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1687 - Leibwächter der Halbvampire

1687 - Leibwächter der Halbvampire

Titel: 1687 - Leibwächter der Halbvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und ich nichts sagten. Wir schauten uns nur an und sahen, dass uns Parker über den Schreibtisch hinweg seine gefesselten Hände entgegenstreckte.
    »Ist es nicht an der Zeit, dass ihr mich von diesen Dingern befreit?«
    »Und dann?«, fragte Suko.
    »Ich habe euch schließlich geholfen. Vielleicht war das erst der Anfang.« Sein Lächeln war breit. Es reichte von Mundwinkel zu Mundwinkel. »Es könnte auch sein, dass ich über Krommow noch mehr weiß, aber das fällt mir im Moment nicht ein.«
    Suko fragte mich. »Wollen wir?«
    Ich gab meine Zustimmung, und wenig später war der Leibwächter seine Fesseln los. Er rieb seine Handgelenke und hörte meine Frage.
    »Was wissen Sie noch über diesen Krommow?«
    »Dass man ihn auf keinen Fall unterschätzen darf.«
    »Ist mir zu allgemein.«
    »Er hält viele Fäden in den Händen. Wer hier in London als Russe etwas werden will, kommt an ihm nicht vorbei.«
    »Dann ist er wie ein Pate, wie man ihn von der Mafia her kennt.«
    Parker wiegte den Kopf. »Nicht direkt. Er würde das auf keinen Fall zugeben. Man kann ihn auch nicht für ungesetzliche Taten zur Verantwortung ziehen, da ist er schlau genug, um sich zurückzuhalten, aber man sollte ihn besser nicht zum Feind haben.«
    »Und woher kennen Sie ihn?«
    Die Glätte auf dem Gesicht des Leibwächters verschwand, als er die Stirn in Falten legte. Mit ruhiger Stimme gab er seine Antwort. »Ich habe mal für ihn gearbeitet.«
    »Als was?«
    »Als Personenschützer. Es ging da um eine Delegation aus seiner Heimat. Er hat wohl nicht genug eigene Leute engagieren können, da bin ich eben eingesprungen.«
    »Hört sich nicht schlecht an.« Ich stellte die nächste Frage. »Ist er denn auch Ihr letzter Auftraggeber gewesen?«
    Ich wusste, dass ich einen neuralgischen Punkt erreicht hatte, und wartete zusammen mit Suko auf seine Antwort.
    »Das kann ich nicht sagen. Sein Name ist nicht gefallen.«
    »Okay, akzeptiert. Aber das ist nicht das Ende. Wir haben Ihnen die Handschellen nicht grundlos abgenommen. Es ist wohl an der Zeit, dass Sie endlich den Mund aufmachen und uns sagen, was Sie mit Irina vorhatten.«
    Er war weich gekocht worden. Oder wollte sich auch nur aus der Lage herauswinden. Jedenfalls bekamen wir jetzt eine Antwort. »Sie wäre erwartet worden.«
    »Sehr schön. Und wo?«
    »Nicht hier in London.«
    »Wo dann?«
    »Auf dem Land.«
    »Bitte?«
    »Ja, ich hätte sie zu einem kleinen Cottage gefahren, wo man sogar seinen Urlaub hätte verbringen können.«
    »Aha. Und wem gehört das kleine Landhaus?«
    »Das weiß ich nicht. Ich denke allerdings, dass es sich in russischem Besitz befindet.«
    »Valentin Krommow?«
    Parker hob die Schultern. »Das ist durchaus möglich, aber genau weiß ich es nicht.«
    Ich nickte und sagte mit entschlossen klingender Stimme. »Wir werden es bald erfahren, keine Sorge …«
    ***
    Nach einer knappen halben Stunde Fahrt hatte Irina genau das gefunden, was sie suchte. Es war ein freier Parkplatz, der zu einem Restaurant gehörte, das geschlossen hatte, weil Ferien waren. Dort fand sie die Ruhe, die sie brauchte.
    Auf Parker konnte sie sich nicht mehr verlassen. Es war alles anders gelaufen, als sie es sich vorgestellt hatte. Aber sie wollte nicht aufgeben, sie wollte das durchziehen, weshalb man sie geholt hatte. Dieser Leibwächter war nur Mittel zum Zweck gewesen, um sie sicher an einen bestimmten Ort zu bringen.
    Das war jetzt nicht mehr gewährleistet. Sie würde sich allein durchschlagen müssen. In ihrer Heimat hatte man sie auf einiges vorbereitet, auch darauf, dass etwas schiefgehen könnte. In Irinas Augen war alles daneben gegangen, und das musste sich ändern. Von allein passierte es nicht, sie wollte es in die Wege leiten.
    Es gab so etwas wie eine Notfallnummer, die man ihr gegeben hatte. Davon hatte sie Parker nichts erzählt. Sie hatte zudem nichts mit ihm zu tun, aber jetzt war die Nummer wichtig, und sie rief sie an.
    Wie gebannt starrte sie ihr Handy an und hoffte, dass auf der anderen Seite das Gespräch angenommen wurde.
    Fast hätte sie den Anruf gestoppt, als sich doch noch etwas tat. Sie hörte eine Stimme.
    »Was gibt es?«
    »Ich brauche Hilfe.« Sie gab es nicht gern zu, doch in diesem Fall blieb ihr keine andere Alternative.
    »Und weiter?«
    »Weißt du, wer ich bin?«
    »Ich kann es mir denken. Du bist unser Gast aus der Heimat.«
    »Ja.«
    »Hat man dich abgeholt?«
    »Das hat alles geklappt.«
    »Und was ist mit Parker?«
    »Er ist nicht mehr bei mir.

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