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1694 - Das Horror-Bett

1694 - Das Horror-Bett

Titel: 1694 - Das Horror-Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Templer in Südfrankreich befand.
    Ich kannte auch die Frau, die mich aus großen Augen anschaute. Ich wusste plötzlich, dass ich auf dem Knochensessel in Godwin de Saliers Arbeitszimmer saß, hörte, wie Sophie meinen Namen flüsterte.
    Das gab mir einen Augenblick der Zufriedenheit, und ich atmete zunächst ein paar Mal tief durch.
    Auch Norman Randall war mir bekannt. Die junge Frau in seiner Nähe musste Claire Cramer sein.
    Ich blies die Luft aus und stand auf. Kein Zittern in den Gliedern, es war alles normal, und über meine Lippen huschte zunächst ein schmales Lächeln.
    Sophie kam auf mich zu. Sie streckte mir ihre Hände entgegen, schüttelte den Kopf und umarmte mich wenig später.
    »Willkommen«, sagte sie nur.
    »Danke. Aber ich bin noch immer überrascht, wobei ich eigentlich hätte damit rechnen müssen.«
    »Das stimmt. Der Sessel und das Bett. Es gibt eine Verbindung zwischen ihnen.«
    »Heißt die Jacques de Molay?«
    Sophie nickte. »Wir gehen davon aus.«
    »Du meinst Godwin?«
    »Klar.«
    »Wo steckt er?«
    »Er ist unterwegs.« Die Antwort klang nicht eben beruhigend.
    Deshalb fragte ich: »Ist was?«
    »Nein, nein, im Prinzip nicht. Aber wir rechnen damit, dass sich der Henker zeigt. Deshalb hat Godwin einen Rundgang angetreten. Er wird auch unsere Brüder warnen, nehme ich an.«
    »Okay.« Ich schob Sophie etwas zur Seite, um auf das Paar zuzugehen, das mich aus großen Augen anschaute. Norman Randall hatte seine Sprachlosigkeit überwunden und sagte mit leiser Stimme: »Jetzt sind wir ja wieder zusammen.« Dann musste er lachen.
    Ich reichte Claire Cramer die Hand und spürte ihr Zittern. »Sie müssen sich keine Sorgen machen, hier sind Sie in guten Händen.«
    »Ja, das hoffe ich.« Sie schaute ihren Freund an. »Aber dieser Henker war noch nicht hier.«
    »Zum Glück nicht.«
    »Was wissen Sie denn über ihn?«
    Ich winkte ab. »Zu wenig. Nur bin ich mir sicher, dass wir bald mehr über ihn erfahren werden.«
    »Er ist schon hier, glaube ich. Zumindest in der Nähe.«
    »Aber Sie haben nichts gesehen?«
    »Das schon.«
    »Dann warten wir doch erst mal ab.« Ich wandte mich an Sophie Blanc. »Hat Godwin gesagt, wann er wieder hier sein wird?«
    »Nein. Er wollte sich nur umsehen. Ich kann ihn rufen, wenn du willst. Er hat sein Handy mitgenommen.«
    »Nein, nein, schon gut.« Ich setzte mich auf Godwins Schreibtischstuhl. Wer mich anschaute, der hatte sicher nicht den Eindruck, einen Sieger vor sich zu sehen. »Ich muss dir noch etwas sagen, Sophie.«
    »Ich höre.«
    »Es passiert selten, aber es ist nun mal passiert. Ich habe die Reise ja über dieses Horror-Bett angetreten. Es wäre mir nicht gelungen, wenn ich mein Kreuz behalten hätte. Ich habe es bei Suko gelassen, der das Bett unter Kontrolle hält.«
    Sophie riss die Augen auf. Sie wollte noch mal eine Bestätigung und flüsterte: »Du bist ohne dein Kreuz hier?«
    »Leider wahr.«
    »Aber dadurch hast du dich fast wehrlos gemacht.«
    »Das weiß ich. Es ging nur nicht anders. Mit dem Kreuz hätte ich mich nicht auf diese Reise begeben können. Aber ich bin ja nicht allein und denke, dass wir den Fall auch ohne meinen Talisman zu Ende bringen können.«
    Überzeugt war Sophie nicht. Sie flüsterte: »Dann bin ich mal gespannt, was Godwin dazu sagt.«
    »Ja, das bin ich auch.«
    »Soll ich ihn rufen?«
    »Ja, wir können nicht länger warten. Und ich möchte den Knochensessel im Auge behalten, denn ich gehe davon aus, dass wir den Henker dort begrüßen können.«
    »Glaube ich nicht. Er ist bereits hier«, flüsterte sie. »Wir haben eine Warnung bekommen. Irgendeine unsichtbare Kraft befindet sich innerhalb der Mauern. Das haben die Messgeräte gemeldet, und deshalb ist auch Godwin unterwegs.«
    »Mal sehen, was er herausfindet.« Ich drehte mich nach links und stand auf, damit ich nicht so laut sprechen musste. »Und was ist mit euren beiden Gästen hier? Es wäre am besten, wenn wir sie in Sicherheit bringen. Mit dem Zurückschicken ist das so eine Sache.«
    »Das wird mit dem Knochensessel nicht möglich sein. Ich gehe davon aus, dass sie bleiben müssen, und glaube, dass sie hier am sichersten sind.«
    »Kann sein.«
    Dann meldet sich das Telefon auf dem Schreibtisch. Sophie hob den Hörer ab. Bevor sie eine Frage stellen konnte, hörten wir bereits die Stimme des Anrufers, der so laut sprach, dass selbst ich ihn verstand.
    Es war Suko, der sich nach mir erkundigte.
    »Warte, ich gebe dir John.«
    Ich sagte noch nichts,

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