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1687 - Fremde auf Titan

Titel: 1687 - Fremde auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„interstellare Leerräume" gefüttert. Nummer Zwei verbrachte fünf Minuten damit, sich an den Datenstrom zu gewöhnen. Entspanntes Gesicht, freundlicher Ausdruck, und in den weit geöffneten Augen stand dieser Ausdruck von Wißbegier, der Myles Kantor manchmal"Schauer über den Rücken jagte.
    Zwei erhöhte die Datenübertragungsrate. Zunächst ließ er das Gerät bei normalen Werten laufen. Immer öfter aber tastete seine Hand nach den Reglerknöpfen, und nach einer halben Stunde hob er die Rate auf das Zehnfache des üblichen Wertes. „Wie hält er das aus?" murmelte Kantor.
    Ketar Mansoon, der Sicherheitschef, sagte von seinem Platz aus: „Keine Ahnung. Das ist eben kein Mensch."
    Nummer Zwei erhöhte weiter. Beim 50fachen Wert streikte der Hypnoschuler. Das Spindelwesen saß noch immer so entspannt wie vorher da, ein bißchen unwillig höchstens, weil die Wissensübertragung so langsam lief.
    Das Programm, auf fünfzig Stunden Laufzeit in zehn Sitzungen ausgerichtet, bewältigte Zwei in einer Stunde. Die Grenze war durch das Gerät vorgegeben, nicht durch den Geist. Aber verwundern durfte das nicht. Wer einmal Nummer Eins, dem Haluter, vor seiner Monitorwand zugesehen hatte, den brachte das nicht mehr aus dem Gleichgewicht.
    Zwei verlangte mehr von dieser Sorte: Hypnoschulungen jeden Tag. Es gab eigentlich nichts einzuwenden. Kantor entschied jedoch dagegen, aus einem Ungewissen Gefühl heraus. Man mußte die Spindelwesen unter Kontrolle halten. In diesen Tagen war das leicht, denn wenn es etwas gab, was die Gier nach Wissen übertraf, so war es der Drang, das jeweils andere Spindelwesen endlich kennenzulernen. Kantor hatte den Eindruck, daß Eins und Zwei dafür alles getan hätten.
    Wirklich alles.
    Dinge wie die Hypnoschulung rückten dagegen in den Hintergrund.
    Wann immer man den beiden gegenübertrat, bekam man nichts zu hören als das: Ihr Treffen werde alles ändern, vielleicht sogar Aufschluß über „ihre Bestimmung" geben.
    Myles Kantor traf letzte Vorbereitungen für die Experimente Drei bis Sieben. Per Transmitter wurden an die Koggen, die Hanse-Kontore und die Raumstation bei Wild Man programmierte PädRobs abgestrahlt. Damit hatte sich für Paula Cganda die Aufgabe erledigt; er dankte für ihre Mühe und schickte sie zur Academia Terrania zurück. Eine bemerkenswerte Frau übrigens - doch solange Kallia in diesem fürchterlichen Zustand war, hatte er keinen Blick dafür. Täglich mehrmals stellte er eine Funkverbindung zur Strandford-Klinik her. Dort erwog man inzwischen, Kallia in eine andere Klinik umzulegen. Die eigentliche Operation am Rückenmark hatten sie noch nicht einmal in Angriff genommen.
    Dazwischen folgten immer wieder Gespräche, mit den Spindelwesen und über sie. Es war, als liefen sie alle gegen eine Wand. Die einzige Möglichkeit, mehr zu erfahren, stellte die Gegenüberstellung dar. „Sie haben doch inzwischen alles astronomische Wissen, das überhaupt existiert", sagte Ketar Mansoon. „Wieso wollen die beiden noch mehr?"
    „Du hast von Astronomie wohl keine Ahnung, Ketar", gab Kantor zurück. „Sie könnten Monate auf diese Art weitermachen. Und dann gäbe es immer noch unbekannte Gebiete. Das Universum ist unendlich. Dieses Wissensgebiet ist es auch."
     
    *
     
    Rhodan öffnete die Tür, als der Summer schrillte. Auf der Schwelle stand der stellvertretende Sicherheitschef des Titan. Er war ein unauffälliger Mann, der in jedem Hanse-Büro als mittlerer Sachbearbeiter durchgegangen wäre. Nur seine stechend scharfen Augen fielen aus dem Rahmen. Und das, dachte Rhodan amüsiert, verlieh ihm sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Nummer Zwei.
    Er bot Mansoon in einer Sesselgruppe Platz an, besorgte zwei Becher Fruchtsaft und setzte sich zu ihm. „Also! Was gibt es, Ketar?"
    „Myles schickt mich zu dir. Du weißt, daß hier in UREO III eine ganze Menge Wissenschaftler arbeiten. Hauptsächlich das Kantor-Team, aber auch andere. Seit gestern tauchen besorgniserregende Gerüchte auf. Es heißt, mehrere Leute hätten in UREO III einen schwarzen Schatten gesehen. Eine dunkle Gestalt, die durch die Räume geistert und durch Wände gehen kann."
    Rhodan stellte ruckartig seinen Becher ab. „Du hast natürlich versucht, genauere Auskünfte zu bekommen."
    „Natürlich. Aber alle sagen, sie hätten nichts gehört und nichts gesehen."
    „Dann weiß ich schon, warum dich Myles zu mir schickt. Es ist gut, Ketar. Ich kümmere mich persönlich um die Angelegenheit."
    Rhodan verließ

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