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1687 - Fremde auf Titan

Titel: 1687 - Fremde auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unermeßliche gewachsene Gier in ihre Augen trat.
    Sie werden nicht aufgeben, nicht so einfach.
     
    *
     
    „Was ist mit Myles?" fragte Icho Tolot. „Er macht einen ziemlich erschöpften Eindruck."
    Rhodan schaute auf, und in diesem Augenblick fühlte er sich mindestens so müde wie Kantor vor einer Stunde. „Hat sich schlafen gelegt. Geistige Schwerarbeit laugt ihn restlos aus. Vor morgen oder übermorgen brauchen wir nicht mit ihm zu rechnen."
    „Wir müssen dennoch entscheiden, wie es weitergeht. Das Experiment wäre ohne Sinn, wenn wir jetzt stehenbleiben."
    „Du hast recht, Freund ... Wir gehen zuerst zu Nummer Zwei und reden mit ihm."
    Die Holographie zeigte noch immer beide Spindelwesen, in ihren Kabinen isoliert'. Der Haluter hockte reglos vor seiner Monitorwand; kein Unterschied zu dem Bild, das er schon seit vielen Tagen bot. Das terranische Geschöpf jedoch hatte sich in seinen Schlafraum zurückgezogen. Es starrte mit offenen Augen an die Decke. Rhodan und der Haluter eilten über den Korridor, betraten dann die Zelle von Nummer Zwei. „Es ist Besuch da", sagte Rhodan laut.
    Kurz darauf erschien das Spindelwesen und nahm wortlos in der Sesselgruppe Platz. Rhodan setzte sich ihm gegenüber, Tolot zog es vor, stehenzubleiben. „Ich möchte mich entschuldigen, Zwei." Rhodan ließ sich nicht die geringste Regung des Wesens entgehen. Aber da war nichts zu erkennen, nicht einmal der sonst so unsichere Ausdruck. „Wir haben festgestellt, daß du mit Eins über die Augen Informationen austauschst.
    Wir verstanden nicht, wozu das gut war. Deshalb haben wir das Treffen abgebrochen."
    „Das war falsch, Perry Rhodan."
    Deutlicher Vorwurf klang aus den Worten; sie hatten jetzt einen selbstbewußten, kalten Klang. „Weshalb?"
    „Das kann ich dir nicht sagen."
    „Du willst nicht."
    „Ich muß dich korrigieren. Was nutzt ein Gefühl, wenn ich es nicht beschreiben kann? Mir stehen nicht genügend Informationen zur Verfügung."
    „Auch nicht jetzt, nachdem wir dich mit Nummer Eins zusammengebracht haben?"
    „Nein, auch nicht jetzt. Ihr habt uns getrennt."
    „Heißt das, ihr könntet euch bei fortgesetztem Treffen die notwendigen Informationen erarbeiten? Und dann unsere Fragen beantworten?"
    „Vielleicht. - Aber stelle deine Fragen erst einmal."
    „Ihr habt erwähnt, daß ihr zwei über eine Bestimmung verfügt. Was für eine Bestimmung ist das?"
    „Ich weiß es noch nicht."
    „Weshalb das Interesse für Astronomie?"
    „Auch das kann ich nicht beantworten. Noch immer nicht."
    „Wir wissen", behauptete Rhodan, „daß ihr eure astronomischen Daten aus einem bestimmten Grund verglichen habt. Ich möchte entweder den Grund hören - oder das Ergebnis."
    „Es existiert kein Ergebnis. Ihr habt uns getrennt."
    Rhodan sah ein, daß er auf diese Weise nichts erfahren würde. Aber weitergehen mußte es; dafür hatten die Terraner zuviel Aufwand in die Sache gesteckt. Nur: Was sollten sie tun? Die zwei Geschöpfe nochmals gegenüberstellen? Ganz sicher nicht, denn die unkontrollierte Dynamik der beiden barg zuviel Risiko. Niemand konnte sagen, was dabei herauskäme. Also suchte er einen Weg, der einerseits sie, andererseits die Spindelwesen zufriedenstellte. „Ich habe einen Vorschlag", sagte er endlich. „Wir stellen für dich und Eins neue Terminals auf. Diese Terminals sind miteinander verbunden. Dann könnt ihr euer >Gespräch< fortsetzen."
    „Zuwenig", erwiderte Zwei. „Der Datenfluß wäre stark verlangsamt."
    „Das ist ja der Sinn." Rhodan vertiefte sich in die grimmige Miene des Spindelwesens. Neues Selbstwertgefühl. Seit die beiden sich das erstemal gesehen haben. „Die Terminals sind alles, was ihr bekommt. Bist du einverstanden?"
    „Ja."
    Der Terraner erhob sich und verließ mit Icho Tolot den Raum. Auf dem Korridor standen die TARA-V-UHS in Position, auch wenn ihre Anwesenheit sinnlos schien. Die Zellentüren waren isoliert; keines der Spindelwesen konnte einfach so herausspazieren und verschwinden.
    Nur das moralische Problem quälte ihn. Sie hatten diese Wesen künstlich erschaffen. Über den Prozeß jedoch, der ihnen das Leben gegeben hatte, wußten sie so gut wie nichts. Zwei Wesen, die niemandem etwas getan, niemandem geschadet hatten - und die Terraner sperrten sie einfach ein. Irgendwann würden die zwei ihre Freiheit fordern. Und sie würden keine andere Wahl haben, als sie ihnen zu geben. Terraner als Kerkermeister aus Willkür, dieses Bild durfte nicht Wirklichkeit werden. Sie

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