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1684 - So grausam ist die Angst

1684 - So grausam ist die Angst

Titel: 1684 - So grausam ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste sie zugeben, dass sie den Schamanen durch den Anruf hintergangen hatte.
    Noch regnete es nicht. Doch die Sturzflut würde nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wenn der Himmel seine Schleusen öffnete, sah die Welt anders aus, und Rosy fürchtete sich davor, dass ihr kleiner VW weggeschwemmt wurde.
    Die Schwüle setzte ihr zu. Ebenso wie die Angst, die so grausam sein konnte. Sie fuhr durch die Stadt, wurde ihre Anspannung nicht los und starrte auf die anderen Fahrzeuge, wobei sie hoffte, ihr Ziel unfallfrei zu erreichen.
    Eigentlich war sie eine sichere Fahrerin. An diesem Tag musste sie schon ihren Schutzengel bemühen, damit es zu keiner Karambolage kam.
    Es klappte alles wider Erwarten gut, und als sie die Nähe des Friedhofs erreichte, dunkelte es noch mehr ein. Die Wolken hingen tief.
    Der Polo rollte auf den Parkplatz, dessen Boden von Unebenheiten übersät war. Die letzten Meter schaukelte sie auf den Ort zu, an dem sie den Wagen abstellen wollte.
    Leer war der Parkplatz nicht. Die wenigen Autos fielen nicht weiter auf. Ob eines der Fahrzeuge den Polizisten gehörte, wusste sie auch nicht.
    Rosy Mason verließ ihr Auto. Sie schaute sich um, aber es gab nichts zu sehen, was ihr Angst eingejagt hätte.
    Noch nicht …
    Bis zum Eingang musste sie nur wenige Schritte gehen. Sie sah auch das Dach der Leichenhalle in die Höhe ragen und sogar einen Teil der Glaswand. Sie hatte ihre Helligkeit verloren. In ihr spiegelten sich die grauen Wolkengebilde am Himmel, die sich kaum bewegten, weil so gut wie kein Wind vorhanden war.
    Das würde sich ändern, wenn das Gewitter heranzog. In der Ferne irrlichterte bereits das Wetterleuchten. Nur wenn man genau hinhörte, war ferner Donner zu hören.
    Rosy trug ihren gelben Regenmantel. Obwohl er offen stand, schwitzte sie darunter. Die Luft war zum Schneiden dick und noch immer kaum zu atmen.
    Vor dem geschlossenen Eingangstor blieb sie stehen. Einen letzten Blick warf sie zurück.
    Wieder stiegen bei ihr die Emotionen hoch und ließen ihr Herz schneller schlagen. Sie hatte das Gefühl, die normale Welt zu verlassen und ins Reich der Toten zu schreiten. Noch konnte sie in ihren Wagen steigen und starten.
    Rosy tat es nicht.
    Sie drückte das Tor so weit auf, dass sie hindurchpasste, und betrat den Friedhof. Nach einigen Schritten empfand sie die Luft noch schwerer als außerhalb. Es mochte daran liegen, dass die Bäume und Pflanzen stärker rochen als sonst. Auch ihnen schien die drückende Luft zu schaffen zu machen.
    Die Kleidung klebte Rosy am Körper. Ob sie ganz allein auf dem Gelände war, das wusste sie nicht. Es sah aber danach aus. Wer ging schon freiwillig bei solch eine Wetter auf den Friedhof?
    Sie ging in die Richtung, in der das Grab ihrer Freundin lag. Ihre Gedanken beschäftigten sich noch immer mit Tamara. Sie konnte nicht nachvollziehen, dass sie sich auf dem Weg zu einer Toten befand. Das war einfach so krass und fremd.
    Natürlich dachte sie an Darco Uvalde. Er würde auch da sein, daran glaubte sie fest. Ob er den Friedhof schon betreten hatte, wusste sie nicht, aber sie hielt nach ihm Ausschau, ohne ihn allerdings zu Gesicht zu bekommen.
    Rosy wusste nicht, wie lange sie sich bereits auf dem Gelände befand, als sie stehen blieb. Ziemlich verwundert sogar, und sie schüttelte auch den Kopf.
    Etwas störte sie, und daran hatte sie selbst schuld, denn sie war tatsächlich einen anderen Weg gegangen. Sie schien sich nicht nur verlaufen zu haben, sie hatte sich verirrt, denn als sie anhielt und sich umschaute, stellte sie fest, dass sie sich in einer völlig fremden Umgebung befand.
    Das war nicht gut.
    Um sie herum wuchsen hohe Hecken, die mal geschnitten werden mussten. Bäume ragten über die Hecken hinweg, aber es gab auch Wege. Auf einem stand sie. Vor sich sah sie einen zweiten, der schmaler und auch beinahe überwuchert war. Er führte tiefer in den Friedhof hinein, aber es war nicht zu sehen, wo er endete.
    Der Geruch war ein anderer geworden. Noch schwerer und noch feuchter. Rosy wusste nicht, wohin sie sich wenden sollte.
    Den Weg weitergehen oder den schmalen nehmen?
    Warum sie sich für den schmalen entschied, das wusste sie nicht.
    Jedenfalls drückte sie sich in ihn hinein. Rechts und links wuchsen die Sträucher in die Höhe. Sie schabten über den gelben Mantel hinweg, und zugleich lauschte sie den leicht knirschenden Geräuschen, die unter ihren Sohlen entstanden, wenn sie die kleinen Steine zertrat.
    Wohin führte der

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