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1694 - Das Horror-Bett

1694 - Das Horror-Bett

Titel: 1694 - Das Horror-Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kein Spinner zu sein. Glenda hat dafür einen Blick.«
    »Dann lassen wir uns mal überraschen.«
    Noch wühlten wir uns durch den üblichen Londoner Morgenverkehr und konnten froh sein, dass es nicht regnete, auch wenn der Himmel ziemlich trübe war.
    Als wir etwa eine Viertelstunde später unser Büro betraten, saß Glenda gegenüber der Besucher auf einem Stuhl und hielt den Blick gesenkt. Er schaute auf, als wir den Raum betraten, und ein erster Blick in sein Gesicht machte uns klar, dass er etwas erlebt hatte, das an ihm nagte.
    Sein Gesicht sah fahl aus. Der Blick war unruhig. Vom Alter her schätzte ich ihn auf Mitte zwanzig. Er hatte dunkle Haare.
    Wir stellten uns vor, schüttelten seine Hand, die schweißfeucht war. Die übliche lockere Begrüßungszeremonie zwischen Glenda und uns fiel aus. Aber der Kaffee war frisch und auch Norman Randall nahm eine gefüllte Tasse mit, als er mit uns in unser Büro ging.
    »Bitte, setzen Sie sich«, sagte ich.
    »Danke.« Er hatte Mühe, die Tasse so zu halten, dass kein Kaffee überschwappte. Deshalb war er froh, dass er die Tasse auf dem Schreibtisch abstellen konnte.
    »Sie waren bereits bei den Kollegen?«, fing ich das Gespräch an.
    »Sogar noch in der Nacht.«
    »Alle Achtung, dann hat es Sie aber gedrängt.«
    »Das können Sie laut sagen, Mr Sinclair. Ich habe natürlich erwartet, dass man mir meine Geschichte nicht glaubt. Das war auch der Fall. Aber ich habe nicht locker gelassen, denn es ging um das Verschwinden eines Menschen, einer Freundin von mir, die Claire Cramer heißt und bei einer Zeitung arbeitet.«
    Ich nickte und fasste praktisch zusammen: »Um sie dreht es sich also.«
    »Ja, um sie, und ich bin dabei gewesen. Aber ich konnte ihr nicht helfen oder war zu feige, es zu tun. Jetzt muss ich die Konsequenzen tragen.«
    »Hat man Ihre Freundin entführt?«, fragte Suko.
    »Ja, man hat sie geholt.«
    »Und wer? Wenn Sie dabei gewesen sind, müssten Sie es ja wissen.«
    »Es war ein Bett!«
    Wir hatten in unserem Leben schon einiges gehört. Aber dass ein Bett einen Menschen entführen kann, das war uns neu. Wir schauten uns nur an und hoben die Schultern.
    »He, Sie glauben mir also auch nicht.«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Ich winkte ab. »Es wäre nur von Vorteil, wenn Sie von vorn beginnen und alles berichten, was Ihnen widerfahren ist, Mr Randall.«
    Er trank einen Schluck Kaffee. Er machte einen abweisenden Eindruck. Ich wusste nicht, ob er mich gehört und verstanden hatte, doch dann nickte er.
    »Es ist alles so gewesen, wie Sie es gleich hören werden, meine Herren.«
    Er musste noch mal schlucken, dann begann er mit seiner Geschichte, die sich mehr als fantastisch anhörte. Das konnte auch Glenda hören, die in der offenen Tür stand. Sie bekam große Augen, auch wir waren zwar nicht geschockt, aber schon überrascht. Dieser Bericht war für uns wie ein Tritt in die Kniekehlen.
    »Ja, jetzt wissen Sie, was meiner Freundin Claire und mir widerfahren ist.«
    »In der Tat«, sagte ich, während Suko seine Stirn in Falten legte und die Augenbrauen anhob.
    Norman Randall hielt seine Tasse jetzt mit beiden Händen fest und trank sie leer. Es war für ihn nicht leicht, die Beherrschung zu bewahren, aber ihm musste klar sein, dass wir Fragen hatten.
    »Bitte, sagen Sie was!«
    Suko übernahm es diesmal. »Nicht, dass Sie denken, wir hätten Ihre Freundin vergessen, aber es geht um dieses Bett, das in dem Museum steht. Was wissen Sie darüber?«
    »Nichts.«
    »Hm. Und warum ist das so?«
    »Ich bin ja nur so etwas wie ein Wachmann. Ich habe von dem Zimmer gehört, in dem ein geheimnisvolles Bett stehen soll. Das ist alles. Man hat mir auch nicht erklärt, warum das Zimmer verschlossen ist. Ich bin dann davon ausgegangen, dass das Bett besonders wertvoll ist.«
    »Und das machte Sie neugierig?«
    Randall bekam einen roten Kopf. »Stimmt. Außerdem wollte ich meiner Freundin damit imponieren. Sie ist noch nicht lange bei der Zeitung und sucht immer nach einer geilen Geschichte. Ich habe mir dann eben einen Schlüssel besorgt und das Zimmer geöffnet. Was danach passierte, wissen Sie ja bereits.«
    Klar, das wussten wir, aber wir wussten noch zu wenig.
    »Und Sie können sich nicht vorstellen, wohin Ihre Freundin verschleppt wurde?«
    »Nein, das weiß ich nicht.« Er hob die Schultern. »Ich habe auch nicht die geringste Vorstellung, wie sie so spurlos in dem Bett hat verschwinden können. Ich weiß nur, dass dieses Bett ein Monster ist, und frage

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