, der für uns vor der Stadt eingerichtet wird, zur Transmitterstation? Sender und Station sind nach meiner Schätzung wenigstens fünf oder sechs Kilometer voneinander entfernt."
    „Genau 5,75 Kilometer", entgegnete der Arkonide. „Ich habe einige Vorbereitungen getroffen. Wir werden mehrere Minuten Zeit haben, bis Arol von Pathis und seine Naats wissen, was passiert."
    „Was für Vorbereitungen?"
    „Lass dich überraschen", lächelte Torris Blefar. „Ich kann unsere Station zwar erst seit kurzer Zeit verlassen, doch ich habe immer gewusst, dass ich es irgendwann kann. Deshalb habe ich mich seit zwei Jahren auf diesen Tag vorbereitet." Er führte den Nexialisten über geheime Wege zurück in die Unterkünfte der gefangenen Wissenschaftler. „Die letzte Runde hat begonnen", wisperte Boris Siankow, als er sich von dem Arkoniden verabschiedete und sich in seine Wohneinheit zurückzog. „Wir werden Aral von Pathis eine Lektion erteilen und ihm eine empfindliche Niederlage beibringen."Als er sich ins Bett legte, lächelte er. Es hatte lange gedauert, bis er Vertrauen zu Torris Blefar gefasst hatte, doch nun zweifelte er nicht mehr an ihm. Er begriff, dass der Spezialist ein Doppelspiel inszeniert hatte und dass er gezwungen gewesen war, sie alle zu täuschen, Um irgendwann eine Chance im Kampf gegen die FAMUG zu haben.
    Erstaunt horchte er in sich hinein. Ihm wurde auf einmal bewusst, dass ihm Torris Blefar in zunehmendem Maße sympathisch wurde.
     
    8.
     
    „14. Januar 1212", notierte Boris Siankow an jenem Morgen, an dem das große Experiment mit der Hyperfunkstation beginnen sollte.

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