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1694 - NATHAN stirbt

Titel: 1694 - NATHAN stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energiefeldern abgeschirmt wurde, zuckte aus einem Projektor in den Gang hinaus. Nach etwa zehn Metern traf er auf ein unsichtbares Hindernis. Es leuchtete unter dem Aufprall der Energien auf, brach jedoch nicht zusammen.
    Ein mit Delta-8833 bezeichneter Roboter, der als Leiter der Aktion fungierte, kam zu Rhodan. „Wir schwächen die Schirmsysteme, die NATHAN um sich herum errichtet hat. Wenn unsere Berechnungen stimmen, muß sich eine Strukturlücke bilden, durch die wir zu NATHAN vordringen können", erläuterte er. „Ein paar Sekunden noch, dann zeigt sich, daß wir NATHAN in Kombination mit dem Strahler eine Syntronik entgegenstellen können, die ihm Paroli bieten kann. Ich bin sicher, daß der Durchbruch gelingen wird."
    Ein paar Sekunden darauf war die Aktion bereits beendet. Delta-8833 mußte zugeben, daß er sich verrechnet hatte. Nur für Bruchteile von Sekunden konnte er eine Strukturlücke schaffen.
    Die Zeit reichte nicht aus, auch nur einen Roboter ins Innere von NATHAN zu schicken, von dem geplanten Einsatzkommando gar nicht zu reden.
     
    *
     
    Jon-Jon Burckley blieb bestürzt stehen, als er das Transmitterfeld in der Empfangsstation verlassen hatte. „Weitergehen!" rief ihm ein Roboter zu. „Du behinderst den Verkehr! Weitergehen!"
    Jemand gab ihm einen kräftigen Stoß in den Rücken, und er stolperte voran. Eine Tür öffnete sich, und er geriet auf eine Antigravbahn, die ihn sanft in die Tiefe trug.
    Durch das transparente Dach der Station sah er gewaltige Gebäude, die mit ihren Dächern bis in die Wolken hinein ragten. „Aber dies ist New York!" rief er schockiert. „Dies ist die Erde."
    Er fuhr herum und versuchte, wieder zur Tür zu kommen, doch nachdrängende Männer und Frauen nahmen keine Rücksicht auf ihn. Sie schoben ihn vor sich her, bis das Ende der Bahn erreicht war. Er wich zur Seite aus, stellte sich neben das Ende des Antigravbandes und wartete darauf, daß Ellen Sallek kam.
    Doch seine Assistentin erschien nicht.
    Burckley wartete fast zwei Minuten, dann stürmte er die nach oben führende Antigravbahn hinauf und eilte in den Empfangsraum.
    Nervös blickte er sich um, entdeckte seine Assistentin jedoch nicht. Ein schrecklicher Verdacht stieg in ihm auf. „Hör mal zu", sagte er zu dem Roboter, der ihn zuvor zum Weitergehen aufgefordert hatte. „Meine Assistentin ist zusammen mit mir abgereist, aber sie ist nicht angekommen. Sie ist verschwunden! Der Transmitter muß sofort überprüft werden."
    „Wie du siehst, hat sich der Transmitter gerade abgeschaltet", antwortete der humanoid aussehende Roboter. „Von NATHAN kommen zur Zeit keine Lenkimpulse."
    Jon-Jon Burckley hatte etwas mit Perry Rhodan gemein: Er konnte blitzschnell umschalten. „Ich verstehe", sagte er, und jetzt war ihm kalt bis ans Herz hinan. Er war nur noch von dem Gedanken erfüllt, so schnell wie möglich in die terranische Redaktion seines Senders zu kommen, um von dort aus die journalistische Initiative zu ergreifen.
    Er hastete das Antigravband hinunter und eilte durch den Haupteingang ins Freie hinaus, blieb dann jedoch wie vom Schlag getroffen stehen.
    Eiskalter, mit Schnee vermischter Novemberregen peitschte ihm ins Gesicht. Gewaltige Brecher rollten gegen die Pier am Südende von Manhattan. Im Licht der Scheinwerfer, deren leuchtende Finger bis zur - in der Nach-MonosÄra rekonstruierten Freiheitsstatue hinüberreichten, sah er den schäumenden Gischt meterhoch aufsteigen. Mehrere Gleiter, die am Rande der Pier geparkt hatten, waren umgeworfen worden und schaukelten nun auf ihren Dächern, von einem entfesselt tobenden Orkan immer wieder aufs neue bewegt.
    Jon-Jon Burckley hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Der Sturm riß ihm einige Papiere aus den Händen und ließ sie im Dunkel verschwinden. Er taumelte zurück und rettete sich ins Innere des Gebäudes. „Was ist denn los?" fragte er keuchend einige Männer, die in der Nähe der Tür standen. „Das siehst du doch", antwortete einer von ihnen. „Das Wetter spielt verrückt, seit NATHAN es nicht mehr steuert und kontrolliert. Das ist zur Zeit überall so auf der Welt. Seit Jahrhunderten hat es so was wahrscheinlich nicht mehr gegeben. Katastrophen überall, wo man hinhört."
    Burckley nickte nur. Er hatte sich darauf gefreut, frische Luft zu atmen. Es war Monate her, seit er zuletzt die künstliche Atmosphäre des Mondes verlassen hatte. Doch nun würde er wieder in klimatisierten Räumen bleiben müssen, bis sich die Lage beruhigt

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