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1687 - Fremde auf Titan

Titel: 1687 - Fremde auf Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nötig, sich zu melden - wo er sich derzeit aufhielt, wußte keiner. Mila und Nadja Vandemar zogen seit Wochen die Abgeschiedenheit am Goshun-See vor. Homer G. Adams stellte sich in Sachen „Spindelwesen" als eher desinteressiert heraus; er gab vor, mit der Kosmischen Hanse zuviel zu tun zu haben. Blieben Kantor selbst, Perry Rhodan, der seltene Gast Paunaro, Icho Tolot und Gucky.
    Kantor warf Ketar Mansoon einen fragenden Blick zu. Der stellvertretende Sicherheitschef nickte kaum merklich. Das hieß, alle Vorkehrungen waren getroffen. Für den Fall, daß es auf irgendeine Weise wieder zum Energieverlust käme, liefen mehrere Kraftwerke auf Vollast.
    Der gesamte UREO-III-Sektor war vom Rest der Festung hermetisch abgeriegelt. Von TARA-V-UH-Kampfrobotern wimmelte es an allen Ecken. „Erwartest du eine bestimmte Art von Katastrophe, Myles?" fragte Gucky respektlos. „Oder ist der ganze Zauber mehr so zum Spaß?"
    Kantor schreckte aus finsteren Gedanken. Wieder einmal hatte er an Kallia Nedrun gedacht, zum tausendsten Mal an diesem Tag. Für seine Abwesenheit schämte er sich. „Was sagst du, Kleiner?"
    „Ich sagte: Deine Leute haben hoffentlich für genügend Karottensaft gesorgt. Sonst kann hier nämlich plötzlich eine ganz andere Gefahrenquelle entstehen, an die garantiert keiner gedacht hat."
    „Eine neue Mutantenkrise?"
    „So ähnlich ..."
    Gucky ließ seinen Nagezahn blitzen, bei ihm ein Zeichen guter Laune, und Myles Kantor lachte zum erstenmal seit Tagen. Eigentlich mußte er dem kleinen Ilt dankbar sein. Um keine Panne zu riskieren, kümmerte er sich um den Karottensaft persönlich. Mutantenkrise. In dem scherzhaft dahingesagten Wort steckte mehr Wahrheit, als Gucky annahm. Wer garantierte, daß Eins und Zwei nicht parapsychische Fähigkeiten entwickelten?
    Wenn es so weiterging, traute Kantor ihnen alles zu. Aber dafür war der Ilt ja da: um mögliche Psi-Aktivitäten beim Zusammentreffen zu überwachen. „Wo findet die Aktion statt?" fragte Rhodan. „In der Kabine von Eins. Dort haben wir die besten Möglichkeiten zur Überwachung."
    „Okay,. Myles! Worauf wartest du?" Rhodan nickte ihm aufmunternd zu.
    Kantor streckte die Hand aus und gab für UREO III den lange trainierten Vollalarm. Eine Krise, wenn denn eine auftrat, mußten sie hier in den Griff bekommen. Es gab keine Sicherheits-Isolationszelle, abzusprengen wie an Bord der PAVO, und keinen Weg, davonzulaufen.
    Kantor und Rhodan legten die Schutzanzüge an. Sie begaben sich in den Korridor, nahmen als Eskorte drei TARAS mit und öffneten die Tür zur Zelle von Nummer Zwei. „Ist es soweit?"
    Das Spindelwesen trug seine normale lindgrüne Kleidung. Es wandte sein schmales Gesicht vom Monitor ab und desaktivierte die Verbindung zum Computer. Welche Daten er gerade abgerufen hatte, konnte Kantor nicht erkennen, aber das war bedeutungslos. „Ja, Zwei. Alles ist vorbereitet."
    Jetzt erst machte sich im Durchschnittsgesicht des Mannes die Erregung breit, die Kantor erwartet hatte. Der Wissenschaftler kniff die Augen zusammen. Er beobachtete sehr genau; das Feuer, das in den Augen von Nummer Zwei glomm, durchzog den ganzen Raum mit Hitze. Jedenfalls empfand er es so. Die Intensität war erschreckend, überhaupt gehörte solche Ausdruckskraft nicht in menschliche Augen.
    Rhodan jetzt an seiner Seite zu wissen, war Kantor eine große Beruhigung. Gedanken an Kallia, viel zu oft. Vielleicht brauche ich Kontrolle.
    Kantor, Rhodan und die Kampfroboter nahmen das Spindelwesen in die Mitte. Sie führten es zur Tür hinaus - und durch die benachbarte Tür im Korridor gleich wieder hinein.
    Nummer Zwei ließ in einer typisch menschlichen Reaktion den Mund offenstehen. „Ich ... ich habe nicht geahnt, daß Eins so nahe ist", stammelte er. „Das hättet ihr mir sagen müssen!"
     
    *
     
    Instinktiv blieben Kantor und Rhodan zurück, hinter ihnen noch die Kampfroboter. Und währenddessen standen die beiden Spindelwesen, wie vom Blitz getroffen. Auf der einen Seite der terranische Mann, auf der anderen der vierarmige, schwarzhäutige Gigant. Zwei Gladiatoren. Aber keine Aggressivität. Zwei Freunde? Aber keine Freundlichkeit. Nicht ein Wort der Begrüßung fiel. Keine Geste, nichts.
    Es war eine unheimliche Begegnung. Minutenlang standen die beiden da, ohne Kantor oder Rhodan Beachtung zu schenken.
    Rhodan war der erste, der seine Beklemmung überwand.
    Er zog Kantor mit sich und umrundete die zwei Statuen. Nummer Eins und Nummer Zwei starrten sich an, ohne

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