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1696 - In den Ruinen des Mars

Titel: 1696 - In den Ruinen des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vernichtet", berichtete der Nexialist, der sich zur Zeit auf dem Mars aufhielt. „Teile davon sind schon sehr früh in den Karacken abgestorben, aber jene Teile, die man an Bord der WEGA gebracht hat, haben länger überlebt. Nach Dannings Aussagen, die ziemlich verworren klingen, weil der Mann unter Schock steht, drohte das WEGA-Material ebenfalls außer Kontrolle zu geraten, nachdem es vorher schon einige Leute getötet hatte. Danning hat daraufhin Kyll Bordon dazu gebracht, die gesamte Besatzung zu evakuieren, seine eigene Frau eingeschlossen. Er selbst ist an Bord geblieben und hat danach von Hand, wie er sagt, die Schirmfeldprojektoren bedient."
    „Und?" erkundigte sich Perry Rhodan. „Daraufhin ist das Biotop völlig abgestorben, offenbar war es - Danning hatte das ja schon vermutet - nicht nur auf Sonnenlicht für die Photosynthese, sondern auch auf kosmische Höhenstrahlung angewiesen, und die wurde durch die Schirmfelder völlig abgeblockt. Wie dem auch sei, nach zwölf Stunden sind die Schirmfelder zusammengebrochen, und das Schiff konnte von unseren Leuten wieder betreten werden." Boris Siankow lächelte schmal. „Ich fürchte allerdings, man wird die WEGA nie wieder benützen können", sagte er halblaut. „Das Schiff stinkt nach Fäulnis und Verwesung aus jeder Ritze, entsetzlich, wie man mir berichtet hat."
    „Und Tyler Danning?" Boris Siankow schwieg einen Augenblick lang. „Ich kenne dieses Phänomen eigentlich nur aus den Schmökerspulen meiner Jugendzeit, aber in diesem Fall - seine Haare sind weiß geworden in diesen zwölf Stunden, und er weigert sich, über die Ursache zu sprechen. Ich glaube auch, daß er das niemals tun wird, es sieht nach einer ungeheuer massiven psychischen Verdrängung aus. Ansonsten ist er wohlauf. Ich habe ihm einige Wochen Urlaub mit seiner Frau versprochen, auf Kosten der Hanse ..."
    „Wenn du das vor Homer verantworten kannst...", spottete Perry Rhodan. „Ich danke dir für deinen Bericht ..."
    Die Verbindung zum Mars wurde unterbrochen. Fast gleichzeitig meldete sich ein unverhoffter Gast in Rhodans Arbeitsraum. Der Terraner staunte nicht schlecht, als er Voltago eintreten sah, genauer gesagt: hereinschweben, wie üblich waren die Bewegungen des Kyberklons nur verschwommen wahrzunehmen. Voltago!" rief Rhodan erfreut. Im Gesicht des Kyberklons bewegte sich nichts, als er in Rhodans Nähe stehenblieb. Für den ebenfalls anwesenden Myles Kantor mußte eine knappe Geste als Begrüßung ausreichen. „Ich bin gekommen, weil ich etwas richtigstellen will", eröffnete der Kyberklon. Seine Augen waren ohne Ausdruck, was dem gleichmäßig geschnittenen Gesicht Voltagos einen seltsam starren Anstrich gab. „Laß mich raten - Teile deines Gedächtnisses haben sich wieder eingestellt?
    Wichtige Teile?"
    „Das vermag ich nicht zu entscheiden", antwortete der Kyberklon reserviert. „Nun, dann berichte ...", forderte Perry Rhodan ihn auf und machte es sich in seinem Sessel bequem. „Ich werde es tun, so neutral und unabhängig wie möglich ...", begann der Kyberklon. „Es hat mit meiner Entstehung zu tun ..." ^1171 NGZ, Genschmiede von Qylinam... „Schlichtweg eine Enttäuschung...!" Der Prizappa duckte sich ein wenig unter diesen Worten. Er blickte seinen Herrn und Meister von der Seite her an. Taurecs Gesicht war deutlich anzusehen, wie unzufrieden er war. Auf der Stirn des verstoßenen Kosmokraten erschienen steile Falten, Mürrisch betrachtete er das gerade entstandene Werk. Die Gestalt war humanoid, so hatte sie auch sein sollen.
    Die Oberfläche dieses haarlosen Körpers schimmerte in tiefem, geheimnisvollem Schwarz, das galt auch für das Gesicht, das sehr gleichmäßig und glatt geschnitten war. Das Geschöpf aus der Genschmiede stand aufrecht. Es stand auf Beinen und Füßen, die keine waren. Statt dessen waren Wadenblöcke zu erkennen, seltsam klobige Gebilde in Schwarz, die dennoch biegsam zu sein schienen. Aufgerichtet war das Geschöpf 180 Zentimeter groß. Erkennbare äußere Geschlechtsmerkmale gab es nicht, dennoch bestanden für den Beobachter keine Zweifel, daß man es mit dem Abbild eines männlichen Humanoiden zu tun hatte. Eines Humanoiden, der seltsamerweise nicht zu atmen schien und auch keinen Lidschlag zeigte.
    Entstanden war dieses Gebilde aus der Vermischung von Klonsubstanz und hochentwickelter Technik. Schon vor der Vollendung hatte Taurec dieses Produkt der Genschmiede als Kyberklon bezeichnet. „Was meinst du, Mamerule", klang Taurecs

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