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1687 - Leibwächter der Halbvampire

1687 - Leibwächter der Halbvampire

Titel: 1687 - Leibwächter der Halbvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr. Dieser Stich war zu tief gewesen.
    Mitleid empfand Irina nicht. Das hätten die beiden mit ihr auch nicht gehabt. Aber der zweite Typ lebte noch. Er hatte sich hingesetzt und konnte sich nicht entscheiden, wohin er schauen sollte. Mal auf Irina, dann wieder auf seinen toten Kumpel mit der Halswunde.
    Erst jetzt kam dem Kerl zu Bewusstsein, was hier passiert war. Es war zu hören, wie er Atem holte, und Irina kannte sich aus. Sie wusste, was folgen würde. Auf keinen Fall konnte sie zulassen, dass der Kerl seine Not hinausschrie.
    Sie kam einen Schritt näher, dann trat sie zu.
    Die Fußspitze erwischte die Stirn des Mannes. Ein schlimmes Geräusch war zu hören, dann kippte der Typ nach hinten. Er blieb auf dem Rücken liegen, ohne sich zu rühren.
    Irina hatte beide ausgeschaltet und war mit ihrem Blutmahl sehr zufrieden. Sie wollte die beiden Körper nur nicht so offen liegen lassen, packte den Toten mit der rechten Hand und den anderen mit der linken. So schleifte sie die Körper über den Boden hinweg auf ein nicht weit entferntes Gebüsch zu, das die Abgrenzung des kleinen Biergartens bildete.
    Wer den Platz betrat, musste schon genau hinsehen, um die leblosen Gestalten zu entdecken.
    Erst jetzt war Irina zufrieden. Sie setzte sich wieder in ihren Wagen und wischte sich den Mund ab. Auf keinen Fall wollte sie ihren Abholer mit derartigen Spuren im Gesicht empfangen.
    Ihrer Meinung nach konnte er bald erscheinen. Das Warten wurde ihr zur Last. Sie hatte keine Lust, noch viel länger hier hocken zu bleiben.
    Sie hatte sich die beiden Kerle vom Hals geschafft und wünschte sich, dass sie Ruhe hatte. Andere Aufgaben waren wichtiger als dieses Gesocks. Obwohl sie zugeben musste, dass das Blut ihr sehr gemundet hatte.
    Ihr feines Gehör nahm das Geräusch von Schritten wahr. Sie schaute in den Innenspiegel und sah einen Mann auftauchen. Er trug einen kurzen schwarzen Sommermantel und auf dem Kopf eine flache Mütze mit Schirm.
    Irina wusste sofort, wer dieser Mann war. Ihr Abholer. Er gehörte zu denen, die sie gerufen hatten, und sie war gespannt, wie sie mit ihm auskommen würde.
    Da ihm der Wagen beschrieben worden war, fand er ihn ohne Probleme. Er blieb neben der Fahrerseite stehen, und als er sich bückte, ließ Irina die Scheibe nach unten fahren.
    »Du hast mich gesucht?«
    »Bist du Irina?«
    »Wer sonst?«
    »Dann bin ich richtig.«
    »Okay, was tun wir?«
    »Du lässt den Wagen hier stehen und kommst mit zu meinem. Er steht am Rand des Parkplatzes. Wir werden sofort verschwinden und zu unserem Ziel fahren.«
    »Was erwartet uns dort?«
    »Du wirst es sehen. Jedenfalls sind wir froh, dass du zu uns gefunden hast.«
    Irina lachte. »Das wird sich erst noch herausstellen.« Als sie ausstieg und sich aufrichtete, sah sie das Gesicht des Mannes genauer. Am Kinn war es durch eine Narbe gezeichnet, die wie ein quer gezogener roter Strich aussah.
    »Wie heißt du?«
    In den hellen Augen des Mannes funkelte es. Sie hatten in ihrer Heimatsprache gesprochen, und jetzt fragte er: »Ist das wichtig?«
    »Für mich schon. Du kennst auch meinen Namen.«
    »Nenn mich Livka.«
    »Ist das alles?«
    »Ja, und jetzt komm.«
    Irina blieb an Livkas Seite. Sie hing dabei ihren Gedanken nach. Der Typ gefiel ihr nicht, und sie fragte sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war, die Heimat zu verlassen. Wenn es zu schlimm wurde, würde sie wieder zurückkehren.
    Bevor sie einstieg, fragte sie noch: »Wisst ihr, was mit Yancey Parker ist?«
    »Nein.«
    »Ihr habt ihn euch nicht geholt?«
    »Wir haben es versucht. Er war nicht mehr da. Kann sein, dass er die Flucht ergriffen hat. Aber wir werden ihn finden und aus dem Weg schaffen.«
    »Nein, nicht so voreilig. Überlasst ihn lieber mir. Ich trinke ihn leer.«
    Livka sagte nichts. Er schaute sie nur an. Dann aber entdeckte er Blutflecken an der Kleidung.
    »Sind die Flecken frisch?«
    »Willst du fühlen?«
    »Danke, ich verzichte.«
    »Ist auch besser so.«
    Mehr sagte Irina nicht. Sie stieg in den Wagen ein. Es war ein dunkelblauer BMW der 3er Serie, der sofort gestartet wurde. Irina hoffte, nun bald dort einzutreffen, wo sie ihre neue Heimat finden sollte …
    ***
    Wir waren unterwegs. Suko saß am Lenkrad, und ich hatte den Platz neben ihm eingenommen. Wir beide glaubten nicht daran, dass Parker einen Fluchtversuch unternehmen würde. Er hatte sich auf die neue Lage eingestellt und wusste jetzt, wie er am besten fuhr. Sich mit bestimmten Leuten offen anzulegen, das wollte er

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