1698 - Die Satanistin
Gedanken ihren Kopf, und der Zeitpunkt der Entspannung näherte sich. Eine halbe Stunde Ruhe würde ihr gut tun. Danach war sie wieder fit und sah die Welt mit anderen Augen.
Doch es gab jemanden, der etwas dagegen hatte, dass sie einschlief. Das war ihr Mentor.
Er meldete sich mit einem Lachen.
Sofort öffnete Caroline die Augen. Eine Frage huschte über ihre Lippen. »Was willst du?«
»Oh – ich mache mir Sorgen um dich.«
Sie schaute nach vorn und sah dort den Schatten über dem Boden tanzen.
»Warum das denn?«
»Ich merkte, dass bei dir nicht alles so glatt läuft, wie es hätte laufen müssen.«
»Ja, das passiert hin und wieder mal«, gab die Satanistin zu.
»Dann möchte ich dir helfen, denn ich lasse keinen im Stich, der auf meiner Seite steht.«
»Gut.«
»Du hast Probleme mit deinen beiden nächsten Opfern. Habe ich recht?«
»Nein, nicht direkt Probleme. Ich habe nur darüber nachgedacht, wie ich an sie herankomme.«
»Das habe ich gespürt.«
»Und weiter?«
Erst hörte sie ein Lachen, dann wieder die Stimme. »Ich mag es nicht, wenn meine Verbündeten Probleme haben. Deshalb werde ich dich aufklären.« Der Schatten vor ihr bewegte sich heftig hin und her, als wollte er ihr seinen großen Spaß zeigen, den er hatte.
»Dann sag es mir.«
»Gern.« Der Teufel oder sein Schatten lachte. Sekunden später wusste Caro genauestens Bescheid. Er hatte ihr noch mehr Informationen über die beiden Bullen gegeben außer ihrer Wohnadresse, die er ihr schon vorher genannt hatte. Auch ihre Telefonnummern kannte sie jetzt.
»Nun«, fragte die Stimme zum Schluss, »bist du zufrieden?«
»Sehr. Denn damit kann ich einiges anfangen, und das so schnell wie möglich.«
»Was heißt das?«
»Noch an diesem Abend.«
Die Stimme verstummte für einen Moment, bis sie flüsterte: »Ich wünsche dir alles Glück der Hölle …«
»Danke, das werde ich brauchen …«
***
Jetzt ging es ihr besser. Viel besser sogar. Mit dieser Rückendeckung wusste sie, dass nichts schiefgehen konnte. Der Teufel war an ihrer Seite, mehr konnte man sich nicht wünschen.
Sie machte sich Gedanken darüber, wann sie Sinclair anrufen würde. Dass es bei diesem Plan bleiben würde, war ihr klar, sie musste nur noch darüber nachdenken, wie sie den Mann aus der Reserve locken konnte. Es würde nicht einfach sein, an ihn heranzukommen. Er war schlau, raffiniert und würde nicht auf jeden Bluff hereinfallen.
Wichtig war auch, dass sie es früh genug schaffte, ihren Mann kaltzustellen, und jetzt hoffte sie sogar, dass er an diesem Abend früher von seiner Arbeit zurückkehrte. Die Flasche Rotwein jedenfalls wollte sie schon jetzt aus dem Regal holen und öffnen, damit er eine Weile atmen konnte.
Caroline Blake war eine Frau schneller Entschlüsse. Ruckartig verließ sie ihren Sessel und ging aus dem Zimmer. Das Messer hatte sie wieder versteckt. Simon hätte es zu leicht entdecken können, wenn sie es an ihrem Körper getragen hätte.
In der Küche öffnete sie die Glastür eines Schrankes. Wein mochten sie und ihr Mann. Er musste gut gelagert werden und immer die perfekte Temperatur haben. Das galt besonders für den Rotwein.
Ihr Mann liebte die schweren Rotweine aus Italien. Die Toskana stand da ganz oben, und so griff sie nach einer Flasche aus dieser Region. Danach wurde sie entkorkt, und das alles tat Caro mit einem Lächeln auf den Lippen.
Es ging ihr wieder gut. Sie konnte nach vorn schauen, irgendwelche Zweifel waren längst verschwunden. Zudem konnte sie sich auf ihren Helfer verlassen, der sie nicht im Stich lassen würde.
Immer wieder musste sie daran denken. Es war verrückt oder einfach unglaublich, was ihr gelungen war. Caro wusste nicht, wie viele Menschen davon träumten, mit dem Teufel oder mit der Hölle in Kontakt zu treten. Es waren ihrer Meinung nach eine Menge. Schließlich gab es viele Gruppen, die dem Satanismus frönten. Mit ihnen allerdings wollte sie nichts zu tun haben. Sie ging ihren eigenen Weg.
Mit einem Plopp! rutschte der Korken aus der Öffnung. Caro lächelte, als sie ihr Gesicht über die Flaschenöffnung beugte und das Aroma des Weins in sich aufnahm. Ja, für sie hatte jeder gute Tropfen sein Aroma, und ihre Nase war fein genug, um den Duft nach Beeren wahrnehmen zu können.
Der Wein jedenfalls war gut, und jetzt hoffte sie, dass alles andere, was sie noch vorhatte, ebenfalls so glatt über die Bühne gehen würde. Dieser Sinclair mochte noch so gut sein, aber er war auch nur ein
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