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1694 - Das Horror-Bett

1694 - Das Horror-Bett

Titel: 1694 - Das Horror-Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gebraucht werde und man ein so großes Vertrauen in mich setzt, das ich nicht enttäuschen darf. Das Bett darf nicht zerstört werden. Es muss hier bleiben, sonst ist alles aus. Ich bin der Hüter des Geheimnisses, und ich weiß, dass es Menschen gibt, die sich auf das Bett legen, um seinem Besitzer zu begegnen.«
    »Dem toten Henker?«
    »Wem sonst?«, fragte Fielding leise.
    Suko blieb gelassen, obwohl sich in seinem Innern längst die Alarmsirenen gemeldet hatten.
    »Kann man davon ausgehen, dass Ihnen das auch schon passiert ist?«
    »Ja, ich habe es getan.«
    »Und Sie leben noch.«
    Plötzlich leuchteten Fieldings Augen auf. »Der Henker braucht mich doch. Ich bin hier sein Vertreter. Ich bin sein Hüter und ich sorge dafür, dass dieses Bett ein Geheimnis bleibt. Kein Fremder darf es benutzen. Es sei denn, der Henker will es so.«
    »Und das ist passiert – oder?«
    Fielding gab es zu. »Sonst wären Sie ja nicht hier. Das kann ihm nicht gefallen.«
    »Stimmt, wenn man dem folgt, was Sie gesagt haben. Aber was wollen Sie tun?«
    »Retten, was noch zu retten ist.« Mit einem Ruck stand er auf. »Das Geheimnis darf nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Wir sind Polizisten und als solche zur Verschwiegenheit verpflichtet, Mister.«
    »Ja, sollte man meinen.« Er schnüffelte die Luft durch die Nase ein. »Hundertprozentig sicher macht mich das aber nicht.«
    »Nehmen Sie es einfach so hin.«
    Fielding sagte darauf nichts. Er schaute Suko an, der einiges gegeben hätte, die Gedanken des Mannes lesen zu können. Doch das war nicht möglich. Zudem hob Fielding die Schultern an und meinte: »Das habe ich Ihnen nur sagen sollen.«
    »Verstehe.«
    »Dann werde ich Sie jetzt wieder allein lassen.« Der Mann lächelte kantig und ging auf die Tür zu, die halb offen stand und einen rechten Winkel zur Wand bildete.
    Suko wusste nicht, was er von diesem Besuch halten sollte.
    Allein blieb er nur wenige Sekunden. Dann war Walter Fielding wieder da. Die Tür hatte ihm den nötigen Schutz gegeben, und diesmal hielt er einen Revolver in der Hand, auf dessen Lauf ein Schalldämpfer geschraubt war.
    »Sorry, Inspektor, aber ich muss meine Aufgabe erfüllen …«
    ***
    Das war eine Nachricht, mit der ich nicht gerechnet hatte. Das stellte alles auf den Kopf.
    Ich hatte mich wieder gefangen. »Okay, machen wir das Beste daraus. Hat er dir genau gesagt, wohin er gehen wollte?«
    »Nein, das hat er nicht. Er sprach von einem Rundgang, das ist alles.«
    »Hier im Kloster?«
    »Ja, wo sonst?«
    »Moment, ihr habt hier auch einen großen Garten.«
    »Schon, John, aber davon hat er nichts gesagt. Er sprach nur vom Kloster.«
    »Kannst du nicht anrufen und dich erkundigen, ob er gesehen wurde oder nicht?«
    »Daran habe ich gerade auch gedacht.«
    »Dann versuch es.«
    Meine Anspannung nahm zu. Die beiden Besucher schienen es ebenfalls zu spüren. Sie hielten sich mit Bemerkungen zurück und hatten auf einem schmalen Sofa Platz genommen.
    Sophie sprach mit einem Mann, der auf den Namen Phil hörte.
    Der sagte etwas, danach hörte ich Sophies Frage: »Ist er nicht bei euch gewesen? Aber er wollte euch aufsuchen und etwas …« Sie brach ab. Erst nach einigen Sekunden sagte sie: »Schon gut, ich habe verstanden. Dann ist er doch woanders hingegangen.« Sie klinkte sich aus und schaute mich an. Dabei hob sie die Schultern.
    »Er war also nicht da«, sagte ich.
    »Sieht so aus«, flüsterte Sophie. »Ich kann mir auch nicht vorstellen, wohin er sonst noch gegangen sein könnte.«
    »Das Kloster ist groß.«
    »Weiß ich, John.«
    »Ist er vielleicht doch nach draußen in den Garten gegangen?«
    »Keine Ahnung. Kann ich mir aber nicht vorstellen, ehrlich gesagt.«
    »Wir sollten trotzdem nachschauen.«
    »Gut.«
    Es gab ein Fenster, durch das wir in den Garten sehen konnten, aber es war besser, wenn wir nach nebenan ins Wohnzimmer gingen. Dort hatten wir eine bessere Perspektive.
    Ich öffnete eines der beiden Fenster, musste es aber nicht ganz aufziehen, denn ich sah genug.
    Zwischen der Hauswand des Klosters und einer Hecke befand sich ein Rasenstück, das wie ein grüner Teppich aussah. Und genau in der Mitte lag eine Gestalt auf dem Rücken.
    Es war Godwin de Salier!
    ***
    Sophie Blanc stand neben mir. Sie schrie nicht. Ich hörte nur, dass sie scharf die Luft einsaugte. Ihre Gedanken erriet ich nicht, aber womöglich dachte sie darüber nach, ob Godwin noch lebte. Da er sich nicht bewegte, sah es

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