1694 - Das Horror-Bett
Henker Hugo Farina genau vor mir!
***
Suko lag auf dem Horror-Bett und war die Ruhe selbst. Er hatte sich bewusst für diesen Weg entschieden. Er hätte versuchen können, dem Mann die Waffe abzunehmen, aber das wollte er nicht. Für ihn war wichtig, wie weit dieser Typ gehen würde.
Fielding tat nichts. Er verließ sich auf seine Waffe und auf die Funktion des Bettes. Es hatte ihm bisher nicht den Gefallen getan und reagiert.
Suko lag auf dem Rücken. Er dachte auch nicht daran, seine Position zu verändern. An der linken Seite spürte er den Druck der Beretta, die er blitzschnell ziehen konnte, wenn sich die Möglichkeit ergab. Noch wartete Suko ab, denn die Geduld gehörte zu seinen großen Stärken. Zudem war er gespannt darauf, wie die andere Seite reagieren würde.
Walter Fielding musste warten. Es gab für ihn keine andere Möglichkeit. Es war zu sehen, dass er unter Stress stand. Sein Atem zischte unregelmäßig aus seinem Mund. Sein Blick wanderte. Mal konzentrierte er sich auf Suko, mal auf das Bett. Zudem schwitzte er. Sukos sensible Nase nahm den säuerlichen Schweißgeruch wahr, der von dem Mann ausging. Er konzentrierte sich auf den unsteten Blick und wartete darauf, dass Fielding noch nervöser wurde.
Irgendwann musste er durchdrehen, wenn nicht alles so lief, wie er es sich vorgestellt hatte.
Suko wollte ihn locken. »He, sind Sie zufrieden? Ich liege auf dem Bett, ich bin praktisch wehrlos. Aber was ist jetzt?«
»Nichts«, flüsterte er.
»Soll das so bleiben?«
»Nein!«, keuchte Fielding. »Nein, das auf keinen Fall. Es soll nicht so bleiben. Ich will, dass dich das Bett holt. Du wirst woanders hingeschafft.« Er fing an zu lachen. »Die Hölle wartet auf dich, verflucht.«
»Meinst du?«
»Ja.«
»Und wer soll mich dorthin schaffen? Das Bett? Oder willst du den Teufel locken?«
»Beide«, flüsterte Fielding. »Beide, verstehst du? Das Geheimnis muss gewahrt bleiben, und ich bin sein Hüter. Das Bett ist von den Mächten der Hölle geweiht worden. Es ist das Erbe des Henkers, der nicht richtig sterben kann. Er wird wieder zu einem Jäger werden, das weiß ich. Und dieses Bett ist der Mittler. Ich werde nicht zulassen, dass man es entweiht. Ich stehe auf seiner Seite.«
»Kann sein.« Suko lächelte sogar. »Aber was ist mit dem Bett los? Ich liege auf ihm, ich weiß, wer darin getötet wurde, du hast mir auch gesagt, dass es besondere Kräfte hat, nur spüre ich nichts davon. Es ist alles normal. Für mich persönlich ist das Bett zwar etwas zu weich, aber ich muss ja nicht ewig darauf liegen.«
»Nein, das brauchst du nicht. Denn das Bett wird dir zeigen, wozu es fähig ist. Darauf kannst du dich verlassen.«
»Dann will es mich töten?«
Fielding riss den Mund auf und fing an zu lachen. »Töten ist nicht der richtige Ausdruck. Es kann sein, dass du dir wünschst, später tot zu sein, denn das Bett wird dich zu Hugo Farina führen, und du kannst dir vorstellen, was der Henker mit dir machen wird.«
»Dann warte ich mal ab.« Suko hatte die Antwort locker gegeben und noch gegrinst. Sicherlich nicht aus Spaß. Er wollte Fielding provozieren und war gespannt, wie lange der Mann noch durchhielt. Er hätte eigentlich schon enttäuscht sein müssen, weil das Bett nicht so reagierte, wie er es sich vorgestellt hatte.
Es hatte Versuche eines Angriffs gegeben. Diese Höllenkraft, die in dem Bett steckte, war Suko nicht verborgen geblieben, aber er hatte sie abwehren können, oder vielmehr das Kreuz hatte nicht zugelassen, dass sich die andere Macht ausbreitete.
»Muss ich noch lange liegen?«
Die Frage war eine Provokation, und Fielding reagierte entsprechend. Er streckte seinen Arm aus und brachte die Mündung der Waffe in die Nähe von Sukos Gesicht.
»Es kommt ganz darauf an. Wenn das Bett nicht reagiert, werde ich dir eine Kugel in den Kopf schießen.«
»Gut, damit muss ich rechnen. Dann ist dieses Bett nur kein verlässlicher Partner.«
»Keine Sorge, es hat mich noch nie im Stich gelassen.«
»Dann kennst du es genau?«
»Hör auf zu reden!«
»Ist schon okay.«
Suko hielt tatsächlich den Mund. Es war bereits einige Zeit vergangen, und er bereitete sich darauf vor, sich aus dieser Lage zu befreien. Er wollte Fielding überwältigen, und das musste genau vorbereitet werden. Je mehr Zeit verstrich, umso nervöser wurde der Mann, und es konnte sein, dass er durchdrehte.
Auch jetzt blieb er nicht ruhig. Er trat von einem Fuß auf den anderen, hielt seine Waffe aber so,
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