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1687 - Fremde auf Titan

Titel: 1687 - Fremde auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Panoramaholo war zweigeteilt. Während die linke Seite den Haluter und seine Aktivitäten zeigte, gab die rechte Nummer Zwei in seiner Kabine wieder. In seiner Kabine. Kantor hatte Zwei schon an Bord der PAVO herumgeführt. Auch in UREO III waren ihm mehrere Sektoren bekannt - nur eben nicht die Nebenkabine.
    Am Kommandantenpult hockte wie immer in diesen Tagen Ketar Mansoon, ein unauffälliger Mann mit allerdings stechend scharfem Blick. Noretta Burns, die eigentliche Sicherheitschefin des Titan, befand sich im Urlaub in der Eastside der Galaxis und war nicht erreichbar.
    Aber Mansoon war ein erstklassiger Ersatz. Rhodan grüßte ihn kurz und wandte sich dann Kantor zu. „Hallo, Myles. Was treiben unsere beiden?"
    Kantor sah nervös und übernächtigt aus. „Oh, Perry! Ich sah dich nicht hereinkommen ... Wir machen sowohl bei Eins als auch bei Zwei bestimmte Tendenzen aus. Zuerst haben sich beide, unabhängig voneinander, eine ziemlich perfekte Allgemeinbildung verschafft.
    Jetzt setzen sie Schwerpunkte. Beide spezialisieren sich auf Astronomie, wie Tolot voraussagte. „ „Ausgerechnet", sagte Rhodan nachdenklich. „Glaubst du, sie ahnen doch etwas?"
    „Wovon?"
    „Davon, daß ihre Entstehungsgeschichte und die Astronomie eng zusammengehören. Gibt dir das nicht zu denken? Die Ennox als Kartographen des Universums machen uns auf die Große Leere aufmerksam. Wir fliegen hin und finden die Spindelsätze. Da liegen zwei Zylinder, und plötzlich sind es lebendige Wesen ohne Wissen, ohne Erinnerung, wie Neugeborene. Und jetzt fangen sie an, sich ausgerechnet für Astronomie zu interessieren. Da stimmt doch irgendwas nicht, Myles."
    In Kantors starres Gesicht kam ein wenig Leben. „Du hast recht. Aber was kann man machen?"
    „Ich gehe hin und frage sie einfach, beide."
    Es waren nur ein paar Schritte über den Korridor, zu den Kabinen hin.
     
    *
     
    Das Spindelwesen mit dem Äußeren eines Haluters hockte unbewegt vor seiner riesigen, beeindruckenden Monitorwand. Als Rhodan den Raum betrat, reagierte es zunächst nicht einmal.
    Aber der Terraner zeigte Geduld. In einem der Besuchersessel nahm er Platz. Er versuchte, etwas von den Daten zu erfassen, die Eins an sich vorbeiziehen ließ. Hunderte von Monitoren - Icho Tolot hatte zugegeben, daß selbst er damit überfordert war.
    In Rhodans Augen stellte diese Art, Wissen zu vermitteln, nicht mehr als „weißes Rauschen" dar. Sitzen in einer uralten Eisenbahn. Horchen, wie das Räderwerk über die Schienen rumpelt. Irgendwo in diesem Rhythmus steckt eine verborgene, geheime Sprache. Ich bin wieder ein Kind.
    Er stellte sich vor, statt einer Wand von mehreren hundert Monitoren eine noch größere zu sehen. Hundert Meter hoch, hundert Meter breit... Rückwärts bewegte er sich, den Blick starr auf die Wand geheftet. Die Informationseinheiten verschwammen so sehr ineinander, daß eine nicht mehr von der anderen zu unterscheiden war. Wie ein Bildschirm voller Schnee: weißes Rauschen eben. In der Summe aller Geheimnisse, die über die Monitoren flimmerten, lag eine Erkenntnis. Rhodan konnte sie nicht sehen. Vielleicht aber das Spindelwesen, und das wiederum ließ Nummer Eins unheimlich scheinen.
    Plötzlich donnerte die Faust des Wesens auf das Terminal. Alle Monitore erloschen auf einen Schlag. „Ich nehme an, daß du Perry Rhodan bist."
    „Woher weißt du das?"
    „Icho Tolot hat von dir berichtet. Er sagte, du triffst die letzten Entscheidungen. Du bist der erste Terraner, der allein hierherkommt. Also mußt du Perry Rhodan sein."
    „Ich möchte mit dir reden, Eins."
    „Worüber?"
    „Über Astronomie."
    „Denkst du, daß du mir etwas beibringen kannst?" Wenn das Humor sein sollte, so gab sich Eins durch nichts zu erkennen. „Nein", antwortete Rhodan vorsichtig. „Ich wüßte gern, woher dein großes Interesse an der Astronomie kommt."
    „Das weiß ich selbst nicht. Tolot hat mich dasselbe gefragt. Ich spüre in mir einen Drang.
    Man sollte denken, daß die halutische Gehirnstruktur vollkommen durchsichtig ist. Aber selbst ein Haluter weiß nicht immer, was in ihm vorgeht."
    Die Art, wie er das Wort Haluter betonte, war verräterisch. Haluter. Zu diesem Volk gehöre ich nicht, sollte das heißen, ich bin anders, ich bin einsam. „Icho Tolot hat dir gesagt, daß ein zweites Wesen deiner Art existiert?"
    „Ja, das hat er", grollte Nummer Eins. „Und deshalb bitte ich jetzt dich, Perry Rhodan: Bring mich mit diesem zweiten zusammen."
    „Zwei. Das ist sein

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