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1687 - Fremde auf Titan

Titel: 1687 - Fremde auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt, das ahnen sie ebensowenig. Fazit: Wir haben sie, aber wir verstehen sie nicht."
    Die Unsterblichen saßen in einer Cafeteria unter scheinbar freiem Himmel. Die Ringe des Saturns waren nur einen Katzensprung entfernt, ebenso Mimas. Und zu ihren Füßen breitete sich der zerklüftete Gebäudering der Stahlfestung Titan aus.
    Dies hier war der eigentliche Kern des Forschungszentrums; hier hatte sich einst Leticron, der Überschwere, eingeigelt. Es war historisches Gebiet. Aber das beeindruckte die Leute am runden Tisch nicht. Jeder hatte Generationen kommen und gehen sehen, die meisten mehr als zwei Jahrtausende. Rhodans Sohn Michael, Julian Tifflor, der narbengesichtige Ronald Tekener, Gucky, Icho Tolot, Homer G. Adams und Alaska Saedelaere.
    Myles Kantor war der jüngste von ihnen, mit nur 65 Jahren. Er war es auch, der nervös mit seiner Tasse spielte. Rhodan ließ ihn nicht aus den Augen, ohne daß es Kantor merkte. Zeit, daß Kallia in Ordnung kommt. „Wie sieht der Plan aus?" grollte Icho Tolot mit gedämpfter, dennoch markerschütternder Stimme. „Zunächst so, daß wir Nummer Zwei dieselben Voraussetzungen geben wie Nummer Eins."
    Myles Kantor stützte seinen Kopf schwer in beide Hände. „Der Mann bekommt ein Terminal zur eigenen Verfügung. Dann kann er aus gefiltertem Datenmaterial das wählen, was er mag."
    „Ich empfehle", setzte Tolot hinzu, „daß sich unter diesen Daten möglichst viel Astronomie befindet."
    „Aus welchem Grund?"
    Kantors Frage kam wie aus der Pistole geschossen. Er merkte genau, daß ihn die anderen schonten. Und es paßte ihm ganz und gar nicht, ließ ihn aggressiv und unsicher werden. „Weil Nummer Eins seit zwei Tagen eine Vorliebe für Astronomie entwickelt. Er saugt alles in sich auf, was erreichbar ist."
    „Weshalb erfahre ich das jetzt erst? Ich dachte, wir hätten Offenheit vereinbart?"
    Tolot schaute hilfesuchend - was bei dem vierarmigen Giganten eine Menge hieß. Kantor sah es nicht, weil er halutische Gesichter zuwenig kannte. Aber die anderen wußten Bescheid. „Ich bin sicher, Tolotos hätte es rechtzeitig gesagt", beschwichtigte Rhodan. „Deswegen sind wir auch nicht hier. Wir wollen den weiteren >Fahrplan< besprechen."
    „Was schlägt NATHAN vor?" fragte Michael Rhodan. „Die Erschaffung der Spindelwesen Drei bis Sieben. Und zwar an möglichst weit entfernten Orten. Wir brauchen mehr Studienobjekte. Alle Experimente finden in Raumschiffen oder einsamen Hanse-Kontoren statt."
    „Tja ..." Sein Sohn zuckte mit den Schultern. „Was gibt's da zu besprechen? So weit waren wir doch schon vorher..."
    „Wir müssen festlegen, wer von uns welche Expedition befehligt."
    Eine Weile herrschte Schweigen.
    Und dann sagte Homer G. Adams, der kleine Mann mit dem großen Schädel: „Moment mal."
    „Ja, Homer?"
    „Du willst sagen, Perry, daß wir die Expeditionsleiter ausschließlich aus diesem Kreis bestimmen?"
    „Richtig."
    „Korrigiert mich, wenn ich etwas Falsches sage: Aber damit die Experimente klappen, muß ein reiner Genpool gewährleistet sein. In diesem Raum befinden sich ein Ilt, ein Haluter und sieben Terraner. Ilts haben wir nur noch einen einzigen ..."
    „Und was für einen!" piepste Gucky mit entblößtem Nagezahn. „... und ein halutisches Spindelwesen existiert bereits. Ich schließe daraus, daß du die weiteren Experimente ausschließlich mit Terranern ablaufen lassen willst."
    „Auch das ist richtig, Homer."
    „Vielleicht ist es dir entgangen, aber wir haben bereits die CHIMAIRA ausschließlich mit Terranern bemannt. Noch mal funktioniert das nicht. Wir leben in einer Milchstraße der Verflechtungen. Als Hanse-Chef merke ich das jeden Tag.
    Kulturell bedeutet heutzutage immer interkulturell. Deshalb sehe ich nicht ein, weshalb sämtliche Spindelwesen unter Einfluß eines terranischen Genpools entstehen sollen. Wir müssen unsere Handelspartner berücksichtigen. Ihnen Vertrauen zeigen."
    „Was willst du sagen?" erkundigte sich Rhodan. „Dasselbe wie Mike, nehme ich an." Adams versicherte sich mit einem schnellen Blick bei Rhodans Sohn. „Daß die geplante Handlungsweise wie Rassismus aussieht. Ich schwöre dir, Perry: Es gibt keinen hier auf Titan, der Rassismus unterstützt. Und schon gar nicht bei den Nicht-Humanoiden. Die denken sowieso, daß wir Terraner uns überlegen dünken."
    „Ich schwöre dir, daß kein Rassismus im Spiel ist. Das ist praktische Intelligenz. Du kennst mich doch!"
    „Blues oder Ertruser sind ebenso

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