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1696 - In den Ruinen des Mars

Titel: 1696 - In den Ruinen des Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hohntriefende Stimme durch die Stille. „Wie wollen wir ihn nennen - Mamerules Panne ...?" Eine wohlklingende Stimme, sachlich, aber mit einem Tonfall voller Energie, meldete sich zum erstenmal zu Wort. „Ich möchte Voltago genannt werden..." Taurec stieß ein kurzes Lachen aus und trat langsam näher. Der Rücken des Prizappas versteilte sich ein wenig. Nein, es war nicht gut, Taurec ins Wort zu fallen oder ihm gar zu widersprechen. Es war gut, ihm zu gehorchen, perfekt und widerspruchsfrei. Aber das schien diese Ausgeburt des Versagens und des Ungeschicks nicht zu wissen, die künftig Voltago heißen sollte. „Deine Wünsche, Geschöpf meines Willens und meiner Macht, interessieren nicht. Wünsche stehen dir nicht zu..." Die Stimme des Kosmokraten gewann jenen Unterton gebieterischer Größe, vor der Mamerule schauderte. Wenn Taurec diesen Tonfall anschlug, hatte seine Stimme einen Klang, der nicht von dieser Welt war; das Bewußtsein einer Macht schwang darin mit, die Mamerule ängstigte.
    Niemand widersetzte sich dieser Stimme, diesem Ausdruck, diesem Willen. „Tun wirst du, was ich dich tun heiße. Sonst nichts." Der Kyberklon versuchte dem Blick des Kosmokraten standzuhalten. Es war, erkennbar auch dem Prizappa Mamerule, ein Machtkampf, der in diesen Sekunden ausgetragen wurde, aber dieser Kampf fand auf einer Ebene statt, die dem Prizappa nicht zugänglich war. „Ich werde es tun", sagte nach endlosen Zeiten Voltago. Sie klang immer noch etwas trotzig, stellte der Prizappa fest. Taurec lachte halblaut. „Immer noch Widerstand. Kyberklon?" fragte er spöttisch. „Erstaunlich, dieser Trotz. Ich sollte dich einschmelzen lassen dafür, er macht dich zu einem Werkzeug ohne Nutzen ..." Voltago antwortete nicht. Er blieb ruhig stehen, auch als Taurec ihn langsam umkreiste. „Aber vielleicht", sinnierte der Kosmokrat, „macht dich gerade dieser Trotz und diese Eigenart zu einem brauchbaren Werkzeug. Ich werde dich eine Zeitlang behalten. Voltago. und dich beobachten. Dann werde ich entscheiden, was zu tun ist...< Mamerule machte sich so unsichtbar, wie er nur konnte. In seinem Innern brodelte es. Was hatte er hier erlebt, was für ein Geschöpf hatte er miterschaffen ?Selbstverständlich nicht mehr als ein Werkzeug in Taurecs Händen, in Wahrheit nicht fähig, diesem Willen Trotz und Widerstand entgegenzusetzen. Und doch - hatte Taurec ihn nicht Voltago genannt... ... und sich damit dem Willen seines Werkzeugs gebeugt?
     
    *
     
    „Dies ist nicht das Ziel unserer Reise", stellte Gesil ruhig fest. „Ich weiß", antwortete Taurec trocken. Voltago füngierte als Steuermann der SYZZEL, die nach Taurecs Anweisungen durch die Weiten des Kosmos raste. An Bord waren außer den beiden noch Perry Rhodans Frau Gesil und deren Tochter Eirene. Das Ziel dieser Reise hatte schon vorher festgestanden - eine Materiequelle, die Taurec ausgesucht hatte.
    Dort wollte er die Rückkehr auf die andere Seite wagen, die Geschöpfen von diesseits weder zugänglich noch vorstellbar war. „Du wirst dir alles einprägen, Voltago'. verkündete Taurec. „Für alle Zeiten. denn. es ist von Bedeutung, daß du dich zur rechten Zeit erinnern kannst."
    Voltago antwortete nicht, da er nicht gefragt worden war; Kommentare zu Taurecs Worten waren ohnehin überflüssig. Was zu sagen war, sprach der Kosmokrat selbst aus, und wenn er etwas nicht sagte, hatte er seine Gründe dafür, die man nicht vorwitzig in Frage zu stellen hatte. Zwei Jahre lang war Voltago von Taurec als Begleiter und Leibwächter für Gesil ausersehen gewesen, und es gab niemanden, der nicht zustimmte, daß er diese Aufgabe bis nahe an die Grenze der Perfektion erfüllt hatte. „Schau's dir an...", sagte Taurec leise. Er stand einige Schritte hinter Voltago, seine Stimme klang eindringlich. „Schau es dir an - ein Himmel ohne Sterne. Ein riesiges Gebiet ohne Sonnen, ohne Galaxien." Voltago nahm die Daten in sich auf. Die beiden waren allein, die Frauen hatten sich zum Schlafen zurückgezogen. „Was sagst du dazu, Voltago?" Unmittelbar gefragt, hatte der Kyberklon Antwort zu geben. „Es wirkt geheimnisvoll", sagte er vorsichtig, und Taurec schien zufrieden. „Richtig, Geschöpf", sagte Taurec halblaut. „Hier wartet ein großes Geheimnis ..." Die SYZZEL flog weiter. Von verschiedenen Positionen aus ließ Taurec das große Sternengebiet, das keine Sterne hatte, von Voltago erkunden. „Vor etwa zwei Millionen Jahren ist hier vieles geschehen...", sagte Taurec, und es

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