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1694 - Das Horror-Bett

1694 - Das Horror-Bett

Titel: 1694 - Das Horror-Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt will ich wissen, was mit mir ist.«
    Ich nickte. »Wenn Sie wollen.«
    Er lachte leicht bitter. »Was heißt wollen? Ich muss es versuchen, ich will es testen, das ist alles. Dagegen können Sie doch nichts haben.« Er lächelte kantig. »Außerdem sind Sie in meiner Nähe und können mich beschützen, wenn es sein muss.«
    »Ja, versuchen Sie es.«
    »Danke.« Er ging fast bis zum Kopfende. »Ich will auch wissen, wo Claire steckt und ob es ihr gut geht. Ich verlasse mich darauf, dass Sie auf mich achtgeben.«
    Ich nickte.
    Er hatte sich zu einer Aktion entschlossen und zögerte nicht länger. Behutsam wie ein Kunde, der die Matratze testen will, setzte er sich auf den Bettrand.
    »Nichts zu spüren.«
    »Das war bei mir auch so.«
    Norman schaute mich an. »Ich werde mich jetzt mal zurücklehnen und mich so hinlegen, wie Claire es getan hat. Vielleicht bringt das etwas.«
    »Okay.«
    Er rückte ein Stück weit auf das Bett, hob dann die Beine an und ließ sich nach hinten sinken, sodass sein Kopf auf dem Kissen zu liegen kam.
    »Alles klar?«, fragte ich ihn.
    »Noch habe ich keine Probleme.«
    »Warten Sie ab.«
    Seine Lippen zuckten. »Das werde ich auch. Bisher komme ich mir vor, als würde ich in einem völlig normalen Bett liegen und nicht in einem Horrorgebilde.«
    »Dann können Sie ja wieder aufstehen.«
    »Genau, ich …«
    Suko und ich bemerkten, dass er mitten im Satz stockte. Äußerlich gab es keinen Grund dafür, denn wir sahen an diesem Bett keine Veränderung.
    »Norman! Was ist?«
    Er hatte meine Frage gehört, doch ich erhielt keine Antwort von ihm. Seine liegende Haltung war geblieben. Trotzdem hatte er sich verändert, denn plötzlich lag er so steif wie das berühmte Brett. Er schien eingefroren zu sein. In seinem Gesicht rührte sich nichts mehr. Die Lippen lagen aufeinander, öffneten sich jetzt allerdings, sodass er durch den Mund Luft holen konnte.
    Suko sprach mich an. »Wenn mich nicht alles täuscht, geht es gleich los.«
    »Das fürchte ich auch!«
    Norman Randall lag auf dem Rücken. Seine Augen waren weit geöffnet. Er starrte gegen die Decke. Ohne dass ich ihm eine Frage gestellt hätte, fing er an zu sprechen.
    »Da ist was – ja, da ist was. Ich kann es nur nicht beschreiben. Es ist im Bett. Eine andere Macht. Sie will mich, und ich kann mich nicht dagegen wehren.«
    Er spielte uns nichts vor. Das hier war ernst. Ich musste etwas dagegen tun und sagte: »Stehen Sie auf. Sofort! Kommen Sie!«
    Ich streckte ihm die Hände entgegen.
    Zum Glück hatte er mich gehört. Er wuchtete seinen Oberkörper in die Höhe, wollte nach meinen Händen fassen, und genau in diesem Moment zeigte die andere Seite, wozu sie fähig war.
    Bisher hatten wir nur von diesen Klauen gehört. Plötzlich waren sie da. Wir sahen sie. Aus dem Bett schnellten vier Klauen hoch und griffen zielsicher zu.
    Zwei erwischten Randalls Handgelenke, die beiden anderen umklammerten die Knöchel an den Füßen. Wozu die Klauen gehörten, sahen wir nicht, aber sie waren bereit, Norman Randall zu sich zu holen …
    ***
    Sophie Blanc hatte sich um ein Frühstück gekümmert. Mit am Tisch saß Claire Cramer, die allerdings kaum etwas aß. Sie trank nur Kaffee. Ein halbes Croissant hatte sie gegessen, ansonsten saß sie am Tisch und schwieg.
    Godwin hatte inzwischen mit London telefoniert und mit seinem Freund John Sinclair gesprochen. Auch er war mehr als überrascht gewesen, dass plötzlich zwei Fälle zusammenkamen, doch die Schnittmenge hatte er bisher nicht herausfinden können.
    Er schaute in Claire Cramers blasses Gesicht und sagte mit leiser Stimme: »Wir müssen Geduld haben, dann werden wir das Rätsel lösen.«
    »Wer soll das schaffen?«
    »Mein Freund John Sinclair. Ich kann Ihnen versichern, dass er der Fachmann ist.«
    Sie lachte auf. »Für Horror-Betten?«
    »So ungefähr.« Godwin winkte ab. »Aber Spaß beiseite, wir sind wirklich keine Anfänger, und Ihr Freund hat genau das Richtige getan, indem er sich an meine Freunde wandte.«
    Sie überlegte eine Weile. »Und wie komme ich von hier weg?«
    »Da warten wir erst mal ab.«
    »Ich will mich nicht auf diesen Sessel setzen.«
    »Wie gesagt, wir müssen abwarten. Ich denke schon, dass sich die Dinge klären werden.«
    Claire nickte nur.
    Natürlich saß auch der Templer wie auf heißen Kohlen. Er traute sich noch nicht, seinen Freund in London anzurufen. Es war durchaus möglich, dass er ihn störte. Er wollte noch etwas wissen. »Und Sie haben keine

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